Leseproben / Volltext - Seite 2

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J´ ACCUSE:

„… die …, die es hätten verhindern, die, die den Völkermord hätten abwenden können, haben sich auf die Seite der zionistischen Kolonie gestellt, sie finanziell und militärisch … unterstützt … , um jeden daran zu hindern, …  den Völkermord zu stoppen … Jetzt sind wir … bei der Endlösung angelangt … Und wenn man  über die Nazis, die in Nürnberg verurteilt wurden, die Todesstrafe verhängt hat, warum sollten diese Schurken und … Bastarde eine bessere Behandlung erhalten? [Anmerkung: Ich, der Autor und Verleger, bin gegen die Todesstrafe: Kein Mensch hat das Recht, einem anderen Menschen das Leben zu nehmen. Indes: All die Netanjahus und Co., auch die US-amerikanische „Lichtgestalt“, die den Gaza-Streifen auf den Leichen von Zehntausenden von ermordeten Kindern zur Riviera des Nahen Ostens machen will – meines Wissens hat man auf den vormaligen Nazi-KZs keine Siedlungen errichtet! –, jeder dieser „Schurken und … Bastarde“ sollte im Zuchthaus sitzen bis an sein Lebensende!] …

In zwei, drei Monaten wird es im Gazastreifen keinen Palästinenser mehr geben. wenn nichts passiert … Im Moment sind mindestens 2.500 indische Söldner, hinduistische Faschisten, in Gaza, zusätzlich zu den amerikanischen Spezialeinheiten, die gerade unter dem Deckmäntelchen von Hilfslieferungen durch Trump einmarschieren und die Kontrolle über die Vernichtungslager übernehmen, die in der Region Rafah errichtet werden … Die Söldner, die Geheimdienste und das Militär des Westens sind … einsatzbereit, weil sie nicht in Syrien, im Irak, im Libanon und nicht einmal im Jemen kämpfen müssen … Einige … erinnern sich vielleicht daran, dass die Hamas letztes Jahr … ein Video veröffentlichte, in dem sie ihren Kampf – gegen eindringende Truppen in einem Tunnel – zeigte und dann einen dieser Soldaten tötete und verschleppte, der israelische Batik trug, aber kein Israeli war, sondern ein Inder. So sieht die Realität vor Ort aus: Die israelischen Soldaten, von denen wir wissen, dass mindestens 15.000 an der Front in Gaza und im Libanon starben, sind immer noch so was wie die dritte Linie …  Es gibt viele Spezialeinheiten aus anderen Ländern, die im Dienst der jüdischen Vorherrschaft sterben und nicht gezählt werden …

Auf der einen Seite sehen wir, wie der Westen all seine Macht einsetzt, um die Achse des Widerstands zu brechen …, um den Völkermord zu ermöglichen. Andererseits ist … die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung in den imperialen Herrschaftsbereichen gegen diesen Völkermord und wird nicht nur zunehmend antizionistisch, sondern auch militant. Die Frage ist also, welche der beiden Kräfte, die in den westlichen Gesellschaften am Werk sind, sich durchsetzen wird“ (activism: Israels „Endlösung“ hat begonnen: Werden Menschen mit Gewissen ihr Einhalt gebieten? Eig. Transskript von: https://www.youtube.com/watch?v=XowITjzsOvk, abgerufen am Geburtstag meiner Mutter, Gott hab sie selig).

ICH, DER AUTOR KANN NUR ANMERKEN: JEDER, DER NOCH EINEN FUNKEN MENSCHLICHKEIT IN SICH SPÜRT, MUSS AUFSTEHEN, UM DIESEM GEMETZEL, DIESEM GENOZID ZU WEHREN. ALL DEN IN DEUTSCHEN KZS ERMORDETEN JUDEN ZU EHREN.

 

 

 

PROGRAMMATISCHES MANIFEST

Auch wenn die Dinge nebeneinander stehen, so liegen die Seelen der Menschen doch ineinander – Unrecht geschieht nicht durch göttliche Fügung, sondern durch der Menschen Hand. Und die, welche scheitern, scheitern selten aus eigener Schuld. Vielmehr und viel mehr an Armut und Not, an Lüge und Unterdrückung.

„Das Böse“ ist keine ontologische Wesenheit, nicht im Mensch-Sein an und für sich begründet. Vielmehr entsteht es auf Grundlage dessen, was Menschen anderen Menschen antun – das Böse des Einzelnen ist sozusagen das Spiegelbild des kollektiven Bösen. Mithin sind wir für „das Bose“ verantwortlich. Allesamt. Und können uns nicht exkulpieren, indem wir „das Böse“ bei Anderen und im Anders-Sein suchen.

Das Böse sind wir selbst. Und solange wir dies nicht erkennen, insofern und insoweit wir dafür nicht die Verantwortung übernehmen, nutzt es nicht, das Böse auf Andere zu projizieren. Es wird uns einholen. Auch im Alltag.

Und weiterhin: Allein von der Hoffnung leben wir, mit der Hoffnung leben wir, durch die Hoffnung leben wir. So also leben wir das Prinzip Hoffnung. Trotz der Absurdität unseres Seins.

Wie Σίσυφος. Jener Sisyphos, der θάνατος überlistete und von eben diesem Thanatos bestraft wurde. Mit Sinnlosigkeit. Sisyphos, dem allenfalls ein Herakles helfen könnte, der die Macht eines Zeus hätte. Oder die des christlichen Gotts. Doch der, letzterer, ist stumm. Und tatenlos.

In der Tat: Auch wenn die Dinge nebeneinander stehen, so liegen die Seelen der Menschen doch ineinander. Deshalb muss an die Stelle der Ich-Es- die Ich-Du-Beziehung treten. Deshalb dürfen die je Herrschenden nicht weiterhin die Macht haben, zu definieren, was gesund, normal, mithin gesellschaftlich erwünscht und was krank ist; deshalb krank, weil es eine störende, unerwünschte und bestehende Macht-, Herrschafts- und Lebensstrukturen ebenso hinterfragende wie in Frage stellende Form menschlichen Denkens, Fühlens und Handelns zum Ausdruck bringt.

Fürwahr, wir werden als Götter geboren. Und sterben, meist, als Karikaturen. Als das, was die Lebenswirklichkeit aus uns macht.

Deshalb träume ich den Traum von einer etwas gerechteren, ein wenig besseren Welt. Bekanntlich indes heißt οὐτοπία Nicht-Ort. Dennoch: Utopien haben immer auch eine Vorbildfunktion, sie sind das Konglomerat unsere Hoffnungen, Wünsche und Sehnsüchte. Solange wir noch eine Utopie haben, werden wir nicht an der Dystopie, d.h. an der Anti-Utopie, will meinen an der Realität zerbrechen.

Nur als Entwurf unserer selbst und unseres Selbst werden wir somit geboren, sind zunächst nicht mehr als bloßer Traum – der Mensch, ein Traum, was könnte sein, was möglich wär. Nur ein Vielleicht, nicht weniger, nicht mehr.

Denn Mensch und Welt, so Bloch, sind nicht fertig, nicht abgeschlossen, vielmehr streben sie nach einer in ihnen zwar angelegten, aber noch nicht „herausgekommenen“ Verwirklichung. In diesem Sinne ist die „konkrete Utopie“ Blochs die Hoffnung des Menschen auf den „aufrechten Gang“.

Wohlgemerkt: In Zeiten matriarchalischer Gesellschaften gab es weder Ausbeutung noch Unterdrückung noch Kriege.

Nicht, weil Frauen die besseren Menschen sind. Sondern weil matriarchalische Gesellschaften – im Großen und Ganzen – kein Privateigentum kannten, die „Produktionsmittel“ jener „archaischen“ Zeit tatsächlich vergesellschaftet waren und es nicht arm und reich, nicht mächtig und ohnmächtig, nicht Herren und Sklaven gab; vielmehr konnte sich jeder entsprechend seinen Fähigkeiten entfalten, gab es mithin weder Grund noch Anlass für Neid und Missgunst, für Hass und Zorn, für Rache und Vergeltung. Und es gab keine Veranlassung, sich, notfalls mit Gewalt, das zu nehmen, wovon man glaubte, es werde einem vorenthalten.

Somit hatte „das Böse“ weder Grund noch Grundlage, weder Ursache noch Anlass.

Natürlich leben wir nicht mehr im Matriarchat. Und werden in einer solch „gynäkokratischen“ Gesellschaft auch nicht mehr leben. Es sei denn, wir bomben uns in kollektivem Wahnsinn in einen solchen Zustand zurück.

Indes: Ich will und kann hier keine Lösungen anbieten. Vielmehr will ich Erklärungen finden. In freiem Geist. Abseits von Forschung und Wissenschaft. Die natürlich ihrer Zeit und ihrem Geist, also dem Zeitgeist verhaftet sind. Dem Zeitgeist, der den Interessen, Ideen und Ideologien weniger, d.h. weniger Mächtiger geschuldet ist. Und der, über Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg, ebenjenes Böse schafft, das er dann – mit seinen Mitteln vergeblich und letztlich, um sich nicht selbst zu entlarven, selbstverständlich nur angeblich – zu erklären versucht.

Lösen wir unsere Konflikte und die daraus resultierenden Aggressionen jedoch solidarisch, friedfertig und einvernehmlich, verbleibt keine Wut, die wir nach außen und auf andere richten müssen, währt kein Groll fort, der sich in gewalttätigen Auseinandersetzungen entlädt. Sind wir als soziale Gemeinschaft zu einer derartigen Konfliktlösung indes nicht fähig, entsteht jenes emotionale Amalgam aus Unmut, Erbitterung, Ingrimm, Zorn und Ablehnung, welches das Unsägliche ermöglicht, das Menschen Menschen antun.

Mithin: In solchem Sinn bestimmt das Bewusstsein des Menschen sein Sein. Und, vice versa, sein Sein sein Bewusstsein. Kein Topos, eher circulus vitiosus, ὕστερον πρότερον (Hysteron-Proteron), ein Teufelskreis. Grundlage des menschlichen Lebens und allen Seins. Nicht erst seit Marx und der Quantenphysik.

Kann es somt verwundern, dass wir unter unseren Seins-Bedingungen krank werden. Krank werden müssen: Darwinismus als gesellschaftliches Selektionsprinzip, Konformismus im Denken, Anarchie in den Gefühlen, Chaos im Unter- und Unbewussten – wen wundert, dass Millionen, Milliarden Menschen erkranken. An einer Unzahl von Süchten, an Krebs, an MS und ALS, an Alzheimer, an Parkinson und und und …

Im Zusammenhang mit der gigantischen, globalen „Corona-Lüge“ gilt diesbezüglich festzuhalten und anzumerken:

Heutzutage wird Medizin als Ware gehandelt, wird das Gesundheitswesen zur Manipulation benutzt, werden Leben und Gesundheit ökonomisiert und totaler politischer Kontrolle unterworfen. Derart werden die Behörden zu Handlagern von Ärzte-Potentaten, die, aus reiner Profitgier, die Menschenrechte – namentlich das Recht auf Selbstbestimmung, das Recht auf körperliche, geistige und seelische Unversehrtheit, nicht zuletzt das Recht auf das je eigene Leben – mit Füßen treten.

Die Übergänge zwischen Tätern, Helfern und Helfershelfern, Mitläufern, bisweilen auch Opfern eines nur schwer zu durchschauenden Systems sind fließend; die Schuld der „Big Player“ in dieser Gemengelage von Geld und Macht, von Gier und Resignation, von Bestechen und Bestechlichkeit ist jedoch nicht zu leugnen. Gesühnt wird diese Schuld indes (fast) nie – zu groß die Macht des Medizinisch-Industriellen-Komplexes, zu willfährig verhalten sich die, welche politische und gesellschaftliche Verantwortung tragen.

Wer aufbegehrt, weil er sich zumindest einen Rest an Menschlichkeit, an Mitgefühl und Empathie bewahrt hat, wird, „nach allen Regeln der Kunst“, zugrunde gerichtet, (zunächst) wird seine soziale, dann seine physische Existenz vernichtet. „Wir haben es hier … mit Strukturen zu tun, von denen die Mafia noch etwas lernen könnte.“

Die moderne Medizin ist unersättlich in ihrer Macht- und Profitgier, oft gar kriminell. Das Medizinkartell hat kein Interesse an der Gesundheit, sondern ausschließlich an der Krankheit von Menschen. Denn nur letztere lässt sich, im bestehenden System, finanziell wie politisch, ausbeuten.

Um Geschäft, Einfluss und Macht auszuweiten, geht das Kartell mit Lug und Trug vor: Krankheiten werden erfunden, verursacht, aufrechterhalten; zur Erreichung angestrebter Ziele werden relevante gesellschaftliche Bereiche wie die Medien und auch die Politik in Beschlag genommen.

Denn die staatlichen Gesundheits-Verweser sind maßgeblich in dieses mafiöse System von Fälschung und Korruption eingespannt; sie sind ihm letztlich unterworfen. Und wer sich nicht ein- und unterordnet, läuft Gefahr, psychiatrisiert zu werden.

Bezeichnenderweise litten und leiden viele Geistes-Schaffende an einer „Geistes-Krankheit“. Wenn man psychiatrische Normen zugrunde legt. Man ist geneigt zu fragen: Gibt es ein „gesundes“ Genie?

So sollen Beethoven, Mussorgsky und Toulouse-Lautrec, Baudelaire, Gorki und E. T. A. Hoffmann, Edgar Allan Poe und Paul Verlaine Alkoholiker, mithin „Sucht-Kranke“ gewesen sein; an einer Erkrankung des schizophrenen Formenkreises oder einer manisch-depressiven Erkrankung haben – mit einiger Wahrscheinlichkeit – Chopin, Robert Schumann, Vincent van Gogh, Wassily Kandinsky und Edvard Munch gelitten, ebenso Dante, Balzac, Dickens und wohl auch Goethe, Hölderlin, Jakob Lenz – der Sturm-und-Drang-Dichter –, Conrad Ferdinand Meyer und Rainer Maria Rilke, Adalbert Stifter und August Strindberg, Kant und Nietzsche, Jean Jaques Rousseau und Rudolf Steiner, der Anthroposoph, auch Winston Churchill, Literatur-Nobelpreisträger – cui honorem honorem inhonestiamque inhonestitiam! – 1953.

Die Zahl depressiver Künstler ist Legion; nur pars pro toto seien Franz Liszt, Pablo Picasso, Wilhelm Busch oder Sören Kierkegaard erwähnt.

Aristoteles wollte wissen, warum alle Philosophen Melancholiker sind; Platon sprach von der Manie als dem „göttlichen Wahnsinn“ der Dichter. Es war kein geringerer als Goethe, der fürchtete, in Wahnsinn und Abgrund zu stürzen. Ähnlich Schiller. Stefan Zweig schrieb über Nietzsche, Hölderlin und Kleist sein Buch „Der Kampf mit dem Dämon“. Und Jaspers zeigte, dass Krankheit, auch psychische, oftmals unverzichtbare Voraussetzung großer Leistungen ist.

Auch in Dürrenmatts „Die Physiker“ bleibt letztlich unklar, wer die Irren sind – die Insassen der Anstalt oder die Ärzte – und wo die Irren sind: in der Anstalt oder draußen. Und schuldig werden alle. Die drinnen. Die draußen. Die Ver-rückten. Und die „Gesunden“.

Es zeigt sich, im Theaterstück wie im „richtigen Leben“, dass die Grenzen zwischen gesund und psychisch krank, zwischen normal und ver-rückt unscharf sind, nicht klar zu definieren, dass sie immer wieder Bäumchen-wechsel-dich spielen.

So also bricht sich der normale Wahnsinn Bahn. Und es stellt sich die Frage: Sind  wir nun Irre? Oder nur leicht zu behandeln? Oder eben keine Irre. Weshalb wir dann handeln. Statt uns behandeln zu lassen. Außer- oder innerhalb von Anstaltsmauern.

Nur Wortspielereien? Zumindest solche mit mehr als ernstem Hintergrund. Beispielsweise dem einer Fake-demie wie „Corona“.

Kurzum: In der „schönen neuen Welt“ einer „Neuen Weltordnung“, deren Umsetzung gerade – im wahrsten Sinne des Wortes mit Macht – betrieben wird, haben Gefühle, haben Hoffnungen und Sehnsüchte, haben Verzweiflung und Trauer, haben Wut und Verweigerung keinen Platz mehr. Denn sie werden als störend empfunden und als hinderlich erachtet – für das reibungslose Funktionieren einer zunehmend seelenlosen Gesellschaft, die einzig und allein die Maximierung des Profits zum Ziel hat. Einer Gesellschaft, in welcher der störungsfreie Ablauf von Ausbeutung und Unterdrückung – als notwendige, unerlässliche Voraussetzungen eben dieser Profitmaximierung – nicht durch die Weigerung des je Einzelnen in Frage gestellt werden darf.

Deshalb gilt mehr denn je:

MENSCH WERDEN

Aller Menschen Tränen Wein Ich

Spüre Aller Menschen Lieb Und Hass

Aller Menschen Träume Träum Ich

Voll Begehren Ohne Maß

Aller Menschen Sehnsucht Teil Ich

Aller Menschen Hoffen Eint Mich

Mit Dem Leben

Mit Des Lebens Streben

Mit Des Universums Sonn Und Monden

Mit Des Schöpfers Ach So Wundersamer Welt

Aller Menschen Leid Empfind Ich

Spüre Ihre Einsamkeit

Mitten Unter Andern Menschen

Doch Allein In Meiner Zeit

Aller Menschen Glut Verbrennt Mich

Der Menschen Kälte Mich Verwirrt

Glut Und Frost Mir Narben Brennen

Ach Wie Fühl Ich Mich Verirrt

Mit Allen Menschen

Möcht Ich Denken Fühlen

Und Hoffe Dass Dereinst

Ich Sagen Kann

Seht

Unter All Den Vielen Menschen

Ward Einer Mensch

Nun Denn

Wohl An

 

 

 

VOLLTEXT:

303. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): POST MOLESTAM VITAM NOS OMNES HABEBIT HUMUS – QUID ERGO TIMES? Vulgo: Nach einem Leben voller Müh und Plag wartet, auf uns alle, nur das Grab – wovor also fürchtest Du dich, sag! verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025            PDF | EPUB

304. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): FRATZEN PRATZEN MIT BLUTIGEN TATZEN – ALPE NUR ODER DER MENSCHEN LEBEN? verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025            PDF | EPUB

305.  RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): MEMENTO. BAND I. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025            PDF | EPUB

306. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): MEMENTO. BAND II. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025            PDF | EPUB

307. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): MEMENTO. BAND III. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025            PDF | EPUB

308. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): HALT IMMER DEN KOFFER BEREIT. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025            PDF| EPUB

Vergeblich Hoffen?

(Theodor Fontane gewidmet)

Jedes jahr,

Nach der schöpfung altem brauch,

Der frühling winters ketten bricht,

Ach bräch er doch

Der knechtschaft ketten auch.

Der lenz der erde nimmt

Das totenhemd, das sie des winters trug,

Doch unbeirrt der knechtschaft dämon spinnt

Der freiheit leichentuch.

Wird also nie die freiheit kommen,

Werden der knechtschaft ketten

Den menschen je genommen,

Wie von der erd der frühling nimmt

Des winters schnee und eis?

So lange schon die menschen hoffen,

Doch keiner eine antwort weiß.

309. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DURCH EINEN ZAUBERWALD SCHREITE ICH … verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025            PDF | EPUB

ZU VIEL DER EHR.

(Für Knecht und Herr. Namentlich

dem Wilhelm Busch zur Ehr)

Es sprach der Herr zum Knecht:

„Lass dich spritzen, Knecht,

Damit du bleibst gesund,

Und tut dies

All deinen Freunden kund.“

Es sprach der Knecht zum Herrn:

„Oh, lieber Herr,

Zu viel der Ehr.

Ich tut es gern.

Jedoch, dir zu Ehr,

Und zuvor, mein Herr:

Spritzt du dich selbst,

Und alle Knecht

Werden geben Kund,

Wie tapfer Du gekämpft,

Auch wenn du

Diesen Kampf verloren

Und Du,

Aufgemerkt

– Verzeih den Vergleich,

Mein Lieber Herr –,

Am End,

Schlimmer als ein Hund,

Verreckt.

Dir allein

Gebührt die Ehr.“

HOFFNUNG AUF GERECHTIGKEIT

(an Christa Wolf und Hilde Domin; oder auch:

wie simpel, in freien Reimen zu dichten)

Was das Alter mir gebracht

Nicht über Nacht

Vielmehr in vielen Jahren

Durch Scharen von Ereignissen,

Die ich erlebt,

In denen ich gebebt

Aus Kummer und Angst,

Manchmal auch vor Freude,

Die, heute längst Vergangenheit,

Gleichwohl wirken in mir fort,

An jedem Ort, an dem ich weile,

Manchmal noch

In verschwenderischer Eile,

Meist jedoch mit der Alters Ruh,

Die im Nu erkannt, was wichtig,

Was nur Tinnef und Tand,

Die ich fand am Wegesrand.

In solch Gelassenheit,

Die mir bracht das Alter,

Das meist weniger ein Psalter –

Welches sich wandelt

Von der Klage zum Lob –,

Das öfter schlichtweg eine Last,

Die der, der jung, kaum fasst,

In solch Besonnenheit

Brennt weiterhin die Lieb,

Auch wenn wie ein Dieb

Die enttäuschte Hoffnung,

Je zu finden meine Lieb,

Von dannen schlich und

Gar tiefe Narben

In meine Seele hieb.

Brennt weiterhin die Hoffnung,

Dass Gerechtigkeit herrsche

Hier auf der Erde,

Dass werde,

Aus Gerechtigkeit entstehe

Und nie mehr vergehe

Ein ewiger Friede

Zwischen den Menschen,

Zwischen den Völkern dieser Welt.

Brennt die Hoffnung,

Dass wir auferstehen,

Nicht am dritten Tage,

Das wage keiner zu glauben,

Aber am Tag des Jüngsten Gerichts.

Dies meine Hoffnung,

Und auch, dass dann

Jeder sich verantworten muss

Für das, was er verbrochen,

Seit er aus der Mutter Schoß gekrochen.

CUI HONOREM HONOREM. ODER: AN

GOETHE. WEGEN DES KÖNIGS IN THULE.

UND DER ASSONANZ IM NAMEN

Gab eine Kinderärztin

War eine tapfere Frau

Die furchtlos bis ins Grab

Wiewohl keiner ihrer Häscher

Gemäß altem Brauch

Ihr einen goldenen Becher gab

Zwar kam sie nicht aus Thule

Doch ähnlich hieß sie auch

Sie kämpfte gegen Pädo-kriminelle

Die gerne pädo-phil sich nennen

Und die bekennen,

Dass sie Kinder missbrauchen,

Was sie dann Kinder-Liebe nennen.

In Hermeskeil im Hunsrück

War eine tapfere Frau,

Die furchtlos bis ins Grab

Zwar kam sie nicht aus Thule

Doch ähnlich hieß sie auch

Ehre ihr und ihrem Namen

Der Dorothea Thul

Und Schande über die Verbrecher

Die ihr das Leben nahmen

Und die kommen und kamen

Aus Justiz und Politik

Nachtrag: Dorothea Thul ist wohl noch am Leben; aber sie sitzt ein für viele Jahre. Mann könnt auch sagen: Sie wurde lebendig begraben.

HOFFNUNG.

WARUM ICH SCHREIBE

Damit ich leben kann.

Damit ich überleben kann.

Damit ich das Leben, das mir widerfährt, ertragen kann.

Damit meine Gedanken mich nicht erschlagen.

Damit meine Gefühle mich nicht erdrücken.

Damit mein Hass mich nicht zerbricht.

Damit die Angst mich nicht erstickt.

Damit ich lieben kann.

Darum schreibe ich.

310. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): WEINE NICHT, ABER SCHREI. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025            PDF | EPUB

WARUM VIELE SO SPRACHLOS SIND

    DIE GRENZEN

MEINER SPRACHE

BEGRENZEN

BEKANNTLICH

MEINE WELT

DIE GRENZEN MEINER WELT

BEGRENZEN MEIN WISSEN

DIE GRENZEN MEINES WISSENS

BEGRENZEN MEIN VERSTEHEN

DIE GRENZEN MEINES VERSTEHENS

BEGRENZEN MEIN DENKEN

DIE GRENZEN MEINES DENKENS

BEGRENZEN MEIN ERKENNEN

DIE GRENZEN

MEINER WELT

MEINES WISSENS

MEINES VERSTEHENS

MEINES DENKENS

UND ERKENNENS

BEGRENZEN MEINE SPRACHE

VERWUNDERT

DASS SO VIELE

DERART SPRACHLOS SIND

NUR EIN WORT

Ein Wort nur,

Vermeintlich –

Wie klug

Es auch sei,

Das Wort –

Ohne Bezug

Zu Dir und

Deinem Leben

Ein Wort nur,

Eines Sinnes Hülle,

Schwimmend

Im Strom der Zeit

Und weit jenseits dessen,

Was bereits vergessen.

Von dem Wort und seiner Zeit.

Ein Wort nur.

Eben.

Und doch,

Ach, wie viel,

wie sehr

Ist es mehr.

Das Wort.

Ein Wort.

Nur.

Schließlich fragt der Alte: „Wie willst Du uns das Leben erklären, kleiner Fuchs?“

Der antwortet sybillinisch:

Es

 ist ein

 Wunder, sagt

 das Gefühl. Es ist

 der Welten Lauf, sagt

 der Verstand. Es ist eine

Herausforderung, sagt

die Angst. Es ist ei-

ne Möglichkeit,

sagt der

Mut.“

Und fährt fort: „Bedenke wohl: Es gibt keine Wahrheit ohne die Liebe. Ohne die Liebe zu den Menschen. Denn ihre Sorgen, ihre Ängste, ihre Hoffnungen und Wünsche sind die Wahrheit. Und ohne Liebe erschließen sich uns diese nicht. Die Liebe gehört zum Leben wie die Luft zum Atmen. Ohne Luft können wir nicht leben – wer also hat ein Interesse, uns einzureden, Leben sei ohne Liebe möglich?“

311. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): SEHNSUCHT. NACH FREIHEIT. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025            PDF | EPUB

312. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): MIT ALLEM LEBENDIGEN HAB ICH GELITTEN. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025            PDF | EPUB

313. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): Altera pars – πᾶν θεός. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025            PDF | EPUB

Altera Pars –

πᾶν θεός

Erkenne

Ich

Dich

Erkenne

Ich

Mich

Dich

In

Mir

Und

Mich

In

Dir

Liebe

Ich

Dich

Lieb

Ich

Mich

Lieb

Ich

Mich

Lieb

Ich

Dich

Mich

In

Dir

Und

Dich

In

Mir

Lieb

Ich

Die

Menschen

Find

Ich

Mich

Find

Ich

Dich

Dich

In

Mir

Mich

In

Dir

Und

Uns

Alle

In

Gottes

Schöpfung

Des

Herr-

Gotts

Wunder-

Barer

Kreatur

Gefangen im Leben.

Nicht zu sterben bereit

Unter

Feuchtklammen

Brücken

Faulendes

Fleisch

Und

Schwärender

Grind.

Auch

Das

Ist

Eines

Menschen

Zeit.

Gefangen

Im

Leben.

Nicht

Zu

Sterben

Bereit.

Aus

Menschen

Gekrochen,

Schreiend

Und

Blutverschmiert.

Binsenweis

Durch

Die

Jugend

Gestiegen,

Mit

Gespreizten

Beinen

Der

Dinge

Harrend

In

Kommender

Zeit.

Gefangen

Im

Leben.

Nicht

Zu

Sterben

Bereit.

Von

Der

Zukunft

Träumend

Einen

Gar

Irren

Traum:

Das

Leben

Möge

Sich

Beugen,

Auf

Dass

Sie

Könnten

Eden

Schaun.

Gefangen

Im

Leben.

Nicht

Zu

Sterben

Bereit.

In

Stahlgewittern

In

Den

Wahnsinn

Getrieben,

Zum

Irrsinn

Gestählt,

Herzen

Gebrochen,

Träume

Zu

Schanden,

Unschuld

Verloren,

Gestern,

Heute

Und

Morgen

Und

Zu

Aller

Menschen

Zeit.

Gefangen

Im

Leben.

Nicht

Zu

Sterben

Bereit.

Das

Paradies

Verloren,

Auf

Keinen

Himmel

Mehr

Hoffend

Nach

Solcher

Lebenszeit:

Gefangen

Im

Leben.

Nicht

Zu

Sterben

Bereit.

Unter

Feuchtklammen

Brücken

Faulendes

Fleisch

Und

Schwärender

Grind.

Unter

Den

Stiefeln

Auserwählter –

Ob

Das

Noch

Menschen

Sind?

Perspektiven?

In

Der

Ruine,

Die

Wir

Seele

Nennen,

Die

Schrecken

Der

Vergangenheit,

Die

Angst

Vor

Der

Gegenwart,

Und

Keine

Hoffnung

Auf

Die

Zukunft.

Und

Auf

Diesen

Trümmern

Wollen

Wir

Leben?

Nur für einen

Augenblick

Nur

Für

Einen

Augenblick

Möchte

Ich

Mich

Mit

Meiner

Vergangenheit

Versöhnen.

Nur

Für

Einen

Augenblick

Möchte

Ich

Mich

Auf

Meine

Zukunft

Freuen.

Nur

Für

Einen

Augenblick

Möchte

Ich

Vergessen.

Nur

Für

Einen

Augenblick

Möchte

Ich

Ohne

Angst

Sein.

Nur

Für

Einen

Augenblick

Möchte

Ich

Lieben

Und

Geliebt

Werden.

Nur

Für

Einen

Augenblick

Möchte

Ich

Leben.

Das

Wäre

Fast

Schon

Das

Paradies.

Er kommt.

Mit dem

Tode will

ich reden.

An Rainer

Maria Rilke

Er

Kommt.

Nächtens

Und

Am

Tage.

Er

Kommt.

Plötzlich,

Unerwartet.

Er

Kommt.

Erhofft,

Von

Dir

Ersehnt.

Er

Nimmt

Dich

Mit,

Stellt

Keine

Frage.

Er

Kommt.

Am

Ende

Deiner,

Am

Ende

Eines

Jeden

Menschen

Tage.

Er

Wird

Dich

Fragen:

Schaust

Du

Eden?

Und

Du

Wirst

Sagen:

Ich

Hab

Eden

Brennen

Sehn.

314. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DER ALLTÄGLICHE, UNSICHTBARE MORD. OHNE SCHAFOTT. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025            PDF | EPUB

Mord ohne

Schafott.

 An Honoré

de Balzac

Die

Allermeisten

Menschen

Sterben

Nicht

Auf

Dem

Schafott.

Oder

Durch

Den

Henker.

Trotzdem

Werden

Sie

Gemordet.

Hoffnung

auf Erfüllung.

An Friedrich

Rückert

Ich

Weiß

Nicht,

Woher

Ich

Komme,

Ich

Weiß

Nicht,

Wohin

Ich

Gehe,

Ich

Weiß

Nicht,

Wer

Ich

Bin,

Ich

Weiß

Nicht,

Wer

Ich

Hätte

Können,

Sollen,

Müssen

Sein:

Allein

Mit

Meiner

Angst

Und

Not,

Hoffend,

Dass

Der

Tod

Erlösung

Bringt,

Wenn

Meine

Kraft

Dereinst

Dann

Sinkt,

Zagend,

Dass

All

Die

Müh

Und

Plag

Vergeblich

War,

All

Die

Tag,

Die

Mein

Leben

Mir

Gebracht,

Mir

Aufgezwungen,

Durch

Nichts

Und

Niemand

Abbedungen

Zu

Dem,

Was

Aus

Dem

Mensch

Den

Menschen

Macht,

Stattdessen,

Voller

Sorgen,

Tag

Und

Nacht,

Das

Ganze

Leben

Gleich

Einem

Alp

Bei

Nacht

Verbracht,

Bangend,

Dass

Ich,

Im

Sterben,

Nicht

Mehr

Weiß,

Ob

Gut,

Ob

Schlecht

Gewesen,

Was

Ich

Vollbracht,

Meist

Wohl

Überlegt,

Oft

Unbedacht,

So

Dass

Die,

Die

Länger

Leben,

Die,

Denen

Gott

Mehr

Fortune

Gegeben

Auf

Dieser

Welt,

Die,

Oft

Zumindest,

Mit

Dem

Zufall

Steht

Und

Fällt,

Der

Geschaffen

Ward

Von

Menschen

Hand,

So

Dass

Also

Die,

Die

Nach

Mir

Kommen,

So

Sie

Denn

Das,

Was

Ich

Zu

Sagen,

Überhaupt

Vernommen,

Dermaleinst

Entscheiden

Sollen,

Ob

Gut,

Ob

Schlecht,

Was

Ich

Gemacht,

Ob

Klug,

Ob

Dumm,

Was

Ich

Gedacht,

Ob

Es

Also

Sinn

Gemacht,

Dass

Ich

Gelebt,

Geliebt,

Gelitten,

Mit

Ach

So

Vielen

Lebenslang

Gestritten

Und

Meist

Mit

Denen,

Die

Nur

Wissen

Wollen,

Wie

Sie

Zu

Hab

Und

Gut

Denn

Kommen

Sollen,

Wenn

Sie

Nicht

Zu

Grunde

Richten

Unsre

Welt,

Ob

Es

Also

Sinn

Gemacht,

Dass

Ich

Verfolgt

Mein

Ziel,

Ganz

Unbeirrt,

Wenngleich

Durch

Viele,

Vielerlei

So

Oft

Verwirrt,

So

Dass

Die,

Die

Nachgeboren,

Dermaleinst

Befinden

Sollen,

Ob,

Was

Mir

Der

Liebe

Gott

Gegeben,

Nur

Zerronnen

Oder

Das,

Was

Schicksal

Mir

Durch

Zufall

Schenkte,

Auf

Die

Rechte

Bahn

Mich

Lenkte,

Mir

Ward

Zum

Segen,

Nicht

Zum

Fluch –

So

Meine

Hoffnung,

Ganz

Bescheiden

Für

Eines

Menschen

Leben,

Gleichwohl,

So

Glaube

Ich,

Um

Mensch

Zu

Werden

Groß

Genug.

314 a. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): QUOD LICET IOVI ETIAM LICET BOVI. POPULOQUE. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

314 b. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): AUF DASS WERDE DER MENSCH ZU GOTTES EBENBILD. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

314 c. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): Sie werden sagen: Er hat gelebt. Sie werden sagen: Er hat geschrieben. Und ist geblieben. Teilband 1. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

Bereits in meinen Zwanziger-Jahren – also vor einem halben Jahrhundert – habe ich etliche Bücher (in einem kleinen Verlag) publiziert. Der Verlag ist längst pleite. Und meine Bücher sind auf Nimmerwiedersehen verloren. Denn – entgegen einschlägiger Pflicht – wurden die Publikationen nicht der Deutschen Bibliothek (Vorgängerin der Deutschen Nationalbibliothek) gemeldet, der Verlag lieferte, zudem, vorgeschriebene Pflichtexemplare nicht ab. Alle aufgelegten Bücher sind längst vergriffen. Ich selbst habe meine eigenen Exemplare auf einem der zahlreichen Umzüge, die das Leben mit sich brachte, verloren. Kurzum: Es ist so, als hätte ich die Bücher nie geschrieben.

In den folgenden Jahrzehnten war ich durch meine berufliche Tätigkeit absorbiert – Zeit zum Schreiben blieb nicht. Erst nach Eintritt in die Rente (vor nunmehr mehr als zehn Jahren) konnte ich mich wieder meiner Leidenschaft widmen.

Damit den mehr als 900 Büchern, die ich seitdem veröffentlicht habe, nicht das gleiche Schicksal widerfährt wie meinen Erstlings-Werken, bin ich, akribisch, bemüht, alle neuen Publikationen so zu platzieren – im Internet und sonstigen Orts –, dass es den Herren der Neuen Weltordnung (die gerade etabliert wird) möglichst schwerfällt, sie, die Bücher, zu „liquidieren“ – bekanntlich wurden bereits im November 2021 mehr als 70 meiner Publikationen verbrannt, will in digitaler Zeit meinen: im Internet, weltweit, gelöscht; de facto wurde ich, zudem, vom nationalen und internationalen Buchhandel ausgeschlossen!

Den Herren des Morgengrauens – die seit der Corona-Zeit geradezu in Horden unschuldige Bürger überfallen, wenn auch (noch) nicht morden – sei in diesem Kontext kundgetan: Selbstverständlich habe ich von all meinen (bereits publizierten wie von den noch nicht veröffentlichten) Büchern Backups gefertigt und hinterlegt. An sicheren Orten. Auch im Ausland.

Somit können sie, die Herren des Morgengrauens – also die, die in des Morgens Grauen Grauen verbreiten –, sich die Mühe sparen, mich mit dem Rammbock zu besuchen. Zumal ich keinen Bademantel besitze (ob man/Frau sich noch in Generationen an dieses Bonmot und an seinen Ursprung erinnern wird?)

Aus vorgenannten Gründen veröffentliche ich – von Zeit zu Zeit – eine kleine, jeweils aktualisierte Bibliographie meiner Werke; sie möge dem werten Leser als Anregung dienen, sich mit dem einen oder anderen Buch näher zu beschäftigen. Denn: Veritas perduceat ad cognitionem et ad resistentiam cognitio.

Alibi, März 2025

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo und der hofft, nicht wie Thomas Müntzer – seinerzeit unter Mithilfe des Schwerstkriminellen Martin Luther – liquidiert zu werden)

HOC UNUM SCIO ME NIHIL SCIRE (Sokrates):

Das einzige, was ich weiß, ist, dass ich nichts weiß

SCIO ME NE QUIDEM SCIRE QUID NON SCIO

(Richard A. Huthmacher): Ich weiß, dass ich

nicht einmal weiß, was ich nicht weiß

314 d. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): Sie werden sagen: Er hat gelebt. Sie werden sagen: Er hat geschrieben. Und ist geblieben. Teilband 2.  verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

314 e. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): Sie werden sagen: Er hat gelebt. Sie werden sagen: Er hat geschrieben. Und ist geblieben. Teilband 3. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

315. RICHARD A  . HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DIE BRUST IST ENG, DER ATEM SCHWER. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025            PDF | EPUB

Angst

Die

Brust

Ist

Eng,

Der

Atem

Schwer

Und

Leer

Der

Kopf,

In

Dem

Gedanken

Schwanken

Und

Wanken

Wie

Welke

Blätter

Im

Wind.

Mein

Schrei

Nach

Hilfe

Stumm,

Und

Was

Um

Mich

Herum

In

Nebel

Grau

Verschwimmt.

Die

Glieder

Taub,

Das

Herz

So

Schwer,

Nichts

Als

Panik

In

Mir,

Um

Mich

Her:

Seht

Meine

Angst,

Nicht

Gottgewollt,

Vielmehr

Der

Menschen

Hass

Und

Gier

Und

Neid

Gezollt.

TEMPI PASSATI

(an Ernst Reuter)

Die Welt war weit.

Die Zeit unendlich schien, nicht nur gestundet,

Zwar waren Seelen vormals schon zutiefst verwundet,

Doch Hoffnung blühte allenthalben:

Nie wieder Krieg, der Frieden sei der Sieg,

Die Menschen seien Brüder,

Jeder sei frei und keiner seines Bruders Hüter.

Ideen sprossen, neue Gedanken blühten,

Wir mühten uns, Utopien zu entfalten,

Neue zu entwickeln,

Die alten im Bewusstsein der Menschen

Neu zu gestalten.

Für eine Weile alles möglich schien,

Auch – entfalteten die Menschen sich

Zu gottgewollter Herrlichkeit –,

Dass sie gestalteten die Welt zu einem wunderbaren Ort.

Für die Ewigkeit.

Das End vom Lied:

Schwab, Gates und Konsorten

Lassen heutigentags die Menschen morden,

Wollen sie in ewige Knechtschaft zwingen,

Um für die an der Pyramiden Spitze

Endgültig den Sieg zu erringen.

Deshalb, ihr Völker der Welt,

Schaut auf diese Verbrecher.

Und wisset, dass es dem Herrgott nicht gefällt,

Dass man euch in Knechtschaft zwingt und hält,

Dass diese Banditen euch zu seelenlosen,

Schemenhaften Wesen machen.

Jedenfalls Wollen. Im Auftrag des Dämon Sollen.

Wehrt euch mit all euren Kräften.

Denn: Wer sich nicht wehrt, lebt,

Wie schon lang bekannt, verkehrt,

Und wer sich heute nicht wehrt,

Bald nicht mehr lebt.

Nicht nur verkehrt.

END-ZEIT. ODER: POST-VAC-

SYNDROM. ODER AUCH: LASST

UNS IM KAMPFE HEIMAT FINDEN

(An Rainer Maria Rilke. Und Ursula Haverbeck)

Wer immer noch nicht erkannt,

Wie sehr er ward betrogen,

Wer immer noch nicht erkannt,

Wie JENE ihn, immerfort, belogen,

Wer immer noch nicht erkannt,

Dass JENE nach seinem Leben trachten,

Weil sie, JENE, missachten,

Dass er unantastbar, immerdar,

Da Gottes Geschöpf,

Mithin einzigartig, wunderbar,

Wer immer noch glaubt,

Dass JENE für ihn sorgen,

Ihn hegen auf seinen Wegen,

Heute wie morgen, aller Orten,

Wer immer noch glaubt,

Dass alles sich nun zum Besseren,

Zum Guten gar wende,

In der Tat noch wenden könnte,

Der ist, fürwahr, verloren,

Ein Jammer,

Dass er je geboren,

Der ist am Ende –

Seiner wie vieler andrer Zeit,

In der finis mundi, in der Ἁρμαγεδών

Nicht weit mehr sind, niemals waren weit.

Weil JENE schätzen gering, die ihnen vertrauen.

Weil JENE verachten, die auf sie bauen.

Weil JENE hassen, was stark und kraftvoll,

Was un-bändig

Und deshalb lebendig.

Weil JENE hassen

Jeden, der liebt,

Der andern gibt

Von dieser Lieb.

Deshalb wisse,

mein Freund:

Wer jetzt keine Heimat hat,

Wird keine mehr finden.

Nirgends, nirgendwo,

An keinem Ort,

Durch niemandes Wort.

Es sei denn, er wähle

Der Menschen Herz,

Es sei denn, er wähle deren

Und seine eigene Seele

Im Kampfe gegen JENE

Zu seinem Zufluchtsort.

316. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): GEDICHTE, APHORISMEN, SENTENZEN. IN POSTFAKTISCHER ZEIT. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

„Dichter“ fassen die Conditio humana, fassen somit menschliches Sein und dessen Bedingungen in Ver­se. Seit jeher. Heutzutage, „in Zeiten von Corona“, wie vormals und ehedem. Warum jedoch Verse, Aphorismen, Gedichte?

Weil Lyrik (ebenso wie „lyrische Prosa“) ein ho­hes Maß an sprachlicher Verknappung und inhaltli­cher Poin­tierung, an semantischer Prägnanz und themati­scher Fokussierung ermöglicht. Auf Inhalte, die sich – seit der Menschen und der Gesellschaft Anbeginn – wie Perlen einer Kette durch das Leben ziehen, ebenso in der alten wie in der „neuen“ Zeit, der von „Corona“: Sterben und Tod, Gut und Böse, Recht und Gerechtigkeit, Staat und Gesellschaft, Macht und Ohnmacht, nicht zuletzt Liebe, Sehnsucht, Leidenschaft. Allesamt Sujets ebenso individueller menschlicher Existenz wie kollektiven Seins, gleichermaßen Aus­druck einer ontogenetischer Beziehung von „Sein und Zeit“ wie der sozio-kulturellen Prägung des je Einzelnen.

Indes: Gedichte in Zeiten von Corona? In Zeiten eines Stellvertreterkriegs in der Ukraine? In Zeiten eines angeblichen (und angeblich, will meinen vorgeblich anthropogenen) Klimawandels? In Zeiten des Genozids in GAZA. In Zeiten, in denen ein Schwerverbrecher namens Trump Israel von den Palästinensern ethnisch säubern will. In Zeiten, in denen – mit achtzigjähriger Verspätung – der Morgentau-Plan realisiert und das deutsche Volk, wissentlich und willentlich, zu Grunde gerichtet wird. Von Verbrechern in „leitender dienender“ Funktion.

In „Zeiten, in denen ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist, weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt?“ Im post-faktischen Zeitalter, in dem ein „Staatsvirologe“ nicht einmal eine Doktorarbeit nachweisen kann: Ja wo ist sie denn, wo ist sie nur geblieben? Ist sie bloß „verschwunden“? Oder ward sie nie geschrieben?

Im post-faktischen Zeitalter, in der feudalistischen Technokratie, in dem und in der die Kälber die, welche sie, die Kälber, belügen und betrügen, schlichtweg ihre Schlächter gar noch wählen. Freiwillig, selber. In Zeiten, in denen gar viele dieser Kälber inbrünstig schreien nach (all den) Drosten, (all den) Wieler, nach Tedros Adhanom, dem WHO-Kulissen-Schieber, nach Bill und Melinda. Schreien. Neuerdings nach Trump und Musk. Höchst selbst, gar selber.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung weist (schon 2022!) allein für  Deutschland 2,5 Millionen schwerer Corona-Impfschäden nach; hochgerechnet auf ca. 4,8 Milliarden (bis zu diesem Zeitpunkt) weltweit Gespritzter dürften – bereits zwei Jahre nach Impfbeginn und ohne Berücksichtigung einer extrem hohen Dunkelziffer nicht erkannter und/oder nicht gemeldeter einschlägiger Fälle! –  ca. 150 Millionen Menschen schwere und schwerste Spritz-Schäden erlitten haben. Weil sie gegen ein Husten- und Schnupfenvirus „geimpft“ wurden, das, allenfalls, einen grippalen Infekt, eine mittelschwere Grippe verursacht. Und: An SARS-CoV2/“Corona“/Covid-19 stirbt man (oder auch Frau) nicht. (Und schon gar nicht Kind.) Man stirbt, weil man alt und/oder krank und/oder (immun-)geschwächt ist. Und Corona – allenfalls – der letzte Tropfen ist, der das Fass zum Überlaufen bringt.

Trotz alledem und alle dem Gedichte? In der Tat: Gedichte! Gerade in solchen Zeiten. Gedichte des Widerstands, des Aufbegehrens. Des Suchens. Und Findens. Einer „neuen“ Menschlichkeit. In dieser neuen alten Zeit. Dazu, fürwahr, ist mehr als Zeit. In solchen Zeiten, in Zeiten wie diesen. In der die Wahrheit zu einer Hure geworden ist. Die sich verkauft für wenig Geld. Gerade so, wie es ihren Freiern, den „Herren“ dieser Welt gefällt. Will meinen: den Psycho- und Soziopathen, den Geisteskranken, diesem Geschmeiß, das eine neue, ihre neue Weltordnung errichten und Milliarden von Menschen dabei vernichten will. Wie dieses auf den Georgia Guidestones steht geschrieben. Beziehungsweise geschrieben stand. Bevor man diese gesprengt, weil gar viele mittlerweile erwacht, nicht nur in diesem, unsrem, in diesem der Menschen, nicht dem ihrer selbst ernannten „Oberen“ Land.

Deshalb: O Herr hilf, die Not ist groß! Und: Menschen aller Religionen und jedweder Herkunft vereinigt euch. Zur Menschheits-Familie. Kämpft gegen die Gates und Konsorten. Ebenso gegen die Bidens und Trumps. Sollen die selber einander morden. Aber uns in Ruhe lassen. Sollen sie selbst gegenseitig sich hassen. Wir wollen lieben unsere Schwestern und Brüder, ob Christen, Muslime, Hindus, Buddhisten. Für alle die ist Platz auf Erden. In Gottes, in Buddhas und in Allahs Namen. Sic und Amen!

Und bedenket wohl: Man stirbt nicht, weil man krank ist. Man stirbt am Leben. Und an den Menschen. Denn die sind unsere Krankheit zum Tode.

Warum, somit, Gedichte?

Gedichte ver-dichten: Gedanken und Gefühle, Hoffnungen und Wünsche, Sehnsüchte und die sogenannte Realität, die – vermeintlich uneingeschränkt gültig und umfassend verbindlich – tatsächlich nur die subjektive Wahrnehmung allenfalls individueller Wirklichkeiten widerspiegelt und dadurch höchst persönliche Realitäten konstituiert. Gedichte fokussieren: auf das Wesentliche, das Un-Gesagte, das Un-Sagbare. Gedichte bewegen: das, was – tief verborgen – in uns ruht und nach Ent-äußerung drängt. Aus dem Dunkel des Unter- und Unbewussten in die Helle von Wissen und Bewusst-Sein.

Mithin bringen Gedichte auch die Verzweiflung des Geistes und den Kummer der Seele zum Ausdruck. Und deren Überwindung. Durch Mit-Menschlichkeit und Liebe. Dies jedenfalls sollten Gedichte. Bewegen und bewirken. Können.

Auch in „GEDICHTE, APHORISMEN, SENTENZEN. IN POST-FAKTISCHER ZEIT“ will der Autor, folgerichtig, den Blick auf das Wesentliche, das Ungesagte, das Un-Sagbare fokussieren, will mit dem Strich des Pinsels die Polarität menschlichen Seins und Hoffens sowie die Narben der Seele, will mit der Kettensäge die Verzweiflung des Geistes zum Ausdruck bringen.

Festzuhalten gilt: Die Verse, welche das Leben schreibt, sind immer wieder neu, eigentümlich, bisweilen bizarr; sie spiegeln Menschen in ihrer Zeit, reflektieren ebenso das, was den Menschen grundlegend ausmacht, wie die Bedingungen, unter denen er konkret geworden. Sie sind Carmina burana – moderne Vaganten-Lieder, ebenso ein Poem der Kritik wie der Besinnung, gleichermaßen Ver-Dichtung des Spotts über die Erbärmlichkeit der Herrschenden wie der Ehrfurcht vor den Wundern der Schöpfung, allem voran aber Ausdruck der Wertschätzung des Menschen. Mithin: Der Mensch  ein Traum, was könnte sein, was möglich wär, nur ein Vielleicht, nicht weniger, nicht mehr.

Des Autors Aphorismen, gereimte Gedanken und sonstige Ge­dichte – Synthese menschlicher Erfahrungen, letzter Ring einer langen Kette, Ganzes aus kleinsten Teilen, Amen eines Lebens, nicht die ganze Wahrheit, indes mehr als die Wirklichkeit, komprimierte Einsichten, eher erahnt als gedacht, Worte, in Sinn getaucht, partes pro toto, gleichwohl Eventualitäten, Zu­fälligkeiten, suchend, vielleicht auch findend und auf dem Weg nach Hause, Fragmente, die sich als Ganzes gerieren, im Zwei­fel nur eine Idee: zum Menschsein und dazu, was den Men­schen ausmacht –, sie, diese Aphorismen, Sentenzen, Gedanken und Ge­dichte, hinterfragen, folgerichtig, das nur vermeintlich „Of­fensichtliche, All­zuoffensichtliche“, das die je Herrschenden uns ein­reden möchten, damit sie ihre einträglichen Ge­schäfte betreiben kön­nen, und dienen als „Trojani­sches Pferd“, sollen sich einschlei­chen in das Innerste der Leser, in ihre Herzen und Seelen, sie sollen diese berühren und bewegen.

Damit in einer Neuen Welt, die nicht die des Klaus Schwab und seiner Konsorten, ein Gran weniger gelte, dass – frei nach Thukydides – die Starken, die Reichen und Mächtigen tun, was sie wollen, und die Armen und Schwachen dulden, was sie müssen: Deus homo, homo deus est; ecce homo, homine (Gott ward zum Mensch und der Mensch zu Gottes Ebenbild; deshalb siehe, Mensch: ein Mensch).

Derart sind Menschen und Mensch-Sein zu verstehen, nicht in der satanistischen Verkehrung – “History began when humans invented gods, and will end when humans become gods“ – eines  Yuval Noah Harari und seiner Trans- und Posthumanisten-Mischpoke.

317. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): ES SIND DOCH NUR CHIMÄREN. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

CHIMÄREN

Die Angst Hat Tausend Gründe

Die Angst Kennt Tausend Gesichter

Sie Lässt Dich Bangen

Hält Dich Gefangen

Spinnt Ihre Netze

Dichter Und Dichter

Sie Schnürt Dir Die Kehle

Erdrückt Deine Seele

Nimmt Dir Den Atem

Lähmt Deine Glieder

Wieder

Und Wieder

Und Wieder

Sie Raubt Deinen Schlaf

Schickt Alpe Dir Nächtens

Und Panik Am Tag

Sie Verwirrt Die Gedanken

Die Nur Noch Sich Ranken

Um Das Was Könnte Sein

Allein

Immer Wird Die Angst

Sich Götzen Schaffen

Macht Zu Affen

Die Nicht Trennen

Sein Und Schein

Und Der Schein Allein

Lässt Dich Zittern

Vor Den Trug-Gespenstern

In Den Fenstern

Des Hauses

Das Wir

Unser Leben Nennen

Deshalb Solltest Du Erkennen

Es Sind Doch Nur Chimären

Die Uns Wehren

Den Zugang

Zu Einem

Freien

Selbst-

Bestimmten

Sein

Frei

Von Angst

Ohn Deren Not

Dazu

Verhilft

Kein Gott

Das

Schaffst

Nur Du

Nur Du Allein

318. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): NE BIS IN IDEM FLUMEN. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

Seneca, ep. 58, 22-23:

„Nemo nostrum idem est in senectute, qui fuit

iuvenis; nemo nostrum est idem mane, qui fuit pridie.

Corpora nostra rapiuntur fluminum more.

Quicquid vides, currit cum tempore.

Nihil ex iis, quae videmus, manet.

Ego ipse, dum loquor mutari ista, mutatus sum.

Hoc est, quod ait Heraclitus: ´In idem flumen 

bis descendimus et non descendimus.´”

Ergo (sic ego poeta): Ne bis in idem flumen.

319. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): PRO VERITATE MILITATE. FORTITER IN RE, SUAVITER IN MODO. HOMO HOMINI LUPUS? Pars 1. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

320. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): PRO VERITATE MILITATE. UBIQUE IN MUNDO. HOMO HOMINI LUPUS? Pars II. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

321. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): VAE VIVENTIBUS. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

322.  RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): VAE VIVENTIBUS. ET NOT MORTUIS. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

323. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): HOFFNUNG – TEIL VON JENER KRAFT, DIE STETS EINEN NEUEN ANFANG WAGT. UND SCHAFFT. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

„Eν οἶδα, ὅτι οὐδὲν οἶδα“: „Scio nescio“ – ich weiß, dass ich nichts weiß.

Oder auch: Scio me ne quidem scire quid non scio – ich weiß, dass ich nicht einmal weiß, was ich nicht weiß.

Mithin: Spes manet fidesque – nur der Glauben bleibt. Und die Hoffnung.

324. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DIE ERINNERUNG BLEIBT. AN EINEN MENSCHEN, DER GEKÄMPFT, DER GESTRITTEN, DER GELIEBT UND GELITTEN – NUN DENN, WOHLAN. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

325. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): ARS LONGA, VITA BREVIS. Teilband 1. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

326. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): ARS LONGA, VITA BREVIS. Teilband 2. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

327. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): ARS LONGA, VITA BREVIS. Teilband 3. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

328. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DER MENSCHEN HERZ – SO KALT WIE STEIN. WIE EINST DAS HERZ AUS STEIN BEI WILHELM HAUFF. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025                    PDF | EPUB

„DER MENSCHEN HERZ – SO KALT WIE STEIN“ führt vor Augen, dass die Men­schen meist nur Statis­ten ihres ei­genen Lebens sind, stumme Zeugen dessen, was andere für sie in­szenieren.

Sozusagen als Augur legt der Herausgeber hiervon Zeugnis ab, gleichsam als Ha­ruspex, der eben­so um Vergangenheit und mensch­liche Vergänglichkeit wie um der Menschen Zukunft weiß. Jedenfalls zu wissen vorgibt: „Wohlbekannt ist der alte Spruch Catos, er wundere sich, dass ein Haruspex nicht lache, wenn er einen anderen Ha­ruspex sehe.“ Denn die Eingeweih­ten wissen sehr wohl, dass es Mumpitz ist, was sie, aus eigenen Herrschafts-Interessen, den Menschen als Wirklichkeit, als ver­meintliche Wahrheit verkaufen.

Heutzutage indes heißen die Eingeweihten nicht mehr Harus­pex, sondern, bei­spielsweise, Bilderberger. Nichts­destoweniger bestimmen sie den Lauf der Welt. Nicht nur auf dem World Economic Forum. Und sie bestimmen das Leben der Menschen – stumm sollen die sein, geduldig, leidensfähig und willenlos.

Das vorliegende Drama, das den Dialog zwischen dem Autor und Herausgeber und seiner vom Deep State ermordeten Frau (wahlweise in Form eines Hörspiels oder einer szenischen Lesung) reflektiert, möge, gleichwohl und nichtsdestoweniger, zur Ermutigung die­nen, auf dass – in Verbindung plautusscher Asinaria und feuerbachscher Anthropologie – in Zukunft gel­ten möge: Non lupus sit homo homini sed deus.

Mithin das Motto dieses Buches sei:

Der Mensch, ein Traum. Der möglich wär

Der Mensch, ein Traum, was könnte sein, was möglich wär. Nur ein Vielleicht, nicht weniger, nicht mehr:

Vielleicht liebend, vielleicht hassend, viel­leicht geizend, viel­leicht prassend mit dem, was ihm gegeben die Natur.

Vielleicht ein Gott, vielleicht der Teufel in Person.

Vielleicht, vielleicht, wer weiß das schon.

Vielleicht der Schöpfung Ziel, vielleicht ihr Untergang. Vielleicht ewig, unvergänglich, vielleicht nur kurze Laune der Natur.

Vielleicht des Schöpfers Spott, vielleicht der Schöpfung Kron.

Vielleicht, vielleicht, wer weiß das schon.

Einerlei: Jeder Mensch, wie er auch sei, ist einzigartig, wun­derbar und unvergleich­lich.

Immerdar.

Ein Teil des Göttlichen, das ihn schuf, nicht zu eigenem Be­huf, vielmehr zu zei­gen, was denn möglich sei:

Der Traum von einem Mensch, ein Traum, was könnte sein, was möglich wär. Nur ein Vielleicht, nicht weniger, nicht mehr.

So steht die vorliegende „Tragödie des Menschseins“   auch unter dem Motto:

„Ich bin ein Anarchist!“ „Warum?“ „Ich will nicht herrschen, aber auch beherrscht nicht werden!“

Schließlich möge das Drama dem Leser helfen zu erkennen:

„In den Tiefen des Winters erfuhr ich schließlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer liegt.“

„DER MENSCHEN HERZ – SO KALT WIE STEIN“ soll somit zur Ermutigung dienen und zum Widerstand aufru­fen, aber auch zum gegenseitigen Ver­stehen anleiten:

Immer nur das Gleiche.

Mit Mann und Frau

Zuerst ich sah bei Frauen nur

das Milde, Sanfte, Zarte, Wei­che.

Doch dann, gar manch Enttäuschung spä­ter und Frau für Frau das gleiche,

ich sah bei ihr den Teufel nur, nicht mehr das Sanfte und das Weiche.

Schließlich habe ich erkannt,

dass Fraun wie Männer beides sind:

das Harte und das Weiche,

zwar Gottes, aber auch des Teufels Kind.

Deshalb hart, bisweilen.

Manchmal, gelegentlich auch mild.

Nicht nur die einen.

Indes: Vor Hass wie Liebe blind,

Männer wie Frauen, allzu geschwind,

oft sehen nur, was sie gerade sehen wollen,

sei es das Harte, sei es das Sanfte

und das Wei­che.

Deshalb, leider Gottes gilt:

Immer nur das gleiche.

Mit Mann und Frau.

Gleichwohl:

Was so ein Mann nicht alles,

alles den­ken kann!“

Oder: Weil der Mensch nicht

männlich oder weiblich ist

Du lieber Gott! „Was so ein Mann

nicht alles, alles denken kann!“

Du lieber Gott, wie eine Frau,

wie sehr, wie lang, so eine Frau

gar lieben kann.

Einen Mann.

(Notabene: Oder eine Frau.

Auch das weiß ich genau.)

Deshalb:

Was man männlich heißt

und was man weiblich nennt,

gleich, ob´s in Hosen oder Röcken rennt,

zusammen eine Einheit ist.

Und wenn das eine fehlt,

auch das andre man vermisst.

Weil der Mensch nicht

männlich oder weiblich ist.

Nein, bei­de Seiten braucht es –

ist doch klar, dass es so ist, so war,

frü­her und heute, immerdar.

Erst dann, wenn das, was männlich,

und das, was weiblich man genannt,

in der Tat zusammenfand,

kann entstehen, wird nicht vergehen,

was einen Menschen man ge­nannt.

Mithin:

Für meine Frau

Lass mich, Tod, noch etwas leben,

lass mich den Menschen etwas geben

von dem, was mich berührt, bewegt.

Lass mich den Maden,

die in Schlössern sitzen,

auch wenn sie niemand etwas nüt­zen,

noch lang so viel wie möglich scha­den.

Lass mich ein paar Kranke heilen,

die daran kranken, dass sie

auf der Welt verwei­len,

die nicht die ihre ist,

auch wenn der Herrgott

alle gleich geschaffen

und alles nicht allein

für diese Affen.

Verzeiht, ihr Affen, natürlich mein ich

all die Laffen, die herrschen,

dumm und dreist und unverschämt

und gleicher­maßen unverbrämt.

Dann geh ich gern und geh zu meiner Frau.

Weil, du, Tod, sie mir genommen,

sei dann du, Tod, auch mir willkommen.

Die Verse von „DER MENSCHEN HERZ – SO KALT WIE STEIN“ dienen dem Autor letztlich als „Trojani­sches Pferd“: Sie sollen sich einschleichen in das Innerste der Leser, in ihre Herzen und Seelen; sie sollen diese berühren und bewegen.

Und sie mögen Carmina Burana sein, die Gedichte Su­chender, nicht Wissender, die Reime derer, die durch das Leben streifen, die Chro­nisten sind – ebenso der Erbärmlichkeit der Herrschenden wie der Wunder der Schöpfung, insbesondere aber der Wertschätzung des Menschen, so wie er ist, wie er sollt sein: Der Mensch – ein Traum, was könnte sein, was möglich wär. Nur ein Vielleicht, nicht we­niger, nicht mehr – siehe vorher.

Der

Menschen

Herz, so kalt wie

Stein:  Wer  zahlt  hat

Recht, das sei der Welten Lauf.

Der Menschen Herz, so kalt –

wie  einst  das  Herz  aus

Stein bei Wilhelm

Hauff

So also sollten Gedichte berühren und bewegen, sollen mit der Kettensäge die Verzweiflung des Geistes, mit dem Strich des Pinsels die Narben der Seele zum Ausdruck bringen.

Dies ist die Aufgabe von Gedichten. Denn: „Die echten … [Dichter] sind Gewissensbisse der Menschheit.“ Meist aufgrund von eignem Leid.

329. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DER MENSCHEN HERZ – SO KALT WIE EINST DAS HERZ AUS STEIN BEI WILHELM HAUFF. BAND 2. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

Regieanweisung:

Der letzte Akt spielt in einem Alters- und Pflegeheim. Zu sehen ist ein großer Saal voller Betten, mit Alten, Pflegepatienten, mit Schwestern und Pflegern.

Die Atmosphäre ist düster, trist. Die Alten liegen zum Teil in ihren Betten, zum Teil laufen sie unsicher, auf staksigen Beinen im Saal umher.

Das Pflegepersonal ist hektisch und offensichtlich mit der schieren Masse an Aufgaben überfordert; seine Aktionen wirken mechanisch, lieblos.

Die Schwestern und Pfleger füttern die Alten und waschen und windeln sie; die Pflegebedürftigen wirken apathisch, sie stöhnen und wimmern vor sich hin.

Einige Demente schreien

Mamaa,

wieder und wieder. Dadurch wird das ganze Szenario noch unerträglicher.

Insgesamt entsteht der Eindruck, man befinde sich in all der Trost- und Hoffnungslosigkeit in einer Art menschlicher Vorhölle.

Der Protagonist selbst sitzt im Vordergrund der Bühne (dort links) in einem großen Sessel. Mit seinem weißen Bademantel mit dem großen roten Kreuz auf dem Rücken wirkt er gleichermaßen skurril wie tragisch.

Ab und an steht er auf, läuft kopfschüttelnd ein paar Schritte, setzt sich dann wieder in seinen Sessel.

Insgesamt entsteht der Eindruck eines Puppentheaters mit menschlichen Puppen, die gleichermaßen Statisten wie Hauptdarsteller des Untergangs-Szenarios sind.

Musik/Video:

Hubert von Goisern: Heast as nit, wie die Zeit vergeht

Erzähler:

Auch wenn Erinnrung plagt an große und an kleine Not, auch wenn die Zukunft droht mit Siechtum und Vergessen dessen, was gewesen:

Wohlan und unverzagt, es sei gewagt, zu End zu leben dieses Leben eben, das der Herrgott dir gegeben, das der Menschen Willkür dir gestaltet, noch bist du nicht erkaltet in deinem Herzen, zwar voll der Schmerzen über das, was Menschen – ein Leben lang, seit du aus der Mutter Schoß gekrochen, aus schierem Zufall oder mit Bedacht – an dir verbrochen, doch, nach wie vor, bereit, zu End zu leben deine, eines Menschen Zeit.

330. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): NIE KÖNNT IHR MIR MEINE TRÄUME NEHMEN. DENN IHNEN SCHULDE ICH MEIN LEBEN. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

331. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): LEIDENSCHAFT GNOME UND GIGANTEN SCHAFFT. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

Leidenschaft Gnome und

Giganten schafft

Leidenschaft

Ist

Jene

Kraft

Die

Aus

Dem

Zwerg

Den

Riesen

Und

Aus

Giganten

Gnome

Schafft

Lieb und Leiden-

Schaft

Leidenschaft

Flieht

Und

Liebe

Sollt

Bleiben

Welche

Lieb

Die

Sich

Nicht

In

Leiden-

Schaft

Verzehrte

Welche

Leiden-

Schaft

Die

Nicht

Lieben

Und

Geliebt-

Werden

Begehrte

Liebe

Wie

Mag

Die

Liebe

Gekommen

Sein

Kam

Sie

Zärtlich

Heftig

Leiden-

Schaftlich

Rein

Kam

Sie

Wie

Morgen-

Röte

Glühend

Kam

Sie

Mild

Im

Abend-

Schein

Kam

Sie

Wie

Ein

Schauer

Wie

Ein

Beben

Oder

Kam

Sie

Zart

Zer-

Brechlich

Und

Über-

Irdisch

Rein

Sie

Kam

Am

Tag

Der

Wilden

Rosen

Der

Chrysanthemen

Duftend

Schwer

Sie

Kam

Wie

Eine

Märchen-

Weise

Derartig

Heimlich

Still

Und

Leise

Als

Wär´s

Ein

Traum

Dass

Ich

An

Sie

Gedacht

In

Einer

Langen

Hellen

Nacht

Hoffnung

Durch

Deine

Liebe

Neu

Beseelt

Fühl

Ich

Des

Eignen

Wesens

Weiten

Durch

Deine

Liebe

Neu

Belebt

Werd

Ich

Zu

Un-

Bekannten

Ufern

Schreiten

Durch

Deine

Liebe

Neu

Erfüllt

Mit

Hoffnung

Welcher

Angst

Bereits

Die

Flügel

Lähmte

Durch

Deine

Liebe

Meiner

Seele

Leuchtend

Sonne

Ihr

einzig

Labsal

Ihre

Einzig

Ewig

Wonne

332. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DER DU UNGEFRAGT GEBOREN. AUF DASS DU NICHT VERZAGST. AM SCHIER UNERTRÄGLICHEN. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

Geburtstags-

Wünsche

An einen neuen

Erdenbürger

Licht

Im

Dunkel

Geborgen-

Heit

Im

Chaos

Erkenntnis

In

Verwirrung

Liebe

Trotz

Hass

Freunde

Unter

Feinden

Allzeit

Wärme

In

Der

Kälte

Des

Lebens

Schlicht-

Weg

Den

Himmel

Auf

Erden

Wünsche

Ich

Dir

Der

Du

Ungefragt

Geboren

Auf

Dass

Du

Nicht

Verzagst

Am

Schier

Un-

Erträglichen

Das

Wir

Nennen

Eines

Menschen

Leben

Im Strom

Der Zeit

Geboren

Werden

Viele

Zu

Leben

Berufen

Sind

Nur

Wenige

Und

Ist

Auch

Die

Geburt

Ein

Geschenk

So

Muss

Doch

Das

Leben

Erst

Verdient

Werden

So

Also

Schwimmen

Wir

Im

Strom

Der

Zeit

Aus

Dem

Uns

Nur

Der

Tod

Be-

Freit

„Ein alter Mann

Ist stets ein

König Lear!“

Ist

Stets

Ein

Narr

Der

Alte

Nur

Weil

Zum

Narr

Den

Greisen

Dichter

Seine

Buhlschaft

Machte

Und

Wie

Ein

Alter

Gockel

Stolz

Der

Nicht

Bedachte

Dass

Erst

Der

Alte

Lear –

Von

Irrem

Wahn

Und

Maßlos

Stolz

Genesen

Als

Bedlam

Als

Ein

Armes

Nacktes

Wesen

Er

Erkannt –

Dass

Also

Erst

Der

Alte

Lear

Dann

Seinen

Weg

Zu

Menschlich

Maß

und

Mensch-

Sein

Fand

333. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): PRAETERITUM INTELLIGE, PRAESENS REGE FUTURUMQUE DISCERNE: VERSTEHE DIE VERGANGENHEIT, BEWÄLTIGE DIE GEGENWART UND ERKENNE DIE ZUKUNFT. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

„Errare humanum est, sed in errore perseverare diabolicum“ (Seneca, Epistulae morales VI, 57, 12):

Irren ist menschlich, aber auf Irrtümern zu bestehen ist teuflisch.

Gestern haben sie die Wahrheit erschlagen,

Heute ward sie zu Grabe getragen,

Morgen folgen ihr ins kühle Grab

Die, denen sie am Herzen lag.

Deshalb: Wehrt euch,

Ansonsten lebt ihr verkehrt

Und zusammen mit der Wahrheit

Auch euch man bald zu Grabe trägt

AUCH DARUM

SCHREIBE ICH

Mit Jedem Wort

Mit Jedem Satz

Mit Jedem Punkt

Und Jedem Strich

Gehe Ich

Erkenntnis Und Wahrheit

Ein Stück Entgegen

Bisweilen Ängstlich Zwar

Meist Aber Recht Verwegen

Und Selten

In Der Tat Verlegen

Um Ein Paar Worte

Nur

Und Doch Um Vieles Mehr

IN EINER ZEIT, IN DER WIEDER BÜCHER BRENNEN,

IST AUCH MENSCHEN ZU VERBRENNEN

NICHT MEHR WEIT

SCHWESTERN

IN GEIST UND TAT

Hoffnung Ist Die Schwester Der Utopie

Was Wir Nicht Zu Denken Wagen

Können Wir Nicht Zu Verwirklichen Hoffen

VERMEINTLICHES

PARADOXON

Wer Nichts Mehr Hat

Der Hat Immer Noch Die Hoffnung

Wer Keine Hoffnung Mehr Hat

Der Hat In Der Tat Nichts Mehr

BROT UND

HOFFNUNG

Auch Wenn Hoffnung Das Brot Der Armen Ist

Ohne Brot Werden Nicht Nur Die Armen Verhungern

FALSCHE

PROPHETEN

Die Größten Demagogen

Waren Und Sind Die

Die Am Geschicktesten

Die Hoffnung Schüren

Dass Der Menschen Sehnsüchte

Sich Erfüllen

Werden

Und Sei´s In Einem Anderen Leben

Dies Gilt Nicht Erst Seit Q ANON

KEINE BILLIGE

HOFFNUNG

Zwar Ist Hoffnung Wohlfeil

Aber Nur Große Hoffnung

Macht Auch Einen Großen Menschen

Insofern Ist Hoffnung

In Der Tat Wohlfeil

Aber Auch Billig

Für Große Menschen

„DUM SPIRO SPERO“

VERANTWORTUNG

FÜR DIE HOFFNUNG

Hoffnung Ist Nicht

An Sich

Für Sich

Einfach Da

Du Musst Sie Nähren

Wie Ein Kind

Ansonsten Stirbt Sie

AUF ZU NEUEN UFERN

(Clemens Brentano zugeeignet)

Lasst uns eine neue Welt erbauen

Nicht allzu sehr nach Altem schauen

Reißt nieder längst verfallne Mauern

Lasst uns nicht um Trümmer trauern

Und erschauern vor dem, was Zukunft bringt,

Aus Mut und Kraft, nicht aus Trauer dringt,

„was die Vergangenheit verschlingt“.

334. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): AUDERE EST FACERE. ODER AUCH: „ES GIBT NICHTS GUTES. AUSSER MAN TUT ES.“ verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

In Band 14 des Briefwechsels mit meiner ermordeten Frau schrieb ich:

Die Kunst bestehe im Abstrahieren. So jedenfalls viele Rezensenten des „Le petit Prince“. Indes: Die Kunst besteht im Differenzieren, im unterscheidenden Erkennen. Derart „Le petit Renard“, der Kleine Fuchs, mein Wegbegleiter seit vielen Jahren. Denn erst von dem, was wir verstanden, was wir uns erschlossen haben, von dem, was wir für falsch oder richtig, für gut oder böse halten, können wir abstrahieren: um daraus unsere höchst individuelle Lebenswahrheit und -wirklichkeit zu gestalten.

In diesem Sinne und im Rahmen des Briefwechsels, in dem der Kleine Fuchs entstand, antwortete mir meine Frau:

„Ein wenig, Liebster, erinnerst du mich an den Alten Mann in ´LE PETIT RENARD´.“

Ich erwiderte ihr: „Und Du, meine Liebe, erinnerst mich an den schlauen Kleinen Fuchs.“

Wie dem auch sei: Der Kleine Fuchs und der Alte Mann sollten – als Protagonisten, par(te)s pro toto –  dem geneigten Leser seinerzeit helfen, ein wenig besser zu unterscheiden zwischen Sein und Schein, zwischen Wahrheit und vermeintlicher, vorgeblicher Wirklichkeit. In postfaktischer Zeit. Mithin möge der Diskurs, der Dialog, mögen das Streit- und Zwiegespräch zwischen dem Kleinen Fuchs und dem Alten Mann, mag der gesamte Briefwechsel zwischen meiner gemeuchelten Frau und mir, mögen meine, des Autors, einschlägige Überlegungen – damals wie heute – ein wenig zur Erhellung beitragen, dazu, was Sein, was bloßer Schein.

Jedenfalls: „Der Kleine Fuchs“, auch unter dem Pseudonym „Le Petit Renard“ in Erscheinung tretend, versucht, die Dichotomie von Gut und Böse folgendermaßen zu fassen: „So also ist der Mensch, eine ´irrationale Rationalität´. Teil von jener Kraft, die stets das Gute will und stets das Böse schafft? Oder, im faustschen Sinne, doch umgekehrt? Wer weiß das schon: ´Im Anfang war das Wort!´ / Hier stock´ ich schon! Wer hilft mir weiter fort? / Ich kann das Wort so hoch unmöglich schätzen / Ich muss es anders übersetzen … / Geschrieben steht: Im Anfang war der Sinn … / Ist es der Sinn, der alles wirkt und schafft? / Es sollte stehn: Im Anfang war die Kraft! / Doch, auch indem ich dieses niederschreibe / Schon warnt mich was, dass ich dabei nicht bleibe / Mir hilft der Geist! Auf einmal seh´ich Rat / Und schreib[´] getrost: Im Anfang war die Tat!´

Erich Kästner bringt es einfacher und prosaischer auf den Punkt“, fügt der Fuchs noch an: „´Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es.´ Und: In dir, oh Mensch, ist alles: Die Liebe und der Hass, das Gute und das Böse, Stärke und Schwäche, Feigheit und Mut, Ehrlichkeit und Lüge. Mach etwas daraus – einen Menschen.“

Solche Überlegungen aufgreifend schrieb meine Frau:

Lass uns, Liebster, unsere Gespräche über die Fragen des Seins, über Sehnsucht und Glück, über Hoffen und Bangen, über Sterben und den Tod in einem Traktat zusammenfassen; in Anlehnung an Le Petit Prince und dessen Diskurse mit der sprechenden Blume, mit dem Laternenanzünder und dem kleinen Fuchs, der nur mit dem Herzen gut sieht, weil das Wesentliche für die Augen unsichtbar ist, nicht zuletzt mit der giftigen Schlange, die den kleinen Prinzen von seinem Exkurs erlöst, wie uns Menschen der Tod von allen Lasten des Irdischen befreit, in Anlehnung an diese gleichermaßen anrührende wie – im besten Sinne – moralisierende Geschichte von Saint-Exupéry lass uns unsere Abhandlung Le Petit Renard nennen. Weil dieser mein Lieblingstier ist, ebenso klug wie gewitzt, gleichermaßen ernsthaft wie verschmitzt.

Die Moral von der Geschicht? Audere est facere; frisch gewagt ist halb gewonnen. Und Erich Kästner – auf dem Bogenhausener Friedhof, immer noch „in innerer Emigration“ – raunt aus seinem Grab (s. zuvor): „Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es.“

335. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): AUF DASS DIE MENSCHEN WACH WERDEN. Tbd. 1. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

336. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): AUF DASS DIE MENSCHEN WACH WERDEN. Tbd. 2. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

337. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): AUF DASS DIE MENSCHEN WACH WERDEN. Tbd. 3. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

338. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): ES BRODELT. AUF DER GANZEN WELT. Über Armut und Reichtum, über Recht und Gerechtigkeit. Wider den Krieg. Und gegen das Vergessen. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

EINIGE

GEDANKEN ZU

GESELLSCHAFT

STAAT UND

POLITIK

Politisch Lied

Gar garstig Lied

Kunst

Muss

Hoffnungen

Und

Wünsche

Muss

Sehn-

Süchte

Und

Ängste

Ausdrücken

Muss

Mit

Der

Ketten-

Säge

Die

Ver-

Zweiflung

Des

Geistes

Mit

Dem

Strich

Des

Pinsels

Die

Narben

Der

Seele

Zum

Ausdruck

Bringen

Wie

Also

Könnte

Der

Künstler

Sein

Der

Nie

Zweifel

Und

Ver-

Zweiflung

Gespürt

Hat

Wie

Sollte

Kunst

Entstehen

Ohne

Leid

Wie

Viel

Leid

Indes

Kann

Der

Künstler

Kann

Der

Mensch

Schlechthin

Ertragen

Die Niederungen

Des Alltags

Der

Mensch

Stirbt

Nicht

Einfach

So

Er

Fällt

Wie

Ein

Soldat

Im

Kampf

Gegen

Die

Niederungen

Des

Alltags

Vereinigung der

Widersprüche

In

Dir

Oh

Mensch

Ist

Alles

Die

Liebe

Und

Der

Hass

Das

Gute

Und

Das

Böse

Stärke

Und

Schwäche

Feigheit

Und

Mut

Ehrlichkeit

Und

Lüge

Mach

Etwas

Daraus

Einen

Menschen

Der Staat

Hat die Macht

Der

Staat

Schafft

Gesetze

Zu

Eurem

Schutz

Der

Staat

Errichtet

Gefängnisse

Zu

Eurer

Sicherheit

Der

Staat

Baut

Schulen

Damit

Ihr

Was

Rechtes

Lernt

Natürlich

In

Seinem

Des

Staates

Sinne

Der

Staat

Schützt

Das

Eigentum

Damit

Man

DIE

REICHEN

Nicht

Bestehle

Der

Staat

Lehrt

Euch

Zu

Töten

Damit

Ihr

Ihn

Den

Staat

Der

Euch

So

Viel

Gutes

Tut

Verteidigen

Könnt

Indes

Nach

All

Diesen

Wohl-

Taten

Seid

Ihr

Dumm

Wie

Zuvor

Reicher

Seid

Ihr

Auch

Nicht

Geworden

Und

Niemand

Hat

Euch

Gelehrt

Wie

Ihr

Euch

Gegen

Den

Staat

Schützen

Könnt

Gewaltenteilung

Von

Gewalten-

Teilung

Spricht

Man

wenn

Der

Staat

Dem

Volke

Mitteilt

Wer

Wann

Wie

Welche

Gewalt

Gegen

Das

Volk

Ausübt

Heiliger Krieg

Gegen den Neo-

Liberalismus

Prasser

Prächtig

Meineidige

Mächtig

Betrüger

Und

Räuber

All-

überall

In

Ehren

Euer

Kapital

Möge

Sich

Mehren

Durch

Hunger

Krieg

Und

Tod

Doch

Auch

Eurer

Mütter

Kinder

Treffe

Die

Not

Die

Ihr

Über

Andere

Gebracht

Sie

Möge

Euch

Heim-

Suchen

Alt-

testamentarisch

Gedacht

Jeden

Tag

Und

Jede

Nacht

Staatsräson

Und Vaterland

Wenn

Der

Staat

Tötet

Nennt

Er

Dies

Staats-

Räson

Wenn

Der

Staat

Seine

Bürger

Töten

Lasst

Nennt

Er

Dies

Krieg

Und

Er

Selbst

Nennt

Sich

Dann

Nicht

Mehr

Staat

Sondern

Vaterland

Der Stoff

Aus dem Staaten

Gemacht werden

Das

Volk

Der

Stoff

Aus

Dem

Die

Herr-

Schenden

Nach

Ihren

Normen

Jeden

Staat

Bilden

Und

Formen

Deshalb

Volk

Sei

Hart

Und

Spröde

Damit

Man

Dich

Nicht

Zu

Der

Herren

Nutzen

Forme

Und

Knete

Alter Wein

In neuen

Schläuchen

Im

Staate

Überwiegen

Macht-

Erhalter

Was

Fehlt

Indes

Sind

Die

Gestalter

Was

Aber

Sollten

Die

Gestalten

Der

Herrschaft

Inhalte

Des

Staates

Regeln

Sind

Längst

Klar

Und

So

Ver-

Kaufen

Sie

Die

Gestalter

Genauso

Wie

Die

Macht-

Erhalter

Nur

Alten

Wein

In

Neuen

Schläuchen

Traurig

Aber

Wahr

Freedom and

Democracy

Verrat

An

Allen

Demo-

Kratischen

Prinzipien

Und

Nur

Die

Whistle-

Blower

Sitzen

Im

Gefängnis

Oder

Im

Moskauer

Exil

Folter

Und

Die

Mehrheit

Der

US-

Amerikaner

Hält

Dies

Für

Gerecht-

Fertigt

Völker-

Mord

In

Deutschen

Bomben-

Nächten

In

Vietnam

Und

In

Un-

zähligen

Anderen

Kriegen

Hernach

Selbst-

verständlich

Im

Namen

Der

Freiheit

Auf

Diese

Freiheit

Genannt

Pax

Americana

Pfeife

Ich

339. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): GLAUB AN DICH SELBST – NUR SO KANNST DU MENSCH WERDEN. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

340. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): WARUM NUR, WARUM? verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

Theodizee? 

„Warum nur“, fragte der Kleine Fuchs, „haben die Menschen so wenig Mitleid füreinander?

Steht nicht schon in Bibel und Thora: ´Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.´

Und verkündet nicht der Koran, dass niemand gläubig sei, der nicht auch für seine Brüder und seine Nachbarn das erhoffe, was er für sich selbst wünsche.

´Wer nicht tötet, wer nicht töten lässt, wer nicht unterdrückt, nicht unterdrücken lässt, wer Liebe zeigt allen Wesen, dem droht Feindschaft von niemand´, soll Buddha gelehrt haben“, führte der Kleine Fuchs weiter aus.

„Und Kant forderte“, fügte er schnell noch hinzu: „´Der kategorische Imperativ ist also nur ein einziger und zwar dieser: handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.´“

Die Ohren des kleinen Fuchses standen noch aufrechter als sonst; er schaute gespannt auf den Alten Mann, weil er wissen wollte, was dieser zu seinen Ausführungen zu sagen hatte.

Der indes merkte nur kurz an: „Sieh an, sieh an, den Kant kennt er also auch, der kleine Fuchs.“

Der Alte stützte den Kopf in beide Hände; anscheinend dachte er angestrengt nach. Erst nach einer ganzen Weile antwortete er:

„Man könnte auch fragen: Wie lässt sich das Leid in der Welt – in Anbetracht dessen, dass Gott ebenso allmächtig wie gut sein soll – verstehen, erklären, gar rechtfertigen?

Oder aber: Gott ist tot, wie Nietzsche behauptet. Oder er ist nur eine Formel, ein Abstraktum – die Mitte und der Kreis, der Anfang und das Ende. Und: ´Die Vögel sind zufällig hier, wir sind zufällig hier …, vielleicht ist die Welt [nur] ein grausamer und dummer Zufall Gottes …´:

´Sieben Jahre später

fällt es dir wieder ein,

am Brunnen vor dem Tore,

blick nicht zu tief hinein,

die Augen gehen dir über.

Sieben Jahre später

in einem Totenhaus,

trinken die Henker von gestern

den goldenen Becher aus.´

Und man könnte auch fragen: Ist die jeweilige Welt tatsächlich die bestmögliche aller Welten?“

„Leibniz“, merkte der Kleine Fuchs eifrig an. „Und Hegel hielt das Übel nur für ein notwendiges Durchgangsstadium, das der dialektischen Entwicklung der Geschichte diene.“

Der Alte ignorierte den Kommentar; bedächtig fuhr er fort:

„Und sind Übel und Elend nur der Mangel an Gutem?“

„Augustinus, privatio boni, Privationstheorie. Und Melanchthon und“, fügte der kleine Fuchs schnell an.

„Störe mich nicht, du Musterschüler“, unterbrach ihn der Alte unwirsch.

„Entschuldigung“, murmelte der Kleine Fuchs kleinlaut, „Entschuldigung.“

„Vielleicht“, fuhr der Alte fort, „ist die Welt, in der Tradition der Kabbala, ja nur eine von mehreren, noch unvollkommenen Probeschöpfungen und das Böse in der Welt der verbliebene Rest eines früheren Schöpfungs-Versuchs.

Letztlich bleiben Elend und Not, bleiben nicht vorhandenes Mitleid und daraus entstehende Übel, bleibt das Böse allgemein eine ´unmögliche Möglichkeit´.“

„Karl Barth“, wollte der Fuchs sagen, konnte sich aber noch schnell auf die Zunge beißen.

„Das Ausmaß dessen, was Menschen Menschen antun, ist jedenfalls unermesslich. Und Gott schaut zu. Welch ein Verbrechen.

Namentlich in Zeiten, in denen schon ein Gespräch über Bäume geradezu zum Delikt wird, ´weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt.´

Ergo“, fuhr der Alte fort.

„Der darf ´ergo´ sagen. Ich hätte dafür einen Rüffel bekommen“, dachte der Fuchs, ein wenig beleidigt. Aber nur ein wenig.

„Ergo“, begann der Alte von neuem, weil er, verunsichert durch den strafenden Blick des Fuchses seine Ausführungen unterbrochen hatte, „ergo:

´Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht:

Dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft.

Oder er kann es und will es nicht:

Dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd ist.

Oder er will es nicht und kann es nicht:

Dann ist er schwach und missgünstig zugleich, also nicht Gott.

Oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt:

Woher kommen dann die Übel, und warum nimmt er sie nicht hinweg?´“

„Genau. Genau so ist es“, warf der Fuchs ein.

„Wie bitte?“ entgegnete der Alte, irritiert, dass der Fuchs ihn schon wieder aus dem Konzept gebracht hatte.

„Na ja, warum müssen wie immer den lieben Gott für alles verantwortlich machen. Es bräuchte bei den Menschen doch nur ein bisschen weniger, ein bisschen mehr.“

„Wie bitte?“ fragte der Alten nochmals, nun sichtlich irritiert.

„Na ist doch klar“, entgegnete der Kleine Fuchs und hob an:

„Ein bisschen mehr an Frieden, ein bisschen mehr an Güte den Menschen sei beschieden, ein bisschen weniger an Hass und Neid.

Ach, ihr Menschen, seid gescheit.

Mit ein bisschen weniger an Neid und ein bisschen mehr an Freud an dem wunderbaren Leben, das euch ward gegeben, würdet leben ihr nahezu im Paradies.

Statt in diesem fürchterlich´ Verlies, das die meisten Menschen kennen und ihr eignes Leben nennen.

Ein bisschen weniger an Hast, ein bisschen mehr an Ruh, so, Mensch, könntest, würdest du, dich auf das besinnen, was wichtig dir im Leben, was du ließt zerrinnen in dem rastlos Streben, das bestimmt dein Leben, das kam zu kurz, weil du nie bereit, endlich zu erkennen, dass nur begrenzt deines Lebens Zeit.

Ein bisschen mehr an Mut, wo man Unrecht tut, Widerstand zu leisten, überall auf dieser Welt.

Das tät dir wahrlich gut.

Das gäb dir auch die Kraft, ein bisschen mehr zu streben nach einem selbstbestimmten Leben, das die Möglichkeit dir schafft, Mensch zu werden.

Hier auf Erden.

Nur durch ein bisschen weniger, ein bisschen mehr.

Indes:

Von beidem nicht zu sehr.“

„Respekt“, sagte der Alte. „Hast Du das selbst gereimt?“

„Na ja, na ja“, und der kleine Fuchs wurde schon wieder verlegen, „sozusagen ein wenig Gebrauchs-Lyrik.“

Der Alte dachte nach. Dann entgegnete er:

„Du hast schon recht, kleiner Fuchs. Indes: Die Menschen finden nicht zu sich selbst, und sie finden nicht zueinander.

Kein Weg – auf die Gipfel der Berge, durch die Wüsten der Erde, zu den Sternen gar – ist so weit und so beschwerlich wie der von Mensch zu Mensch:

Wenn Menschen sind, allein, wenn sie wollen sein einfach nur ein wenig ehrlich.

Einzig und allein nur ehrlich.

Und, kleiner Fuchs, bedenke auch“, fuhr der Alte fort:

„Wie könnte Rat dir geben, der selber ratlos ist?

Wie könnt zum Halt dir werden, der selber haltlos ist?

Wie könnte Mut dir machen, der selber mutlos ist?

Wie könnte Lieb dir schenken, der selber diese Liebe

ein Leben lang vermisst?

Wie also könnten wir das geben, das selbst uns nicht

beschieden.

Ward.

Derart sich schließt ein Zirkel, den keiner wollte, keiner mag.

Und doch dergleichen Kreislauf bestimmet unser Leben – ein Leben lang und Tag für Tag.“

341. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): TRAKTAT ÜBER DIE FRAGEN DES SEINS I. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

„Hallo“, sagte der Kleine Fuchs.

„Grüß Gott“, antwortete der Alte Mann. „Woher kommst Du denn?“

„Von überall und nirgendwo.“

„Sieh an, so jung und schon so klug. Oder doch nur so klug, weil noch so jung?“

„Wer weiß das schon“, entgegnete der Kleine Fuchs.

„Viele werden in der Tat als Genie geboren und sterben als Dummkopf. Andere, wenige werden tatsächlich im Alter weise. Ein wenig jedenfalls.

Wie dem auch sei: Ich bin nur ein kleiner Fuchs. Und möchte Dir ein paar Fragen stellen. Wenn Du erlaubst.“

„Du kannst mich gerne fragen. Indes: Ich weiß nicht, ob ich deine Fragen beantworten kann. Dennoch: Nur zu. Fang an.“

Der kleine Fuchs betrachtete den alten Mann; seine  braunen Fuchs-Augen blickten traurig.

Nach einer Weile fragte er: „Warum leiden die Menschen Schmerzen, schon bei der Geburt – es schrie, das neue Leben, als seine Mutter es gebar. Als es ward ausgestoßen. Ungefragt.“

„Ich weiß es nicht.“ Der Alte zuckte die Achseln.

„Vielleicht“, mutmaßte er nach kurzem Zögern, „ist es die Strafe für die Erbsünde – unter Schmerzen sollst du fortan Kinder gebären, so jedenfalls sprach Gott zu Eva, zum Weibe, bei der Vertreibung aus dem Paradies.“

„Wie kann man eine Sünde erben? Ich dachte, man muss höchst selbst sündigen, um Schuld auf sich zu laden.“

Der Alte zuckte wiederum die Achseln.

„Womöglich wollen die, welche solches kundtun, uns zu Sündern machen. Von Geburt an. Durch ein nicht zu verwerfendes, wenn auch ungewolltes Erbe.

Vielleicht wollen sie uns zu un-werten, nichts-nutzen Geschöpfen machen, die nur der Gnade – der Gottes und stellvertretend der ihren – das Recht verdanken, überhaupt zu leben. 

Trotz der ererbten Sünden. Trotz dieser Sünden Schuld. Mit dieser Sünden Last.

Wahrscheinlich“, mutmaßte der Alte weiter, „sollen wir, von unser aller Anfang an, bedauerliche, unglückliche Kreaturen sein. Die in ihrem weiteren Leben die Schuld der Sünde büßen.

Durch ihr Leben. Durch die Last ihres Lebens.

Sozusagen die Schuld der Schuldlosen büßen. Müssen.“  

„Aber warum?“, wollte der Fuchs wissen, ungläubig, staunend.

„Weil der, welcher sich schuldig fühlt, meist willfährig ist. Derart werden Menschen unterworfen.

Einer fremden Macht, von Anfang ihres Lebens an.“

„Welcher Macht?“

„Der Macht derjenigen, welche die Vertreibung aus dem Paradies, die Parabel von Adam und Eva und die von Kain und Abel erdacht haben.

Der Macht derjenigen, die durch Legenden ihre Sicht der Dinge uns zum Glauben machen. Jedenfalls machen wollen.

Der Macht derjenigen, die sich solcherart in unseren Köpfen, mehr noch in unseren Herzen ausbreiten. Wie eine bösartige Geschwulst.

Der Macht derjenigen schließlich, die eigene und eigennützige Absichten nur verwirklichen können, wenn wir, die andern, annehmen, ihre Ziele seien die unseren. Und, mehr noch: ihr Nutzen sei auch uns von Nutzen.

So also“, fuhr der Alte fort, „ist der vermeintlich Gute der, welcher, wie Abel, seinem Gott und Herrn willfährig gehorcht.

Der angeblich Böse indes ist Kain, der Aufbegehrende, der, welcher den Erfolg neidet. 

Den Erfolg, welcher, wohlgemerkt, allein gottgewollt und gottgegeben sei.

Denn auf Gottes Gnadentum, auf das Gottesgnadentum, berufen sich alle Herrschenden. Seit Anbeginn“, so der Alte Mann zum aufmerksam lauschenden Fuchs.

„Derart wird den Menschen die eigene Verantwortung genommen, ist es doch einzig und allein Gottes oder auch seiner Stellvertreter Gnade, welche über Erfolg und über Versagen entscheidet.

Mithin war Kain weder gott- noch wohlgefällig, forderte er doch seinen Anteil an Gottes Gaben, welche gemeinhin gelten als Gottesgaben.

So wurden und werden die, welche aufbegehren, zu Übel-Tätern; manchmal werden sie gar zu Mördern.

Und müssen deshalb mit dem Kains-Mal gebrandmarkt werden.

Darum: Hüte dich vor den Gezeichneten. Sei willfährig, wohl- und gottgefällig. Auch wenn dich darob dein eigener Bruder erschlägt.

Was also, kleiner Fuchs, ist Gut, und was ist Böse?

Und: Müssen wir bisweilen nicht die Dinge bzw. deren Inhalte verkehren wie auch die Begrifflichkeiten, die sie bezeichnen, um so der Sache auf den Grund zu gehen?

Aber genug nun. Gewiss überfordere ich dich.“

„Ganz gewiss nicht“, erwiderte der Kleine Fuchs.

„Wie Du weißt, sind Füchse sprichwörtlich klug. Auch wenn manche meinen, sie könnten uns die Trauben  so hoch hängen, dass wir sie nicht mehr erreichen. Können. Selbst wenn wir wollten. Wer indes weiß schon, ob wir wollen, was wir können.

Und, in der Tat“, fuhr er sodann fort, „andere Religionen kennen diese Erbsünde nicht.“

„Sieh an, sieh an, was der kleine Fuchs so alles weiß.“

Der Kleine Fuchs erröte ein wenig. Aber das konnte man nicht sehen unter seinem feuerroten Pelz.

„So also“, hob der Alte Mann wieder an, „sind viele, kaum geboren, schon verloren und hoffen, dass wenigstens der Tod, dereinst, Erlösung bringt.

In diesem schlecht gespielten Stück, das man ihr Leben nennt.

In der Tat haben viele so manches gelernt, was indes nicht ausgegoren. Wurden sie begehrt und gleich betrogen. Sind dennoch geblieben, ohne zu lieben.

Haben gehofft, gebangt, wurden enttäuscht, haben gewankt.

Sind dennoch nicht gefallen, gleich um welchen Preis.

So also sei´s, dass sie gelebt, ohne zu sein, dass sie gestorben unter Pein. Weil sie nicht gelebt und nicht geliebt, auch der Tod, nie und nimmer, die Erlösung gibt.

Wen also wundert, dass Neugeborene schreien, wenn sie dieses Tollhaus betreten, das wir die Weltnennen.

Und weinen, weil sie ihre Geburt nicht nur mit dem Tod, nein, viel schlimmer noch, mit dem Leben, mit dem Leben-Müssen bezahlen. Müssen.

Wo doch schon Aristoteles erkannte, dass Nicht-Geboren-Werden das beste Schicksal ist.

Nur wenige sind zu leben berufen. Und ist auch die Geburt ein Geschenk, so muss das Leben erst verdient werden.

Die Geburt schafft nur eine menschliche Existenz. Der Mensch selbst entsteht erst im Leben. Und im Tod kehrt er zurück zu den Ursprüngen seines Seins.

Mithin ist der Mensch, immer wieder neu, zum Leben wie zum Sterben berufen.

So also schwimmen wir im Strom der Zeit, aus dem uns nur der Tod befreit.

342. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): TRAKTAT ÜBER DIE FRAGEN DES SEINS II. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB  

„Lass uns in unserem Diskurs fortfahren“, so der Fuchs.

„Einverstanden“, entgegnete der Alte, „lass uns über die Grenzen des Seins reden. Und darüber, wie der Einzelne und die Gesellschaft mit diesen Grenzen umgehen.“  

„´Ein weites Feld. Und dann sind auch die Menschen so verschieden´ – würde Fontane wohl sagen“, merkte der Fuchs verschmitzt an.

„Lass uns über Erfahrungen und Grenzen reden, für welche die Philosophie zuständig zu sein glaubt“, fuhr der Alte unbeirrt fort. „Oder die Psychiatrie. Die – ursprüngliche, einstmalige – Schwester der Philosophie.

Lass uns mithin auch über psychisch Kranke reden. Und über die, welche sie krank machen. Oder für krank erklären. Also über die Psychiater.“

„Hm“, erwiderte der Kleine Fuchs, „hm. Nicht nur ein weites, auch ein sehr schwieriges Feld.

Nun denn:

In sogenannten rechtsstaatlichen Demokratien sind sogenannt ´psychisch Kranke´ die einzigen Menschen, denen die Freiheit entzogen werden darf, auch wenn sie keine Straftat begangen haben.

Insofern und insoweit hat die Psychiatrie eine Doppelfunktion: Sie soll nicht nur seelisch leidenden Menschen helfen, sie soll – auch und insbesondere – sozial abweichendes Verhalten kontrollieren sowie auffällige, nicht berechenbare, unerwünschte, kurzum deviante Handlungsweisen sanktionieren.

Psychiater üben Zwang und Gewalt aus – im staatlichen Auftrag. Mithin ist ihre Funktion der Rolle der Polizei vergleichbar, sie ergänzt die Tätigkeit der Hüter dessen, was für Recht und Ordnung gehalten wird.

Diese Ordnungsfunktion der Psychiatrie wird indes kaum wahrgenommen, denn die Anwendung von Gewalt wird als Hilfe für den Patienten verschleiert.

Allenfalls werden gewalttätige Exzesse ruchbar, die dann jedoch als Entgleisungen von Einzelnen, nicht als zwangsläufige Folgen eines menschenverachtenden Systems dargestellt und kaschiert werden.

Somit ist die Macht von Psychiatern gewaltig: Sie entziehen Menschen die Freiheit, sie nötigen ihnen ´Behandlungen´ auf, sie bestimmen dadurch deren Leben bis in den Kern ihres Seins.“

„Obwohl die Seelen und Seins-Zustände Andersartiger – die man deshalb als psychisch krank bezeichnet –, obwohl auch extreme Zustände seelischen Seins – wie beispielsweise Psychosen – zu den normalen Möglichkeiten menschlichen Lebens gehören“, bekräftigte der Alte.

Und fuhr fort: „Solch außergewöhnliche Bewusstseinszustände wie Psychosen lassen sich beispielsweise auch durch äußere Einflüsse wie Schlaf- und Reizentzug oder durch Drogen – Halluzinogene – hervorrufen.

Insofern und insoweit sind selbst akute schizophrene Episoden lediglich als extreme Variante ´normalen´ menschlichen Seins zu betrachten.

Chronische Schizophrenien indes sind oft die Nebenwirkung langjähriger Behandlung mit Psychopharmaka und/oder die Folge sozialer Stigmatisierung.“

Der Fuchs warf ein: „Gleichwohl: Verweigern sich Psychiatrie-Patienten der Behandlung und wehren sie sich dagegen, wird diese mit körperlicher Gewalt durchgesetzt.

Zwar schämen sich Psychiater, dass ihre Disziplin, die Psychiatrie, derart durch Gewalt geprägt wird. Dies hindert sie jedoch nicht, ihr obsoletes Handwerk zu betreiben. Folgerichtig wird das, was hinter Psychiatrie-Mauern geschieht, vor der Öffentlichkeit verborgen – soweit irgend möglich.

Gewalt ist in der Psychiatrie allgegenwärtig, jeder Insasse kann deren Opfer werden, jeder dort Tätige, ob Pfleger oder Arzt, muss bereit sein, sie anzuwenden.“

„Und eine Zwangseinweisung kann jeden treffen“, merkte der Alte an. „Wenn er den falschen Leuten in die Quere kommt, ist es sehr schnell um seine Bürgerrechte, um seine Freiheit und seine körperliche Unversehrtheit geschehen.

Ich habe neulich ein Buch gelesen“, fügte er noch hinzu, „mit dem Titel: ´Dein Tod war nicht umsonst´. Dort wird diese Problematik wie deren Tragik sehr eindringlich beschrieben.“

„Gleichwohl“ entgegnete der Fuchs, „ist es der Psychiatrie als Disziplin in den letzten Jahren gelungen, das katastrophale Image, das sie bis in den siebziger und achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts hatte, abzulegen und durch ihre angeblichen wissenschaftlichen Erfolge vermehrt Zugang zu den Massenmedien zu finden.

Im Zentrum ihrer Forschung stehen die – behaupteten – biologischen Ursachen psychischer Störungen sowie deren Behandlung durch Psychopharmaka; allein die Balance der Neurotransmitter sei verantwortlich für psychisch krank oder gesund.

Obwohl es sich bei solchen Behauptungen um nicht mehr als um Hypothesen handelt, werden entsprechende Annahmen und Mutmaßungen so lange gebetsmühlenartig wiederholt, bis sie gleichsam zur gesellschaftlichen ´Wahrheit´ geworden sind.

Und obgleich solche ´Wahrheiten´ auf sehr tönernen Füssen stehen, lenken sie doch von den verheerenden Praktiken des Psychiatrie-Alltags ab – denn Zwang und Gewalt stellen, nach wie vor, das bestimmende Element der Psychiatrie dar.

Jedenfalls sind Zwangsunterbringungen – oft, meist von Polizisten durchgeführt – und  Zwangsbehandlungen dramatische Geschehen, sexuellem Missbrauch, Vergewaltigung und Folter vergleichbar; aufgrund des überwältigenden Gefälles von Macht und Ohnmacht werden sie als in höchstem Maße traumatisierend erlebt.“

„So ist es“, meldete sich wiederum der Alte zu Wort, „vordergründig werden mehrheitlich Personen zwangseingewiesen und -untergebracht, die, angeblich, sich selbst oder andere gefährden. Tatsächlich sind die Befunde, welche die Einweisung begründen, so subjektiv, beliebig und fragwürdig wie die psychiatrische Diagnostik an sich.

Denn psychiatrische Diagnosen sind nicht mehr als Konstrukte, Vorstellungen, Konzepte, Konventionen, Sehmuster. Sie ändern sich im Laufe der Zeit. Regelmäßig. Mithin ist die psychiatrische Diagnostik ein höchst subjektiver Prozess, der sich nicht objektiv reproduzieren lässt.

Bezeichnenderweise werden namentlich solche Personen zwangseingewiesen, die sich den Kriterien von Planbarkeit, Regelmäßigkeit und Verfügbarkeit widersetzen, also den Anforderungen, die in den heutzutage durchstrukturierten Arbeitsbezügen unerlässlich sind.

Vereinfacht ausgedrückt: Wer sich nicht ein- und unterordnet, läuft Gefahr, psychiatrisiert zu werden.

Obgleich angebliche Gewalttätigkeit und vermeintliche Gewaltbereitschaft der Patienten sich bei näherem Hinsehen nicht selten als Projektion des Denkens und Fühlens der behandelnden Psychiater entpuppen.“

„In der Antike“, entgegnete der Fuchs, „wurden ´Wahn-Sinnige´ noch sehr behutsam behandelt; ich verweise auf Ciceros ´Tusculanae disputationes´.

Im Laufe der Jahrhunderte indes wurde die Ausübung von Macht und die damit verbundene Anwendung von Gewalt im Umgang mit Anders- und dadurch vermeintlich Ab-Artigen immer größer; im späten Mittelalter und bis weit in die Neuzeit fielen sie der Inquisition anheim, im 17./18. Jahrhundert wurden sie in Zuchthäusern diszipliniert. 

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich dann die sogenannte Anstaltspsychiatrie, die sich dadurch hervortat, dass sie mit brutalsten Methoden ´therapierte´:

Auspeitschen, Eintauchen in eiskaltes Wasser, Hungerkuren, Brechmittel, Folterpraktiken wie der Drehstuhl (auf dem die ´Patienten´, d.h. die im wahrsten Sinne des Wortes Leidenden, so lange gedreht wurden, bis ihnen das Blut aus Mund und Nase schoss), auch Einreiben mit Substanzen, die eitrige Geschwüre hervorriefen und dergleichen Foltertechniken mehr waren an der Tagesordnung.

Bezeichnenderweise entstand die erste sozialpsychiatrische Protestbewegung, weil über die Maßen viele zwangsweise Gefesselte zu Tode kamen.

Zwangsweise gefesselt wird nach wie vor – nach Altväter Art mechanisch oder aber, welch´ Fortschritt, mit Medikamenten chemisch.“

Der Alte nickte zustimmend und führte seinerseits aus:

„Die Inquisition sperrte die Menschen ein; gleiches gilt für die Zwangspsychiatrie. In den Kerkern der Inquisition wurden Menschen gefoltert; gleiches geschieht heute in psychiatrischen Anstalten.

´Unterschiedlich´ sind die Methoden: Die Inquisition folterte roh und bestialisch; in der  Zwangspsychiatrie wird lobotomiert, sterilisiert, mit Elektroschocks traktiert, in Zwangsjacken gesteckt. Die Psychiatrisierten werden gezwungen, Medikamente zu schlucken, die man mit Fug und Recht als Nervengifte bezeichnen kann. Sind solche Methoden weniger roh, weniger bestialisch?

Gemeinsam ist Inquisition und Zwangspsychiatrie auch das Geständnis.

Die Opfer der Inquisition mussten gestehen, Ketzer zu sein. Die Opfer der Zwangspsychiatrie müssen gestehen, geisteskrank zu sein. Gehirnwäsche hier wie dort.

Psychiatrie-Patienten wird per Diagnose eröffnet, sie seien krank. Protestieren sie dagegen, sind sie krankheitsuneinsichtig.  Dies ist erst recht der Beweis für ihre Krankheit.

Welch teuflische Inszenierung!

Eine – derart, durch Folter – erzwungene Krankheits-´Einsicht´ wird ständig kontrolliert; bei Rückfall droht erneute Zwangseinweisung und Zwangsbehandlung. Sprich: Folter.

So lassen sich Menschen, nach der Herrschenden Normen, immer wieder aufs Neue bilden und formen.

Und nur wenige, sehr wenige bleiben standhaft.  Trotz Folter.

Die meisten werden läppisch, unterwürfig, sind gezeichnet für ihr Leben.

Viele werden durch die Tortur völlig gebrochen. Und verbringen den Rest ihrer Zeit hinter Anstaltsmauern.

Zwar wurden die Scheiterhaufen der Inquisition abgeschafft; in psychiatrischen Anstalten jedoch sterben ungleich mehr Menschen, als je auf Scheiterhaufen verbrannt wurden. 

Die Selbstmordrate Zwangs-Psychiatrisierter ist hundertmal höher als in der Gesamt-Bevölkerung. Intra- und extramural. Denn der Tod erscheint, im Verhältnis zu den Quälereien und Demütigungen der Psychiatrie, oft als das kleinere Übel.

Im Gegensatz zur Inquisition mit ihren Scheiterhaufen werden Psychiatrisierte heimlich, unter dem Deckmantel, man behandele doch nur ihre ´Krankheit´, entsorgt; dies erscheint ´sozialverträglicher´.

Denn Verschleierung ist – heutzutage – oberstes Gebot bei der Ausübung von Herrschaft und Gewalt; Enthaupten, Erhängen, Verbrennen sind atavistisch.“

„Und Inquisition wie Psychiatrie sind gekennzeichnet durch Strafe auf Verdacht“, ergänzte der Fuchs:

„Genügte es seinerzeit, Ketzerei lediglich zu vermuten, um den Folter- und Tötungsapparat in Gang zu setzen, so reicht heute ein denunzierender Anruf, um die Psychiatrisierung eines Menschen zu bewirken.

Und Inquisition wie Zwangspsychiatrie unterliegen, in der Tat, strengster Geheimhaltung:

Zu Zeiten der Inquisition mussten die Folterknecht heilige Eide schwören, kein Sterbenswort über Tätigkeit und Praktiken verlauten zu lassen; heute drohen dem Anstaltspersonal – Ärzten wie Pflegern und sonstigen Mittätern – Rauswurf und Berufsverbot, wenn sie aus dem Nähkästchen plaudern. Gleiches gilt für anwaltliche Verteidiger von Folteropfern.

Gerichtsverfahren waren geheim, sind geheim – heute zur angeblichen Wahrung der Persönlichkeitsrechte (die man ansonsten mit Füßen tritt). Welcher Sarkasmus!

Und all dies geschieht nur in bester Absicht: wollte man früher die arme Seele retten, will man heute die armen Kranken wieder gesund machen.

Wie man wahre Absichten verschleiert, lehrte bekanntlich schon Machiavelli.“

Der Alte und der Kleine Fuchs schwiegen eine geraume Weile, dann sagte  der Fuchs mit trauriger Stimme: „Wir haben lange geredet. Nun muss ich wieder zurück.“

„Wohin?“

„Nach überall und nirgendwo“, antwortete der Kleine verschmitzt. „Indes, ich bin sicher, wir sehen uns wieder.“

„Gewiss“, antwortete der Alte Mann, „gewiss. Wir sehen uns wieder, mein kleiner Fuchs. In einer anderen, in einer besseren Welt.“

Und eine Träne rann ihm über die Wange. Über die rechte.

Der Kleine Fuchs sah die Träne und sagte voller Zärtlichkeit:

„´Wenn einer eine Blume liebt, die es nur ein einziges Mal gibt auf den Millionen und Abermillionen von Sternen, dann genügt es ihm, dass er zu den Sternen schaut, um glücklich zu sein. 

Er sagt sich dann: Meine Blume ist da oben, irgendwo …´“

343. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): QUIDQUID FIAT – RESPICE FINEM. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

344. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): WEIL ALLES MIT ALLEM ZUSAMMENHÄNGT. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB 

345. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): SPES STELLAE SICUT MICANS. Teilband 1. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

346. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): SPES STELLAE SICUT MICANS. Teilband 2. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB 

347. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): SPES STELLAE SICUT MICANS. Teilband 3. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

348. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DER LIBANONKRIEG VON 1982. FÜNFZIG JAHRE ZWISCHEN HOFFEN UND BANGEN: NACH DEM JOM-KIPPUR-KRIEG, VOR DEM VÖLKERMORD IN GAZA. NEBST VORGESCHICHTE. TEILBAND 3. In der Reihe: DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Dort: BAND 37 (NEBST 14 TEIL- UND 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025              PDF | EPUB

„DIE PLO DARF KEIN STAAT IM STAATE … SEIN.“ So titelte DER SPIEGEL im Juni 1982, nachdem israelische Streitkräfte (nach 1948 und 1978 zum dritten Mal) im Libanon einmarschiert waren. Im Gegensatz zu heute, da Israel im GAZA-Streifen Völkermord begeht, wurde die seinerzeitige Invasion von deutschen Politikern durchaus kritisch rezipiert und kommentiert: „… drei Wochen nach dem militärischen Einfall im Libanon spricht sogar sie [Annemarie Renger] die Israelis schuldig, das Völkerrecht verletzt zu haben. Dem Knesset-Abgeordneten Dov Ben-Meir übermittelt … Frau Renger … ´die Sorge und die Bestürzung´ der Bonner Israel-Lobby: ´Wir fürchten als Freunde, daß Israel durch seine gegenwärtigen Aktionen … die Wege zum Frieden erschwert.´“ Und Willy Brandt merkt an: „Historische Schuld trägt man nicht dadurch ab, daß man den Mund hält.“  Noch deutlicher äußert sich der außenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Helmut Schäfer: „Wir müssen endlich etwas gegen den israelischen Expansionsdrang tun, mit Appellen kommen wir nicht weiter.“

„Auch Außenminister Hans-Dietrich Genscher … ist … erzürnt, daß Begin nur wenige Stunden nach Genschers Abreise aus Jerusalem am 4. Juni seine Flugzeuge zur Bombardierung Beiruts befahl, ohne ihm vorher einen Hinweis gegeben zu haben. Genscher vor Vertrauten: Begins ´unglaubliches Vorgehen´ und die ´verrückten Israelis´ beschwörten die Gefahr eines ´großen Nahost-Krieges´, der auch Westeuropa in Mitleidenschaft ziehe.“

„… [N]och niemals in seiner Geschichte sah sich der Judenstaat einer solchen Welle weltweiter Kritik ausgesetzt wie in diesen Juniwochen, da Israels Panzer und Artillerie den Libanon zertrümmerten. ´Halbfaschisten´ nannte Österreichs Kanzler Kreisky die Begin-Mannschaft. ´Sind Begin und Scharon Faschisten?´[,] fragte Frankreichs ´Monde´. Und die traditionell Israel-freundliche ´New York Times´ beklagte das ´Libanon-Gemetzel´. In den Städten der friedlichen Schweiz gingen antiisraelische Demonstranten auf die Straße, das holländische Parlament verurteilte den ´flagranten Verstoß gegen das Völkerrecht´, die Pariser Regierung verlangte von Israel ´feierlich, den Bombardements und Kämpfen ein Ende zu setzen.´“

Im israel-freundlichen US-Senat fand – so jedenfalls die Berichterstattung des Mainstreams, was hinter den Kulissen gespielt wurde, bleibt im Dunkeln – eine „´zweite Schlacht um den Libanon´ statt. Reihenweise warfen die Senatoren den Israelis die vorsätzlich herbeigeführte ´offene Konfrontation´ vor und drohten, die amerikanische Finanzhilfe für Israel angesichts der Verwüstungen im Libanon zu streichen … Israel dürfe nur wenige Wochen im Libanon verbleiben und unter keinen Umständen in West-Beirut einmarschieren. Denn ´das würde Amerikas Interessen in der ganzen arabischen Welt beeinträchtigen´ [so Ronald Regan] …

Reagan trug dem ruppigen Besucher [Menachem Begin] seine Bedenken vor, weniger gegenüber Israels strategischem Ziel, die PLO auszuschalten, als an der weltweit gebrandmarkten Methode, dabei große Teile des Libanon in Asche zu legen und Tausende unbeteiligter Libanesen zu töten …

[V]on den wohl 20.000 PLO-Kämpfern … gerieten rund 6.000 in israelische Gefangenschaft, etwa 3.000 fielen, 6.000 hatten sich nach Beirut geflüchtet. Das heißt: Mindestens 5.000 Freischärler sind in der Masse der 600.000 Palästinenser-Flüchtlinge des Libanons untergetaucht und könnten jederzeit wieder eine Guerilla-Kampftruppe bilden … [Deshalb forderte] Verteidigungsminister Ariel Scharon die weitere Eskalation: völlige Vernichtung des PLO-Hauptquartiers in Beirut …

Das Ende der PLO in Beirut schien … besiegelt … Die PLO solle ihre Waffen strecken, ihre Lager von der libanesischen Armee kontrollieren lassen und sich in eine ausschließlich politische Körperschaft umwandeln … Das Schreckensbild eines in Blut ertrinkenden West-Beirut vor Augen machten Libanon-Premier Wassan und Ex-Premier Saib Salam der PLO vorige Woche neue Vorschläge – Arafat lehnte … ab …

Die verheerenden israelischen Luftangriffe der vergangenen Tage hatten die PLO-Viertel Beiruts inzwischen so zerstört, daß Arafat ins Zentrum ausweichen mußte. Fünf libanesische Minister verweigerten ihm Obdach aus Angst vor ´späteren Konsequenzen´. Da er nicht mal mehr seinen eigenen Leuten traute, ließ sich Arafat nun von einer Sondereinheit der libanesischen Sicherheitstruppe beschützen. Freitag schließlich telephonierte er aus der Villa seines Gönners Salam zum erstenmal seit sieben Jahren wieder mit dem Christenführer Beschir Gemayel, den er bis vor wenigen Wochen noch einen ´Lakaien des US-Imperialismus´ und einen ´Feind der Araber´ genannt hatte. Und während die PLO-Nachrichtenagentur ´Wafa´ noch Durchhalteparolen verbreitete, ließ Arafat bereits bei westlichen Botschaften sondieren, ob er mit politischem Asyl rechnen könne.“ 

In diesem Kontext fanden die Massaker von Sabra und Schatila statt, bei dem die Israelis – sicherlich (auch) vor dem Hintergrund des weltweiten Protestes gegen ihre Invasion im Libanon – nicht selbst massakrierten, sondern andere die Drecksarbeit erledigen ließen: „Leichen verwesten in der grell-glühenden Sonne. Ein alter Mann, nur mit einem blutbefleckten Pyjama bekleidet, lag tot in den Ruinen seiner zerbombten Lehmbaracke. Unweit von ihm, in den Armen der Mutter, ein Kleinkind, beide von einem Bulldozer zermalmt und teilweise verschüttet. Wenige Meter weiter, im Schatten der Moschee, drei Männer, die Hände hinter dem Rücken gefesselt, durch Genickschüsse niedergemacht. In einer verwüsteten Nebenstraße acht fliegenbedeckte Leichen, Männer, Frauen, Kinder, auf einem tristen Haufen. In einer armseligen Werkstatt ein Tischler, einen Beitel in der Hand, erschossen unter seiner Werkbank.“

Nein, es waren nicht die Israelis selbst, die am Abend des 16. September 1982 in Westbeirut (Libanon) plündernd, vergewaltigend und mordend durch die Palästinenser-Lager Sabra und Schatila zogen; für diese Aufgabe hatte die Herrschenden in Israel – mit Menachem Begin als Ministerpräsident an ihrer Spitze – die (christliche) Phalange-Miliz ausgesucht. Als bereitwillige Bluthunde, denen es offensichtlich Freude machte, zu brandschatzen und zu töten.

Saib Salam, sunnitischer Muslim, wiederholt Ministerpräsident des Libanon, merkt an: „Ich weiß, Ariel Scharon ist bereit, ein Gemetzel und den Tod einer halben Million Zivilisten in Kauf zu nehmen. Mag sein, daß er sich in der Rolle gefällt. Aber auf dem Gipfel der israelischen Hybris entsteht der neue Libanon … Ich will an dieser Stelle gewiß nicht das Hohelied der PLO singen, aber ein Punkt scheint mir wesentlich: Wenn es den Israelis gelingen sollte, Arafat umzubringen, ist damit nicht nur der Frieden in Arabien bedroht, sondern in der ganzen Welt … Arafat ist kein Terrorist. Arafat will Frieden, echten Frieden. Er predigt Mäßigung in den Reihen der PLO, besonders in diesen Tagen, in diesen Stunden und Minuten, ich weiß das. Arafat jetzt aus dem Weg zu räumen wäre eine Katastrophe.“

Ob ein neuer Libanon entstand, sei dahingestellt – jedenfalls wird das Land auch heuer, mehr als vierzig Jahre später, von den Israelis angegriffen, zerbombt, in Schutt und Asche gelegt – auf das Eretz Israel entstehe. Und der Rest der Welt zugrunde gehe.

Nur am Rande vermerkt: Auch die IDF wurden im Libanonkrieg 1982 mit deutschen Waffen bekämpft, namentlich mit Hot- und Milan-Raketen: „Produzenten von Hot und Milan waren der staatliche französische Flugzeughersteller Aérospatiale und der deutsche Luft- und Raumfahrtkonzern Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB)“; auch andere schwere Waffen wie Panzer wurden an die Kriegsgegner Israels geliefert.

Nach der alten Erkenntnis: Pecunia non olet. Und gemäß dem Diktum Frank Zappas: „Die Politik ist die Unterhaltungsabteilung der Rüstungsindustrie.“ Wobei – bei dieser Art des Zahlungsverkehrs – nicht nur mit Geld, sondern auch mit Menschen und deren Leben gezahlt wird: „Aus dem Schlag gegen die Palästinenser im Libanon wurde Israels längster Krieg seit 1948. Über 10.000 Zivilisten kamen um. Beirut, die vormals schönste Stadt des Nahen Ostens, versank in Schutt und Elend.“

„Jenseits der ´grünen Linie´, die den moslemischen Westteil Beiruts vom christlichen Ostteil trennt, vergnügte sich derweil die Christen-Jeunesse bei Surf und Wasserski. Während die Palästinenser sich auf den tödlichen Showdown vorbereiteten und Hunderte von Obdachlosen sich im Sanajey-Park ängstlich unter dem Geheul israelischer Bomber duckten, entfaltete sich nur ein paar hundert Meter weiter ein durchaus ansehnlicher Abglanz jener Pracht, die Beirut als Playground des Nahen Ostens einst berühmt gemacht hat.

Ältere Juden hätten einen Hauch von Erinnerung an den Verzweiflungskampf gegen die Deutschen im Warschauer Getto verspüren müssen: Während die SS exekutierte, setzte gleich nebenan der Rummelplatz für die polnische Bevölkerung seinen Betrieb fort.“

Nach dem alten und immerwährenden Motto: Die Waffen liefern die Reichen; die Armen liefern die Leichen. Damals wie heute.

Die Invasion der israelischen Armee im Libanon lief 1982 unter dem Label „Frieden für Galiläa“ – im Verdrehen der Wahrheit war und ist Israel Meister, in Israel selbst gab und gibt es viele Stimmen, die von einem Angriffskrieg ausgehen und -gingen: „… the 1982 Lebanon War ´was the first war in Israel´s history for which there was no national consensus. Many Israelis regarded it as a war of aggression.´“ Auch gilt zu bedenken: Der Libanonkrieg von 1982 steht im engen Zusammenhang mit dem Libanesischen Bürgerkrieg von 1975-2000, „der 150.000 Menschen das Leben kostete und fast eine Million zur Auswanderung zwang, … tragische Folge des defizitären politischen Systems, das den intern sowie extern einwirkenden Krisen nicht gewachsen war. Bei allen taktischen Veränderungen von Allianzen und Fronten während des Bürgerkriegs spielte sich der Hauptkonflikt zwischen muslimischen und christlichen Parteien ab. Erstere forderten mehr politische Rechte und kämpften hierfür an der Seite der … PLO, die sich im Libanon etabliert hatte … Die christlichen Parteien hingegen wollten ihre Privilegien verteidigen und versuchten, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der demografischen Frage, die mehrheitlich muslimische PLO aus dem Libanon zu verdrängen.

Das militärische Eingreifen, insbesondere Israels und Syriens, aber auch der USA und Frankreichs während des Bürgerkriegs goss zusätzlich Öl ins Feuer. Israel errichtete eine Besatzungszone im Südlibanon (1982-2000) und kämpfte an der Seite christlicher Streitkräfte vor allem gegen die PLO. Letztere zog sich zwar im Jahr 1982 aus dem Libanon zurück, doch formierte sich im selben Jahr als direkte Reaktion auf die israelische Besatzung die Hisbollah als neue Widerstandsbewegung.

Der Bürgerkrieg endete 1990 mit dem Taif-Abkommen, das das Proporzsystem zugunsten der muslimischen Parteien neu austarierte, jedoch nicht abschaffte. Die israelische Armee zog sich erst im Mai 2000 aus dem libanesischen Staatsgebiet zurück. Die Hisbollah konnte diesen Rückzug als Sieg für sich reklamieren, was ihr Ansehen im Land und in der Region stärkte. Gleichzeitig nutzte die Hisbollah das staatliche Vakuum, um vor allem die schiitische Bevölkerung durch den Aufbau von grundlegender Infrastruktur und Dienstleistungen – wie etwa Gesundheitsversorgung, Bildungsangebote und Sozialleistungen – an sich zu binden (sog. Staat im Staat).“

Bleibt die Frage: Wie versuchten die Mörder, sich zu rechtfertigen?

„Wir trafen uns im Wadi Schahrur, dem Tal der Nachtigallen, südöstlich von Beirut. Es war Mittwoch, der 15. September. Tags zuvor war unser Führer Beschir Gemayel einem Mordanschlag zum Opfer gefallen … Zusammengetrommelt und zum Sammelplatz gebracht hatten uns Falange-Offiziere, die erklärten, sie brauchten uns zu einer ´Sonderaktion´. ´Ihr seid freiwillig gekommen, um den abscheulichen Mord an Beschir Gemayel zu rächen. Ihr seid Gottes Werkzeuge´, hämmerten uns die Offiziere ein. ´Jeder von euch ist ein Rächer´ …

Dann kamen ein gutes Dutzend Israelis in grüner Uniform, ohne Rangabzeichen … Es ging um die Palästinenserlager Sabra und Schatila. Wir alle mußten uns stundenlang mit den Karten abmühen, was vergeudete Zeit war, denn was wir tun sollten, war uns klar, und wir freuten uns darauf … Unsere Offiziere teilten uns mit, wir hätten die ehrenvolle Aufgabe, den Libanon jetzt von seinen letzten Feinden zu befreien … Wir mußten uns durch einen Eid verpflichten, niemals etwas über die Aktion zu verraten …

Einige Israelis in Falange-Uniformen waren mit von der Partie. ´Die israelischen Freunde, die euch begleiten´, so erklärten uns unsere Offiziere, … ´werden euch eure Aufgabe erleichtern´ … Ein Falange-Offizier hielt die Verbindung zu den Israelis am Lagereingang …

Neben dem Erdwall, von dem wir heruntergesprungen waren, stand eine Baracke. Wir stießen die Tür auf. Ein alter Mann, eine alte Frau und zwei 15- bis 16jährige Jungen hörten Radio. Wir hielten sie mit unseren MPs in Schach und durchsuchten die Behausung nach Waffen. Einer der Jungen wurde frech und schrie uns ´kilab al-jahud´ (Hunde der Juden) ins Gesicht. Er kam sich dabei wohl sehr tapfer vor, der Frechdachs. Einer von uns stach ihm mit dem Bajonett mitten durchs Herz. Das ging schnell und so leise wie befohlen. Aber wir konnten nicht vermeiden, daß das alte Ehepaar und der zweite Sohn ein schlimmes Geschrei anstimmten. Dabei taten wir ihnen nichts. Zwei Kameraden zerrten sie nur aus dem Haus, um sie zu den Lastwagen zu bringen. Ich weiß nicht, ob sie da angekommen sind.

Dann sahen wir andere Kameraden. Sie hatten sich bisher ebenfalls an die Weisungen gehalten und nicht geschossen. Dafür hatten sie mit Bajonetten und Messern arbeiten müssen. Blutige Leichen lagen in den Gassen und in den Eingängen der Baracken. Aber die dusseligen Weiber und Kinder, die um Hilfe plärrten, gefährdeten unser ganzes Konzept, denn durch den Lärm wurde die Lagerbevölkerung alarmiert … Kein Gedanke mehr daran, die entgleiste Aktion in drei Stunden zu beenden.

Nun sah ich wieder die israelischen Berater, die auf unserer geheimen Zusammenkunft gewesen waren. Einer benutzte ein Sprechfunkgerät und bedeutete uns, in die Nähe des Lagereingangs zurückzugehen. Wenige Minuten später schoß die israelische Artillerie aus allen Rohren auf das widerspenstige Lagerviertel …

Es gab erschütternde Szenen, die zeigten, wozu die Palästinenser fähig waren. Ein paar Bewaffnete, auch Frauen dabei, hatten sich in einer schmalen Gasse im Nordteil des Lagers verschanzt, und zwar hinter einigen Eseln. Wir mußten diese armen Tiere leider abschießen, um die Palästinenser dahinter erledigen zu können. Mir ging das nahe, als die getroffenen Esel voll Schmerz aufschrien. Schauerlich war das.

Damit Sie sehen, was für Menschen die Palästinenser sind: Ein verwundeter Kamerad betrat ein Haus, vollgestopft mit Frauen und Kindern. Er suchte nur Verbandszeug. Aber die Palästinenser kreischten los und warfen ihren Spirituskocher zu Boden, wohl damit das Haus Feuer fing und der Kamerad kein Verbandszeug finden konnte. Dieses hartherzige Gesindel schickten wir zur Hölle

Wir liefen an Leichen vorbei, stolperten über Leichen, schossen und stachen auf alle Augenzeugen, was hätte man sonst auch machen können. Andere umzubringen geht ganz leicht, wenn man es ein paarmal getan hat. Jetzt kamen die ersten Bulldozer der israelischen Armee. ´Pflügt alles unter die Erde, laßt keine Augenzeugen am Leben, alles muß jetzt blitzschnell über die Bühne gehen´, befahl ein Falange-Offizier. Aber der hatte gut reden. Hatte er denn keine Augen im Kopf? Es wimmelte ja trotz unserer Anstrengungen immer noch von Menschen …

Überall redet man heute vom Massaker und bedauert auch noch die Palästinenser, die uns zum Handeln gezwungen hatten. Wer würdigt eigentlich die Strapazen, die wir für eine gerechte Sache auf uns nahmen? Stellen Sie sich nur mal vor, ich habe in Schatila 24 Stunden lang gekämpft, 24 Stunden ohne Essen und Trinken.“

In der Tat, viele Opfer haben sie gebracht. Wie heute die Soldaten der IDF Opfer bringen. In GAZA. Für eine gerechte Sache. Und sicherlich kreischen auch dort die Weiber und Kinder. Wiewohl das Gekreische wegen des Pfeifens der fallenden Bomben wohl kaum zu hören ist. Beim Kampf für eine gerechte Sache.

Das Blutbad in Sabra und Schatila beschädigte Israels Ansehen in der Welt. Auch der ehemalige Premier Ariel Scharon war in die Vorgänge verwickelt. Unter seinem Kommando als damaliger Verteidigungsminister war der Einmarsch israelischer Truppen in den Libanon koordiniert worden. Eine Regierungskommission stellte später fest, dass Scharon für die Massaker eine ´indirekte Verantwortung´ trug. Aber (und auch) er blieb weitgehend unbehelligt. 2001 wurde er Ministerpräsident.

Festzuhalten gilt: Das Massaker von SABRA UND SCHATILA ist ein Paradebeispiel für Arglist und Tücke, für Hinterhältigkeit und Mordlust der IDF – lange vor dem derzeitigen Völkermord in GAZA; selbst Lügi-pedia spricht – hier wahrheitsgemäß, was eher die Ausnahme als die Regel ist – vom Völkermord an palästinensischen Flüchtlingen in Beirut.

Summa summarum: Nach dem Massaker von Sabra und Schatila zog sich die israelische Armee schrittweise aus dem Libanon zurück, unterhielt noch bis zum Jahre 2000 eine Besatzungszone – euphemistisch Sicherheitsstreifen genannt – im Südlibanon; zum ersten Mal jedoch hatten die Zionisten einen Krieg nicht gewonnen, hatte die Zahal ihren Nimbus verloren. Zwar verschwand die PLO – als politische und militärische Größe – aus dem Libanon, an ihrer Stelle indes konstituierte sich die Hisbollah. Als bis dato mächtige Widerstandbewegung.

Und der Libanon, einst Schweiz des Nahen Ostens, wurde zum gebeutelten Land, sieht sich weiterhin den Angriffen einer israelischen Regierung (mit dem Massenmörder Benjamin Netanjahu als spiritus rector an der Spitze) ausgesetzt, einer Regierung von Usurpatoren, Kriegsverbrechern und Völkermördern, die vor keiner Schandtat zurückschrecken, um – nunmehr mit Unterstützung des Chabad-Lubavitch-Anhängers Trump, der GAZA zur Riviera des Nahen Ostens machen will, unbeschadet des Umstand, dass man zuvor Zehntausende von Kinderleichen unterpflügen muss –, um ihr Endziel zu erreichen, um Groß-Israel zu errichten. Unabhängig davon, ob dadurch eschatologische oder nur „profane“ machtpolitische Ziele verfolgt werden. Auch und nicht zuletzt im Interesse der USA resp. der Kreise, die hinter den Marionetten der US-Regierung stehen.

349. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DIE ERSTE INTIFADA. FÜNFZIG JAHRE ZWISCHEN HOFFEN UND BANGEN: NACH DEM JOM-KIPPUR-KRIEG, VOR DEM VÖLKERMORD IN GAZA. NEBST VORGESCHICHTE. TEILBAND 4. In der Reihe: DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Dort: BAND 38 (NEBST 15 TEIL- UND 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

Die erste Intifada (Aufstand, Erhebung; arabisch: انتفاضة, hebräisch: אינתיפאדה) datiert auf die Zeit von Dezember 1987 bis zum Oslo-Abkommen von 1993 („Prinzipienerklärung über die vorübergehende Selbstverwaltung“ vom 13. September 1993, auch Oslo I genannt, unterzeichnet von Mahmud Abbas als Vertreter der Palästinenser, von Schimon Peres, dem israelischen Außenminister, von Warren Christopher, US-amerikanischer Außenminister unter Bill Clinton, sowie von Andrei Kosyrew, von 1990 bis zu seiner Entlassung 1996 Außenminister Russlands in der Regierung des Säufers und Volksverräters Boris Jelzin; anwesend waren auch Jitzchak Rabin, „der Knochenbrecher“, zudem israelischer Ministerpräsident sowie Friedensnobelpreisträger 1994, Jassir Arafat und Bill Clinton): „Im September 1993 unterzeichneten Jitzchak Rabin und Yassir Arafat ein Grundsatzabkommen in Washington, die Oslo-Verträge. Das Motto lautete ´Land für Frieden´, womit sich beide Seiten zu Zugeständnissen bereiterklärten. Das Bild des Händedrucks des israelischen Ministerpräsidenten Rabin mit dem PLO-Chef Arafat ging um die Welt. Mit ausgestreckten Armen, beide Politiker umfassend, war in der Mitte der neue US-Präsident Bill Clinton zu sehen. Arafat und Rabin erhielten später zusammen mit Schimon Peres den Friedensnobelpreis.“

Auslöser der Intifada war der Zusammenstoß eines israelischen Militärlasters mit zwei mit Palästinensern besetzten Taxis im nördlichen Teil des Gazastreifens, bei dem, am 8.Dezember 1987, vier Palästinenser starben; die palästinensische Seite behauptet, dass der Zusammenstoß beabsichtigt und Vergeltung für einen kurz zuvor durch einen Messerangriff ums Leben gekommenen Israeli war.

Elend und Not, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit in den von Israel seit dem Sechstagekrieg besetzten Palästinenser-Gebieten waren der Humus, auf dem die Intifada, auf dem der Aufstand, auf dem „der Krieg der Steine“ gedieh, waren Ursache für die Wut der palästinensischen Jugend, die sich in einem verzweifelten, angesichts der Kräfteverhältnisse schier aussichtslos erscheinenden Kampf gegen die Besatzungsmacht Israel entlud. Für die PLO – die ihr Hauptquartier nach der Vertreibung aus dem Libanon (1982) nach Tunis verlegt hatte, wo ihr Headquarter 1985 von der israelischen Luftwaffe bombardiert und völlig zerstört wurde; die Aktion führte u.a. zur Entführung des Kreuzfahrtschiffes Achille Lauro –, für die PLO kam die Erhebung überraschend, sie, die PLO, hatte wenig Einfluss auf den Verlauf der Intifada, der Aufstand breitete sich wie ein Lauffeuer aus.

Insbesondere erwies sich der Boykott israelischer Geschäfte als effektiv; Läden waren allenfalls noch stundenweise geöffnet; Steuern und sonstige Abgabe wurden nicht mehr entrichtet; immer wieder wurde ein Generalstreik ausgerufen, die palästinensische Bevölkerung wurde durch (illegal gedruckte) Flugblätter informiert und zum Mitmachen und Durchhalten animiert; die verbotene palästinensische Flagge wurde allenthalben gehisst; palästinensische Soldaten weigerten sich, mehr und mehr, gegen ihre Landsleute vorzugehen, und quittierten scharenweise den Dienst.

Weil die Intifada weder von der PLO noch von anderen palästinensischen Widerstandorganisationen angeführt wurde, vielmehr den nationalen Widerstand der Palästinenser zum Ausdruck brachte, hatten die „Aufständischen“ – in vielen, vielleicht den meisten Fällen Jugendliche, nicht selten gar Kinder – so gut wie keine Waffen und kämpften namentlich mit Steinen und dem Mut der Verzweiflung gegen die hochgerüsteten israelischen Ordnungskräfte und gegen deren Panzer; bereits ein Jahr nach Beginn der Intifada war die Zahl der verletzten und getöteten Palästinenser immens: „In diesen zwölf Monaten wurden israelischen Angaben zufolge 302 Araber getötet und 3640 verwundet. Die Palästinenser sprechen von 400, Arafat von 530 Toten. 5500 Araber sitzen in israelischen Gefängnissen, davon 1500 in administrativer Haft.“ Bis zum Ende der Intifada wurden summa summarum ca. 1.500 palästinensische Demonstranten ermordet, fast 10 Prozent von ihnen durch israelische Zivilisten; mehr als 20 Prozent der Getöteten waren Jugendliche und Kinder! Und bereits in den ersten beiden Jahren der Intifada wurden an die 30.000 Kinder krankenhausreif geprügelt, wobei 30 Prozent dieser Kinder jünger als zehn, 20 Prozent jünger als fünf Jahre waren!

Obwohl die Intifada zunächst eine spontane Erhebung war, gelang es innerhalb einiger Wochen, den Aufstand „zumindest ein Stück weit zu institutionalisieren: Fatah, PFLP, DFLP und die Palästinensische Kommunistische Partei schlossen sich in den besetzten Gebieten zur ´Vereinigte Nationale Führung der Intifada´ (VNFI) zusammen, zwar unter der Führung von Intellektuellen aus der Westbank, aber mit direkter Verbindung zur PLO-Spitze nach Tunis. Außen vor blieben dabei allerdings die verstärkt im Gazastreifen aktiven islamischen Kräfte, die nach dem Ausbruch der Intifada mit den säkularen Gruppierungen um die Vormachtstellung innerhalb der palästinensischen Gesellschaft wetteiferten. Aus dem Untergrund heraus entwickelte die VNFI Strategien und plante Aktionen. Erst diese einheitliche Führung ermöglichte es, die in der Intifada freigesetzten Kräfte zu bündeln, sie zu nutzen und den Aufstand rund sechs Jahre am Leben zu erhalten.“ Die VNFI war auch am Aufbau eines eigenen palästinensischen Erziehungs- und Ausbildungs-Systems beteiligt, nachdem Israel palästinensische Schulen und Universitäten geschlossen hatte.

Summa summarum bewirkte die Intifada eine weltweite  Aufmerksamkeit für das palästinensische Volk und dessen Sorgen und Nöte; gleichzeitig prangerte sie die Menschenrechtsverletzungen der  israelischen Besatzer an. Insbesondere die (fast) gewaltlose Art des Widerstands gegen „die militärische Lösung“ des israelisch-palästinensischen Konfliktes sicherte den Palästinensern eine weltweite Unterstützung und verursachte gleichzeitig, ebenso weltweit, massive Kritik am Vorgehen Israels.

Folgerichtig monierte der Sicherheitsrat der vereinten Nationen in seiner (auf den 22. Dezember 1987 datierenden) Resolution 605 die israelische Besatzungspolitik; die Resolution

„… I. bedauert zutiefst Politik wie Praktiken der Besatzungsmacht Israel, die die Menschenrechte des palästinensischen Volkes in den besetzten Gebieten verletzen, und bedauert insbesondere, dass die israelische Armee von der Schusswaffe Gebrauch macht, wodurch  wehrlose palästinensische  Zivilisten verwundet und getötet werden;

  1. bekräftigt, dass das Genfer Abkommen vom 12. August 1949 über den Schutz von Zivilisten in Kriegszeiten auf die seit 1967 von Israel besetzten palästinensischen und auf andere arabische Gebiete anwendbar ist, Jerusalem eingeschlossen;
  2. fordert die Besatzungsmacht Israel erneut auf, sich ebenso unverzüglich wie gewissenhaft an diese Genfer Konvention … zu halten und sofort von Politik und Praktiken abzulassen, die gegen die Bestimmungen der Konvention verstoßen …“

Bereits 1988 zeigte die Intifada erhebliche(?) politische Folgen: König Hussein von Jordanien übertrug das Westjordanland (mitsamt Ost-Jerusalem) auf die Palästinenser; die Westbank lag nun in den Händen der PLO. Theoretisch. Denn die Israelis waren nicht bereit, ihre Besatzung zu beenden. König Hussein indes konnte durch diesen symbolischen Akte die Ausweitung der Intifada auf Jordanien verhindern.

Trotz fortdauernder Besatzung beschloss und proklamierte der Palästinensische Nationalrat (auf seiner 19. Sitzung in Algier im November 1988 unter Leitung von Jassir Arafat) einen unabhängigen palästinensischen Staat – innerhalb der Grenzen, die die UN-Resolution 181 (Teilungsplan von 1947) vorsah (obwohl die arabischen Staaten seinerzeit diesen Teilungsplan entschieden abgelehnt hatten; PLO und Arafat trugen den realpolitischen Verhältnissen offensichtlich Rechnung).

„Dem neu ausgerufenen Staat Palästina blieb die internationale Anerkennung verwehrt. Nur vierzig vor allem muslimische und arabische Länder erkannten das Land an. Die meisten Staaten, darunter auch die USA und die Bundesrepublik Deutschland, empfanden dies jedoch als verfrüht. Die Schlagzeilen über die weltweiten Anschläge der radikalen Palästinenserorganisationen waren vielen westlichen Regierungen wohl noch zu frisch in Erinnerung. Der israelische Ministerpräsident Jitzchak Schamir lehnte ein Gespräch mit der PLO kategorisch ab. Der Politiker des rechten Likud-Blocks war weit davon entfernt, den Palästinensern einen eigenen Staat zuzugestehen.“

Gleichwohl: Der (neu proklamierte) Staat Palästina werde Konflikte fürderhin nur (noch) mit friedlichen Mitteln und in Übereinstimmung mit der Charta und den Resolutionen der UN austragen (so die Unabhängigkeitserklärung des Staates Palästina vom 15.11.1988); die Ära des bewaffneten Kampfes war für die PLO damit – zumindest formal – beendet, der Weg war, jedenfalls grundsätzlich, frei für Verhandlungen mit Israel, dessen Existenzrecht Arafat (nunmehr) anerkannte.

Dennoch endete die 1. Intifada erst 1993 mit Unterzeichnung der Osloer Verträge. Und der Begriff des bewaffneten Kampfes wurde erst 1996 (auf der 21. Sitzung des PNR, des Palästinensischer Nationalrats) aus der PLO-Carta gestrichen – die einschlägige Verlautbarung der PLO anlässlich der Unabhängigkeitserklärung ist somit eher als eine Absichtserklärung zu werten, die der Veränderung der Verhältnisse Rechnung zu tragen versucht, als „ein Anfang, der einen deutlichen Bruch mit der Vergangenheit signalisiert, der die Bereitschaft zu Opfern im Interesse des Friedens zum Ausdruck bringt, als endgültige Erklärung der palästinensischen Akzeptanz eines internationalen Konsenses“ (Y. Arafat: Speech to the UN General Assembly, 13.12.1988).

350. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): VERBA PRO FACTIS – DIE ZIONISTEN SPIELEN AUF ZEIT. Nach der ersten, vor der zweiten Intifada. FÜNFZIG JAHRE ZWISCHEN HOFFEN UND BANGEN: NACH DEM JOMKIPPUR-KRIEG, VOR DEM VÖLKERMORD IN GAZA. NEBST VORGESCHICHTE. TEILBAND 5. In der Reihe: DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Dort: BAND 39 (NEBST 16 TEIL- UND 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

Wenige Tage nach Unterzeichnung der „Prinzipienerklärung über die vorübergehende Selbstverwaltung“ vom 13. September 1993,  auch Oslo I genannt, stimmte die Knesset – mit der denkbar knappsten Mehrheit von 61 zu 120 Stimmen – der Prinzipienerklärung am 23. September 1993 zu; der Zentralrat der PLO billigt das Abkommen am 12. Oktober. Bereits am 24. September hatte Arafat das Ende militärischer Aktionen gegen Israel angekündigt, der Frieden zwischen Palästinensern und Israelis schien greifbar nah: „Seit Jahrzehnten führen Juden und Palästinenser in diesem Land Krieg gegeneinander. Palästinenser träumten davon, daß der Staat Israel wieder verschwinde, so daß sie ihren Traum von der Rückkehr nach Jaffa und Akko verwirklichen können. Juden träumten von einer Aussiedlung der Palästinenser oder wenigstens davon, daß ihre Herrschaft über die Palästinenser immer weitergeht … Seit Jahrzehnten tun Juden wie Palästinenser nichts anderes, als die Existenz des [je] anderen Volkes zu verleugnen, ebenso … die Wirklichkeit, in der sie leben … Der Frieden ist kein Traum, der wahr geworden ist … Der Frieden beginnt damit, daß alle … Träume, die … in der Verleugnung der Existenz [und des Existenzrechts] des [jeweils] anderen Volkes bestehen, … [aufgegeben] werden“ Jehoshua Sobol, jüdischer Autor, am 14.9.1993.

Trotz guter Absichten auf palästinensischer wie auf israelischer Seite kommt es bei der Umsetzung des Friedensplans bald zu Unstimmigkeiten, namentlich über die Größe des Selbstverwaltungsgebiets um die Stadt Jericho herum, über  die Zuständigkeit für Grenzkontrollen an den Übergängen nach Jordanien und Ägypten sowie darüber, wie die Sicherheit der jüdischen Siedler garantiert werden soll. Der Abzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen und dem Westjordanland wird daraufhin verschoben; erst mit dem Gaza-Jericho-Abkommen vom 4. Mai 1994 tritt die palästinensische Selbstverwaltung in Kraft. „Allerdings ist die palästinensische Autonomie zunächst beschränkt auf die Bereiche Bildung, Kultur, Gesundheits- und Sozialwesen sowie Zoll, Steuern, Industrie, Landwirtschaft und Tourismus[;] für die Außen- und Sicherheitspolitik sollte bis zur endgültigen Regelung Israel zuständig bleiben.“

Das Gaza-Jericho-Abkommen – auch „Abkommen über die palästinensische Teilautonomie im Gazastreifen und im Gebiet von Jericho“ oder Kairoer Abkommen genannt – wurde von Jitzchak Rabin und Jassir Arafat unterzeichnet; es präzisierte die Autonomierechte palästinensischer Gebiete, strittige Punkte wie die „Jerusalemfrage“ oder das Flüchtlingsproblem wurden hintangestellt und sollten im „Interimsabkommen über das Westjordanland und den Gazastreifen“, besser bekannt als Oslo II (Abkommen von Taba), geregelt werden.

Das Oslo-Abkommen von 1993 wurde aufgrund von Uneinigkeiten und Spannungen zwischen den Palästinensern und Israel sowie aufgrund wiederholter Versuche beider Seiten, das Abkommen zu torpedieren (Lemmata: das Massaker von Hebron und die Anschläge der Hamas und des Jihad Islami vom April 1994: 6. April in Afula, 7. April in Ashdod und 13. April in Hadera), dann, endlich, am 4. Mai 1994 (von Jassir Arafat und Jitzchak Rabin) unterzeichnet – 27 Jahre nach dem Sechstagekrieg verwalteten die Palästinenser, jedenfalls in Teilbereichen, den Gazastreifen und die Stadt Jericho wieder selbst, am 1. Juli 1994 kehrte Arafat (nach 12 Jahren des Exils in Tunis) nach Palästina zurück, die restliche PLO-Führung folgte am 12. Juli: „Nach 27 Jahren im Exil kehrt Arafat am 1. Juli 1994 zurück … und bildet in Gaza die Palästinensische Autonomiebehörde. 1996 wird er … [deren] Präsident.“

„Bei genauem Hinschauen handelte es sich bei den Osloer Verträgen nicht um einen ´Friedensvertrag´ – denn Frieden wird zwischen kriegführenden Staaten geschlossen … [Vorliegend] handelte es sich um eine gegenseitige Anerkennung zwischen … PLO und … Israel … Das Vertragswerk stellt einen Zwischenschritt dar und gilt daher als ´Interimsvertrag´. Um eine Unterschrift der Vertragspartner zu erreichen, wurden die schwierigsten Fragen ausgespart, darunter der Status Jerusalems, die palästinensischen Flüchtlinge und die künftigen Grenzen. Die Palästinenser träumen noch immer von einem eigenen Staat. Doch ein Staat wird in den bisherigen Abkommen nicht einmal erwähnt.“

Böse Zungen würden, folgerichtig, behaupten: Oslo I war mehr oder weniger heiße Luft. Um der Weltöffentlichkeit von Seiten Israels nach dessen Ansehensverlust durch die 1. Intifada Friedensbereitschaft und den Willen zur Aussühnung vorzutäuschen – die Oslo-I-Verträge enthielten viele Absichtserklärungen, aber recht wenig Verbindliches. Israel indes verschaffte sich Luft zum Durchatmen. Um dann das In-Aussicht-Gestellte zu konterkarieren, dadurch zu verhindern, ggf. rückgängig zu machen und letztlich, 30 Jahre später, die „Palästinenser-Frage“ 2023 ff. durch den Genozid in Gaza (und in der Westbank) auf ähnliche Weise zu lösen, wie dies ein Österreicher aus Braunau am Inn Jahrzehnte zuvor in der „Judenfrage“ versuchte: schlichtweg und schlechterdings durch Völkermord.

Kurzum: Sowohl Oslo I als auch Oslo II enthielten viele Absichtserklärungen; manche waren – angesichts der tatsächlichen Intentionen Israels – nicht das Papier wert, auf dem sie geschrieben standen. Gleichwohl und in summa eröffnete „das Abkommen von Taba eine neue Ära im Nahen Osten. Nach Jahrzehnten des bewaffneten Kampfs verzichtet die PLO erstmals auf ihren Anspruch auf ein Palästina, das vom Jordan bis zum Mittelmeer reicht. Und die israelische Regierung sagt sich von ´Erez Israel´ los, von einem Großisrael, das alle biblischen Landstriche umfassen sollte, in denen Juden gesiedelt haben.

Israel legt jetzt, 28 Jahre nach dem Sieg im Sechstagekrieg von 1967, die politische und moralische Bürde der Besatzungsmacht ab. In die leeren Kasernen, die seine Truppen im Westjordanland zurücklassen, werden in Kürze 12 000 palästinensische Polizisten einziehen. Arafats Beamte übernehmen die komplette Zivilverwaltung für das Westjordanland und den Gazastreifen. Die sieben großen Städte im Westjordanland gehören zu Arafats Machtbereich; das Land und die Verbindungswege kontrolliert freilich weiterhin das israelische Militär – immer noch etwa 70 Prozent des Territoriums … Der Vertrag besiegele ´den Ausverkauf der Interessen unseres Volkes´, wetterte … Hamas-Führer Ibrahim Ghausche in Amman, Arafat habe sich mit einem ´Torso´ abfinden lassen.“

Festzuhalten gilt: Wurde den Palästinensern 1993 (Oslo I) eine Teil-Autonomie lediglich für GAZA sowie Hebron und Umgebung eingeräumt, so gelten die Befugnisse einer (teilweisen) Selbstverwaltung durch Oslo II auch für (einen Teil von) Westjordanland: Dieses wird durch das Abkommen von Taba (Oslo II) in A-, B- und C-Gebiete unterteilt; die größerem Städten zählen zu den A-Gebieten und stehen unter palästinensischer Kontrolle; über die ländlichen Gemeinden der B-Gebiete haben die Palästinenser die administrative und hat Israel die Sicherheitskontrolle; das C-Gebiet schließlich (palästinensische Dörfer, jüdische Siedlungen, dünnbesiedelte Landstriche) steht sowohl (zivil-)rechtlich als auch in Sicherheitsbelangen (weiterhin) unter der Kontrolle Israels.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung (nicht gerade im Verdacht stehend, israelfeindlich zu sein) kommt zum Schluss: „In den seit August dieses Jahres wieder aufgenommenen Friedensverhandlungen zwischen Israel und der Palästinensischen Befreiungsbewegung (PLO) ist die Zwei-Staaten-Lösung erklärtes Ziel aller Beteiligten. Ohne das C-Gebiet kann es keinen eigenständigen palästinensischen Staat geben, sondern nur ein ´Archipel Palästina´. Damit dies nicht passiert, muss neben der vollständigen Übergabe des C-Gebiets über einen Abzug der Siedler sowie einen Gebietsaustausch im Gegenzug für weiterhin bestehende Siedlungen gesprochen werden. Eine israelische Militärpräsenz im vor allem aus C-Gebiet bestehenden Jordantal für eine zehnjährige Übergangsperiode, wie von [US-Außenminister] Kerry jüngst vorgeschlagen, hat bei den Palästinensern nur Ablehnung hervorgerufen. Dies würde die bestehende Situation legitimieren und die Souveränität des neu entstandenen Staates untergraben. Was die Palästinenser stattdessen fordern, sind konkrete Maßnahmen in Richtung Eigenstaatlichkeit. Wird der Status quo gerade im Hinblick auf das C-Gebiet aufrecht erhalten, wird ein selbstständiger palästinensischer Staat auf Dauer nicht möglich sein.“

Mit anderen Worten: Die beiden Osloer Verträge waren von Anfang an eine Mogelpackung, der „Staat Palästina“ war eine Totgeburt! Erhebt sich die Frage: Konnte oder wollte Jassir Arafat dies nicht sehen? War er gutgläubig oder wurde er über den Tisch gezogen? Oder waren es gar eigene Interessen (finanzieller oder sonstiger Art), die ihn zu Verträgen wie Oslo I und II bewogen haben?

Bemerkenswert ist: „Der Internationale Währungsfonds (IWF) legte 2003 in Dubai einen Bericht über ´Ökonomische Leistungen und Reformen unter Konfliktbedingungen´ vor. Daraus ging hervor, dass zwischen 1995 und 2000 mehr als 900 Millionen Dollar für die Autonomiebehörde ´verschwanden´ – vom palästinensischen Finanzministerium an unbekannte Ziele transferiert. Allein weisungsbefugt war Arafat. Ihm bescheinigte das amerikanische Magazin ´Forbes´, er sei mit 900 Millionen Dollar Privatvermögen einer der reichsten Staatsmänner dieser Welt. Ein Bericht des Bundesnachrichtendienstes hat aufgezeigt, wie Arafat seine schwarzen Kassen füllte: Für Gehälter palästinensischer Lehrer, Ärzte und Polizisten zahlte die EU in Dollar, Arafat leitete das Geld in Schekel weiter – unter Abzug einer Provision von 25 Prozent. ´Arafat bombt, Europa zahlt´, titelte die Wochenzeitung ´Die Zeit´ 2002. Besser ließ sich das Phänomen nicht zusammenfassen.“

Bei aller gebotenen Vorsicht, zionistische Propaganda betreffend, lassen die im Folgenden – partes pro toto angeführten – Presseberichte Zweifel an Arafats Integrität aufkommen:

„Jassir Arafat rangiert unter den Top Ten der reichsten Staatsmänner der Welt. Sein Vermögen wird auf mehrere hundert Millionen Dollar geschätzt. Nun ist ein Streit ums Erbe ausgebrochen. Wem gehören die Millionen – dem palästinensischen Volk oder seiner Ehefrau Suha?

Ein Teil des Geldes soll in Immobilien in Großbritannien und Spanien angelegt sein. Er soll in Handy-Konzerne in Algerien und Tunesien angelegt haben sowie in Fluggesellschaften auf den Malediven. Auch Briefkastenfirmen auf den Cayman-Inseln sollen Arafat-Geld gebunkert haben. Ein früherer Vertrauter habe die Schattenwirtschaft Arafats gegenüber dem US-Sender CBS bestätigt, schreibt die ´Süddeutsche Zeitung´ …

Mehr als eine Milliarde Dollar soll der Palästinenserpräsident im Laufe der Jahre auf seine privaten Konten gelenkt haben. Einem Bericht des Internationalen Währungsfonds zufolge verschwanden allein in den Jahren zwischen 1995 und 2000 rund 900 Millionen Dollar aus den öffentlichen Kassen Palästinas. Ein alter Weggefährte Arafats, Imad Schakur, … werfe dem ´Rais´ vor, es sei ein Fehler gewesen, öffentliche Gelder auf Privatkonten eingezahlt zu haben …

Arafat habe immer ein kleines schwarzes Büchlein bei sich getragen, in dem die Kontonummern standen. Dieses Büchlein sei … spurlos verschwunden.“

Ähnlich berichten WELT, die FRANKFURTER ALLGEMEINE, die SZ  und die NZZ. „Von den versteckten Millionen profitiert offenbar auch Suha Arafat, die Ehefrau des toten Präsidenten. In Paris lebt sie auf großem, auf sehr großem Fuß. Eine ganze Etage soll sie im Luxushotel Bristol gemietet haben. Die kleinste Suite kostet hier 1200 Euro am Tag. Tagsüber geht´s zum Shopping. Gleich um die Ecke vom Bristol soll sie regelmäßig mehrere 10.000 Euro bei sündhaft teuren Designern ausgeben. Das Geld für Suhas Luxusleben in Paris kommt aus der Schweiz von einem geheimen Konto der Palästinensischen Autonomiebehörde. Darunter sind auch Hilfsgelder der Europäischen Union, Steuergelder aus Deutschland …“

Wie dem auch sei: Wo Rauch, da (meist) auch Feuer. Und: (Viel) Geld korrumpiert (viel und Vieles): Die Leidtragenden sind, wie immer, die Parias, das Fußvolk, in casu die Palästinenser.

Weiterhin gilt festzuhalten: Zur Umsetzung der Oslo-Verträge, namentlich zur Umsetzung von Oslo II (Abkommen von Taba) dienten dann wiederum andere Verträge – das/die Wye-Abkommen; auf der Wye-Plantage in der Nähe von Washington, D.C., trafen sich im Oktober 1998 – unter Vermittlung des US-amerikanischen Präsidenten Bill Clinton und des jordanischen Königs Hussein II. – eine palästinensische und eine israelische Delegation, um den stockenden Friedens- und Aussühnungsprozess zwischen den beiden Volksgruppen wieder in Gang zu setzten; am 23. Oktober unterzeichneten – im Weißen Haus, mit Bill Clinton als „Zeuge“ – Jassir Arafat (als Chef der palästinensischen Autonomiebehörde) und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, der spätere Schächter im Gaza-Streifen, das Wye-I-Abkommen:

Seit Unterzeichnung der Oslo-Verträge waren Besatzung und palästinensische Selbstbestimmung „nicht mehr eine Frage internationalen Rechts, sondern dauerhaft vom Wohlwollen israelischer Politiker abhängig. Verhandlungen waren nicht mehr das Mittel, um völkerrechtliche Bestimmungen umzusetzen, sie waren ihr Ersatz. An diesem Prinzip sollte sich auch in den Folgejahren nichts ändern: Ob im ´Gaza-Jericho-Abkommen´ von 1994, …[ob im] ´Interim Agreement on The West Bank and The Gaza Strip´ [Oslo II] von 1995, … [ob im] ´Wye-River-Memorandum´ [Wye I] von 1998, … [ob im] ´Sharm-El-Sheikh-Memorandum´ von 1999 [Wye II] oder [ob in den] zahllosen anderen Dokumenten des ´Oslo-Friedensprozesses´: Von einem Ziel der ´Zweistaatenlösung´ fehlt jede Spur.“

Mithin: Der jüdische Staat spielte auf Zeit. Und Jassir Arafat? Nolens volens?

Die Umsetzung des Wye-I-Abkommens erfolgte – wie nicht anders zu erwarten und euphemistisch formuliert – schleppend, auch Bill Clintons erneute Vermittlungsbemühungen blieben vergeblich. Schließlich sollte – im September 1999 – ein erneutes Abkommen, das von Sharm el-Sheich (Wye II), den stockenden Annäherungsprozess zwischen Israel und den Palästinensern wieder in Gang bringen.

Nach einem Misstrauensvotum in der Knesset, das zu Absetzung Netanjahus führte, wurde Ehud Barak zum neuen Ministerpräsidenten gewählt. Dieser strebte eine rasche Umsetzung des Wye-Abkommens an. Wodurch? Durch ein neues Abkommen, eben jenes zuvor erwähnte Wye II vom September 1999, das von Barak und Arafat unterzeichnet wurde. „Doch auch unter diesen Bedingungen stellten sich die Verhandlungen um die Streitpunkte Jerusalem, Flüchtlingsfrage, Grenzziehung und den Status der jüdischen Siedlungen als kompliziert und sehr langwierig heraus.“ Wie könnte es anders sein! Denn:

Der jüdische Staat spielte auf Zeit. Und Jassir Arafat? Nolens volens?

„Über die Ausrufung eines unabhängigen Palästinenserstaates soll jedoch erst in einem Jahr, nachdem der Endstatus des Vertrages erreicht ist, verhandelt werden.“

In der Tat: Der jüdische Staat spielte auf Zeit. Und Jassir Arafat? Nolens volens?

Kurzum: Es wurde, wieder und wieder, um Details geschachert, von einem Palästinenser-Staat resp. von dessen konkreter Ausgestaltung war in den getroffenen Vertragsvereinbarungen nicht die Rede: Nach der 1. Intifada und der weltweiten Sympathie für die Anliegen der Palästinenser spielten die Zionisten auf Zeit und verfolgten, konsequent, eine Politik der „verba pro factis“, der Worte an Stelle von Taten; durch Zeitschinden sollten sich die (internationalen) Wogen der Empörung glätten, und letztlich sollte alles beim Alten bleiben. Und was man den Palästinensern zugestanden hatte, wollte man, peu à peu, wieder rückgängig machen. Bis zur Auslöschung des palästinensischen Volkes, bis zum Genozid in Gaza anno 2023 ff. Auf dass Donald Trump, auf dass Benjamin Netanjahu, auf dass die Zionisten und Lubawitscher auf den Leichen von Zehntausenden von palästinensischen Kindern eine Riviera des Nahen Ostens für Wohlbetuchte aus aller Welt errichten.

Böse Zungen würden behaupten (nicht meine Worte, sondern die böser Zungen): Aus den KZs der Nazi-Zeit hat man Gedenkstätten gemacht; auf den Kinderleichen in Gaza tanzen dann die Reichen!

351. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): GEWALT ERZEUGT GEGENGEWALT – DIE 2. INTIFADA. FÜNFZIG JAHRE ZWISCHEN HOFFEN UND BANGEN: NACH DEM JOM-KIPPUR-KRIEG, VOR DEM VÖLKERMORD IN GAZA. NEBST VORGESCHICHTE. TEILBAND 6. In der Reihe: DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Dort: BAND 40 (NEBST 17 TEIL- UND 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

Nicht nur wegen des Streits um Jerusalem resp. um den Ostteil der geteilten Stadt scheiterten die Verhandlungen von Camp David (vom 11. bis zum 24. Juli 2000; anwesend waren der israelische Premierminister Ehud Barak, Jassir Arafat als Vorsitzender der Palästinensischen Autonomiebehörde und der US-amerikanische Präsident Bill Clinton): „Während Clinton klarstellte, dass Barak zu einem Frieden bereit gewesen sei, beharrten Arafat-Apologeten darauf, Baraks einziges Angebot sei ein in vier ´Kantone´ aufgeteilter Staat gewesen, von denen keiner mit dem Gazastreifen verbunden war.“

„Fast zehn Jahre hatten sie verhandelt, gestritten, Abkommen geschlossen, wieder gebrochen und die Hoffnungen der Welt auf einen Frieden in Nahost genährt. Und am Ende blieb doch nur ein kurzes Statement, in dem Israels Ministerpräsident Ehud Barak, Palästinenserpräsident Jassir Arafat und US-Präsident Bill Clinton das Scheitern der Gespräche eingestehen mussten. Als am 25. Juli 2000 das ergebnislose Ende der sogenannten ´Endstatusverhandlungen´ im US-amerikanischen Camp David zwischen Israelis und Palästinensern bekannt gegeben wurde, erlebte die Vision von zwei Staaten, die Seite an Seite friedlich miteinander leben, ihren bis dahin herbsten Rückschlag. Ein Rückschlag, von dem sich der israelisch-palästinensische ´Friedensprozess´ bis heute nicht erholen sollte … [Indes:] Mehr als ein Traum war ein palästinensischer Staat nie. Gescheitert ist er allerdings nicht an der Weigerung der Palästinenser, Kompromisse zu schließen. Denn Verhandlungen hin zu einer Zweistaatenlösung hat es nie gegeben. Der größte Mythos über den israelisch-palästinensischen Friedensprozess ist der, dass es ihn überhaupt gab.“

Jahrzehntelange Unterdrückung des palästinensischen Volkes, Vertreibung, Entwurzelung, Massaker und Kriege (sowie. dadurch bedingt, physische Not und psychisches Elend) führten – in der Zeit von 1987 bis 1993 – zur 1. Intifada; summa summarum bewirkte diese eine weltweite Aufmerksamkeit für das palästinensische Volk und dessen Sorgen und Nöte, gleichzeitig prangerte sie die Menschenrechtsverletzungen der israelischen Besatzer an. Mehr nolens als volens begann Israel Friedensverhandlungen mit den Palästinensern,  Arafat kündigte – sozusagen im Gegenzug – das Ende militärischer Aktionen gegen Israel an: Der Frieden schien greifbar nah.

„Während des Osloer Friedensprozesses erkannten sich Israel und die PLO im September 1993 gegenseitig an und einigten sich auf einen stufenweisen Abzug israelischer Truppen aus den 1967 besetzten palästinensischen Gebieten. In einer fünfjährigen Übergangsperiode (Mai 1994 bis Mai 1999) sollte eine Palästinensische Autonomiebehörde (PA) die palästinensischen Bevölkerungszentren verwalten und dort für Sicherheit sorgen. Mit dem Oslo-II-Abkommen vom 24. September 1995 begann 1996 die Errichtung einer palästinensischen politischen Struktur, und die Selbstverwaltung der Palästinenser wurde ausgeweitet.

Im Januar 2006 fanden die bisher letzten Parlamentswahlen statt, bei denen die radikalislamische Hamas die Mehrheit erlangte. Nach einem blutigen internen Machtkampf zwischen Fatah und Hamas im Jahr 2007 sind der PLC [Palestinian Legislative Council: Palästinensischer Legislativrat] und die Palästinensischen Autonomiegebiete de facto zweigeteilt: Die Hamas kontrolliert den Gazastreifen, die Fatah das Westjordanland und Ost-Jerusalem. Versuche, den Streit zwischen Hamas und Fatah beizulegen und eine gemeinsame Einheitsregierung zu bilden, sind immer wieder gescheitert.“ Denn: Die Zionisten agier(t)en nach dem alten Herrschaftsprinzip: Divide et impera; sie spalteten das palästinensische Volk (z.B. PLO versus Hamas), sperrten es im Gaza-Streifen resp. im Westjordanland ein, entzogen ihm seine Lebensgrundlage und betreiben seit Oktober 2023 (nach dem „Hamas-Überfall“, will meinen: nach einer klassischen Lehop-/Mehop-Aktion) einen Genozid, durch den sie das Problem einer palästinensischen Eigenstaatlichkeit ultimativ zu lösen gedenken.

Eine entscheidende Rolle spielt(e) in diesem Kontext die zionistische Propaganda: Seit Ausbruch der Al-Aqsa-Intifada (2000) war der israelische Staat zunehmend imstande, militärische Aktionen ohne nennenswerten inneren Widerstand durchzuführen. Dies war ihm während der ersten Intifada nicht gelungen. Während der 2. Intifada indes verstummte die Friedensbewegung fast völlig, keine Organisation beeinflusste das politische Geschehen in nennenswertem Umfang. Informationen über Gewaltexzesse der IDF gelangten erstmals im Laufe des Jahres 2004 an die Öffentlichkeit – als die Bewegung „Breaking the Silence“ von entlassenen Soldaten, die während der Intifada gedient hatten, ins Leben gerufen wurde. Stattdessen wurden (und werden) namentlich die von Palästinensern verübten Gräuel, kaum die an ihnen begangenen in den Medien breitgetreten. Ohne zu bedenken und zu berücksichtigen, inwiefern und inwieweit Gewalt Gegengewalt hervorruft.

Festzuhalten gilt: Die israelischen Medien spielten und spielen eine zentrale Rolle bei der Delegitimierung des palästinensischen Protestes und tragen so dazu bei, die bestehende Spaltung zwischen Juden und Palästinensern zu vertiefen; gezielt kommen elaborierte „Delegitimierungsmechanismen“ zum Tragen, will meinen: Tatsachen werden auf den Kopf gestellt, und das Narrativ beherrscht – an Stelle von Fakten – die Rezeption der tatsächlichen Ereignisse:

„Besonders in … Rafah hinterließ die israelische Armee eine Spur der Verwüstung: Dutzende Häuser wurden zerstört oder beschädigt, Strom- und Telefonkabel waren zerrissen, Ackerland [wurde] aufgewühlt. ´In einfachen Worten: Das ist Hiroshima 2004´, sagte der Bürgermeister von Rafah … ´Man kann die Zerstörung nicht beschreiben.´ Der Bürgermeister erklärte, die Wasser- und Abwassersysteme seien zerstört. Alle Straßen in dem Viertel seien beschädigt, und sogar eine Moschee habe gebrannt. Ein Bauer beklagte, seine Felder sähen jetzt aus wie eine Wüste … Ein ranghoher israelischer Offizier … [kommentierte] : ´Wir holen tief Luft, dann machen wir weiter.“ „Lapid [der israelische Justizminister] sagte … im Kabinett, das Bild einer alten Palästinenserin in den Trümmern ihres Hauses erinnere ihn ´an meine Großmutter im Holocaust´. Es gebe keine Vergebung für Menschen, die eine alte Frau so behandelten. Eine Bemerkung, die bei den Hardlinern in der regierenden Likud-Partei auf Empörung stieß.“

Böse Zungen würden behaupten (nicht meine Worte, sondern die böser Zungen; wie armselig, wie erbärmlich ist Deutschland geworden, da man immer wieder böse Zungen bemühen muss!), böse Zungen würden behaupten: Vorgenannter Vergleich hinkt; im Holocaust wurden angeblich („angeblich“ würden die bösen Zungen sagen, „angeblich“ würde ich selbst niemals zu sagen wagen!), im Holocaust wurden – angeblich, so die bösen Zungen – sechs Millionen Juden getötet.

Im Gaza-Streifen und in Westjordanland leben ebenfalls 6 Millionen Menschen – wie würde man das Verbrechen nennen, wenn die Zionisten all diese Menschen töteten? Die palästinensische Shoah?

Wie dem auch sei, gilt weiterhin festzuhalten: „Dass der erste Hamas-Selbstmordanschlag bei dieser zweiten Intifada erst verübt wurde, nachdem Israel bereits fünf Monate lang unaufhörlich palästinensisches Blut vergossen hatte, ist heute weitgehend vergessen … Als arbeitete die Armee an einer Neuinszenierung des Ekklesiastes-Stoffes, kündete jeder Jahreszeitenwechsel von einem neuerlichen israelischen Angriff auf Gaza, bei dem Dutzende getötet und große Verheerungen angerichtet werden sollten: ´Operation Regenbogen´ (2004), ´Operation Tage der Buße´ (2004), ´Operation Sommerregen´ (2006), ´Operation Herbstwolken´ (2006), ´Operation Heißer Winter´ (2008).“

Auch die Operation „Tag der Buße“ (vom 30. September bis zum 15. Oktober 2004; man beachte den Sarkasmus in der Namensgebung!) diente dazu, den Lebensraum der Palästinenser um ein weiteres Stück Stück für Stück einzuengen (eine Taktik, die vom ersten Landkauf siedelnder Zionisten gegen Ende des 19. Jahrhunderts bis zum derzeitigen Massenmord in GAZA anno 2023 ff. angewendet wird), so lange einzuengen, bis Israel sie, die (noch verbleibenden resp. verbliebenen) Palästinenser, dann, irgendwann, nach Ägypten, nach Afrika, sonst wohin, vielleicht auf eine künstliche Insel im Mittelmeer entsorgen wird:

Es stellt sich die Frage: Wohin mit den Überlebenden? Denn es gibt und gab immer Überlebende. Selbst in KZs. Nicht nur in denen des 3. Reichs. „Eine alte Idee hat Israel der EU vorgeschlagen: Die Palästinenser im Gazastreifen sollen auf eine ´künstliche Insel´ verfrachtet werden … [D]as Regime um Netanjahu [plant] eine nachhaltige Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen. Die Vorschläge dafür werden immer verrückter.

Eine ´künstliche Insel´ im Mittelmeer als ´Alternative zur Zwei-Staaten-Lösung´ steht aktuell zur Diskussion … Diesen Vorschlag soll Israels Außenminister Benjamin Katz den EU-Außenministern am Montag … [gemacht] haben, per Videopräsentation. Das Video habe sich auf einen Plan bezogen, den Katz ´vor einigen Jahren´ vorgeschlagen habe, als er Verkehrsminister … war. Tatsächlich gibt es ein entsprechendes Video aus dem Jahr 2017, das damals … heftige Wellen geschlagen hat…“ Mithin: Israel schickt seine Juden, Pardon: Palästinenser nicht nach Madagaskar, sondern auf eine künstliche Insel im Mittelmeer.

525 Hektar resp. 5,25 km2 soll die künstliche Insel groß sein – immerhin die zweieinhalbfache Fläche von Monaco. Und da dort, bekanntlich, knapp 40.000 Menschen leben, könnte man auf einer Palästinenser-Insel sicherlich 100.000 Palästinenser unterbringen. Mehr werden ohnehin kaum überleben. Behaupten böse Zungen.

100.000 Palästinenser könnte man derart unterbringen in einer Art „Ferien-KZ“. Im Mittelmeer. Mit Rundum-Meerblick. Jedenfalls nicht so trist wie seinerzeit in Dachau, Ausschwitz und an anderen hinlänglich bekannten Orten.

Dem werten Staatsanwalt sei diesbezüglich ins Stammbuch geschrieben: Nein, dies ist keine Verharmlosung des Holocaust; würden (Konjunktiv 2, noch – Stand: Anfang Mai 2025 – ist es nicht so weit), würden die Zionisten Millionen von Palästinenser bis auf einen kleinen Rest ausrotten und diesen Rest dann auf eine Gefängnis-Insel verfrachten, hätte dies genau die Dimensionen des Holocaust.

Wobei die Juden bekanntlich durch Vergasen getötet wurden („historische Tatsache, die offenkundig ist und deshalb … keiner Beweiserhebung bedarf“), nicht durch Bomben, Raketen, Granaten und dergleichen.

Indes: Ich möchte hier nicht spekulieren. Vielmehr Fakten anführen: Die NGO “Breaking the Silence ( BtS)” wurde während der 2. Intifada im März 2004 von Veteranen der IDF gegründet: „Breaking the Silence (BtS) ist eine Organisation von Veteranen, die seit Beginn der Zweiten Intifada im israelischen Militär gedient und es sich zur Aufgabe gemacht haben, die israelische Öffentlichkeit mit der Realität des Alltagslebens in den besetzten Gebieten vertraut zu machen.“ So die euphemistische Umschreibung der Kriegsverbrechen Israels, die BtS seit nunmehr mehr als 20 Jahren aufdeckt. Weil die, welche, jedenfalls zum Teil, selbst an Kriegsverbrechen beteiligt waren, das Schweigen nicht mehr ertragen konnten und die Öffentlichkeit über die wahren Geschehnisse in den besetzten palästinensischen Gebieten aufklären wollten:

„Einer seiner ersten Einsätze bestand darin, aus einem Posten hoch über der Stadt ein Granatmaschinengewehr zu bedienen … ´Es ist unmöglich, mit einem Granatmaschinengewehr präzise zu treffen. In einem 15-Meter-Radius vom Zielpunkt [aus] tötet es alles. Jetzt sollte ich diese Waffe in einer dicht besiedelten Stadt abfeuern. Ich habe geschossen und gebetet, dass ich keine Unschuldigen treffe.´ Die ersten Tage waren schrecklich, aber bald gewöhnt … [man] sich daran: ´Nach einer Weile war es dann die Attraktion des Tages, wenn man endlich …schießen konnte´ … ´Nicht individuelles Fehlverhalten war das Problem, sondern das System der Besatzung´ …

Jetzt stehe ich um zwei Uhr nachts mit einem MG in einem Hebroner Haus, und alle haben Angst vor mir´ … Die Kameraden stellen alles auf den Kopf, man sucht Waffen … Dann kommt der Befehl, ich soll die Frauen im Haus filzen.´ Dana klopft die Frauen ab: ´Beine auseinander, Hände an die Wand. Ich fasse sie überall an, auch an den Brüsten. Sie lassen es geschehen. Sie haben Angst. Dabei schaut der kleine Sohn zu mir herüber, und ich sehe den Hass in seinen Augen. In diesem Moment konnte ich ihn verstehen´ …

´Es hieß immer, wir bekämpfen den Terrorismus. Aber dort bedeutete das, ein Volk unter Kontrolle zu halten. Mit dem Gewehr in der Hand bist du als 20-Jähriger plötzlich Herr über Leben und Tod …, merkst bald, dass es dein Daseinszweck ist, die Palästinenser deine Macht spüren zu lassen, damit sie sich nicht erheben. Unsere Parole war: Brennt ihnen ins Bewusstsein, dass es sich nicht lohnt zu kämpfen.´

In den drei Jahren beim Militär … ´war die Erzeugung von Unsicherheit mein Beruf´. Das bedeutete nächtliche Hausdurchsuchungen; stetig wechselnde Checkpoints, Verhaftungen ganzer Dorfgemeinschaften, Zerstörung von Häusern, laute Patrouillen mitten in der Nacht: ´Niemand sollte sich sicher fühlen. Einmal wurden mit Panzern ganze Reihen von palästinensischen Autos plattgemacht. Ein andermal haben wir am Checkpoint alle Autoschlüssel einkassiert, weil jemand keine Papiere hatte. Die Unberechenbarkeit – und manchmal Sinnlosigkeit – der Maßnahmen war Absicht. Jeden kann es jederzeit treffen, das war unsere Botschaft.“

Die Verschwörung des Schweigens (über die Gräuel gegen die palästinensische Bevölkerung in den besetzten Gebieten) zu brechen war (und ist) dezidiertes Ziel der NGO „Breaking the Silence“; dieses Ziel – die Bevölkerung über Verbrechen gegen die Palästinenser in den besetzten Gebieten aufzuklären – setzten sich Yehuda Shaul und zwei weitere ehemalige Soldaten, Jonathan Boimfeld und Micha Kurtz. In ihrer Ausstellung mit dem Titel „Breaking the Silence “ zeigten sie Bildmaterial, mit dem sie ihren Wehrdienst in Hebron dokumentiert hatten; die Ausstellung erregte internationales Aufsehen und war Ausgangspunkt der umfassenden Aufklärungsarbeit, welche „Breaking the Silence“ seitdem leistet – allen Widerständen zum Trotz.

352. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): صراع الإخوة: KONFLIKT DER BRÜDER. TEIL 1: JASSIR ARAFAT WIRD ERMORDET. FÜNFZIG JAHRE ZWISCHEN HOFFEN UND BANGEN: NACH DEM JOM-KIPPUR-KRIEG, VOR DEM VÖLKERMORD IN GAZA. NEBST VORGESCHICHTE. TEILBAND 7, Teil 1. In der Reihe: DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Dort: BAND 41. (NEBST 18 TEIL- UND 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025                PDF | EPUB  

„Die israelische Regierung unter Ariel Sharon hat öffentlich ihre Absicht erklärt, Jassir Arafat zu ermorden, den vom Volk gewählten Präsidenten der palästinensischen Autonomiebehörde … Die Absichtserklärung war keine emotionale Entgleisung eines Kabinettsmitglieds … Sie stammt vom stellvertretenden Ministerpräsidenten Israels, Ehud Olmert … Arafat müsse ermordet werden, weil der 74-jährige Palästinenserpräsident ein untragbares ´Hindernis für den Versöhnungs- und Friedensprozess´ darstelle …

Die Drohung beinhaltet auch ein Element psychologischer Kriegsführung[:] Sie soll dem palästinensischen Volk die Botschaft übermitteln, dass Widerstand sinnlos sei. Sie soll einer Bevölkerung, die permanent unter Besatzung, … Schikanen und Demütigungen leidet, den Eindruck vermitteln, dass sie isoliert, wehrlos und ohne Hoffnung ist. Die israelische Regierung verkündet ihren Opfern, es gebe kein Verbrechen, dass sie nicht … begehen könne …

Der israelische Staat, der seine Legitimität aus der Reaktion auf die Verbrechen der Nazis ableitet, wendet nun Methoden an, die an das Warschauer Ghetto und die Konzentrationslager erinnern – welch eine Vertiefung der historischen Tragödie des Holocaust.

Es blieb von Seiten Israels nicht bei der einen Absichtserklärung, Arafat zu ermorden; die Drohung wurde vielfach wiederholt. Und Ariel Scharon gab öffentlich zu, mehrfach versucht zu haben, Arafat zu töten. Was schließlich gelang: „Neun Jahre nach Jassir Arafats Tod, in einem französischen Militärkrankenhaus am 11. November 2004, hat ein Team schweizerischer Toxikologen Spuren des radioaktiven Isotops Polonium 210 in seinen exhumierten sterblichen Überresten, seinem Leichentuch und im Erdreich seines Grabs gefunden … Die schweizerischen Wissenschaftler gehen von einer 83-prozentigen Wahrscheinlichkeit aus, dass der verstorbene palästinensische Führer vergiftet wurde.

Diese Ergebnisse sind Teil einer Gesamtuntersuchung der französischen Behörden über Arafats Tod. Sie bestätigen, dass der palästinensische Führer ermordet wurde.“ Er war nicht der erste und nicht der einzige aus der Führungsriege der PLO resp. Fatah.

„Arafat muss durch ein perfides Attentat getötet worden sein. Und zwar eines, bei dem internationale Geheimdienste ihre Finger im Spiel hatten. Wer sonst kommt an Polonium-210 heran.“ Indes, so Suha Arafat, die Witwe Jassir Arafats, „´müsse ihm irgendjemand aus seinem Umkreis das Gift – vermutlich eine Art Puder – in den Tee, ins Essen oder auch auf die Zahnbürste gestreut haben´ … Nur, warum hat man damals nicht genauer nachgeforscht, als Arafat vier Stunden nach seinem Abendessen am 12. Oktober 2004 auf mysteriöse Weise erkrankte und an andauerndem Schwindel und Durchfall litt, bis er 17 Tage später nach Frankreich zur Behandlung im Militärkrankenhaus Percy in Clamart ausgeflogen wurde? Dort war er bald darauf ins Koma gefallen und am 11. November 2004 an einer Gehirnblutung verstorben. Verschiedene toxikologische Tests, die Ärzte an dem Patienten vornahmen, konnten das Rätsel der Ursache nicht lüften.“

„Es wird vermutet, dass Israel … Unterstützung von einem … der 270 Palästinenser erhalten hat, die sich im belagerten Präsidentenpalast in Ramallah verschanzt hatten, wo Arafat zweieinhalb Jahre lang – de facto – inhaftiert wurde [während der 2. Intifada]. Die israelischen Sicherheitskräfte kontrollierten alles, was in den Palast gelangte, einschließlich Lebensmittel und Wasser, hatten aber keine Kontrolle darüber, wer welche Lebensmittel konsumierte.“

Entgegen der herrschenden Meinung, dass Arafat von den Israelis vergiftet wurde, beschuldigte die Fatah den zuvor (2011) aus der Partei ausgeschlossenen vormaligen Sicherheitschef der Palästinensischen Autonomiebehörde im Gazastreifen, den ehemaligen Chef des palästinensischen Geheimdienstes Mohammed Dahlan, für den Giftanschlag auf Arafat verantwortlich zu sein und selbst das Gift aus Frankreich besorgt zu haben. Dahlan werden enge Verbindung zur CIA und zum israelischen Inlandsgeheimdienst Shin Bet nachgesagt.

Zudem gilt zu bedenken: Hier „geht es um Macht und um Geld: Nicht immer ist klar, wohin die Millionen flossen, die an die Palästinenserbehörde überwiesen wurden. Wichtigen PLO-Mitgliedern und ihren Familien mangelte es kaum an etwas. Auch Arafats Witwe werden Vorwürfe gemacht. Sie soll sich mit den einstigen Weggefährten ihres Mannes ums Erbe zanken.“

Bemerkenswert auch, dass die im Falle Arafat geschilderte Symptomatik auffallend mit der von Alexander Litwinenko – des russisch-britischen Doppelagenten – übereinstimmt: „Der russische Spion wurde im November 2006 in London mit Polonium-210 getötet … Es waren die gleichen Symptome wie bei Arafat. 22 Tage [nach Applizierung des Giftes] war Litwinenko tot. In seinem Urin wurde Polonium-210 nachgewiesen. Über Nahrung aufgenommen oder ins Blut injiziert zerstört es die Zellen. Bereits eine Menge von 0,1 Mikrogramm, also weniger als ein Salzkörnchen, … [kann] tödlich sein. Die Strahlung zerstört den Körper von innen.“

Weiterhin gilt zum Tod Arafats resp. zur Todesursache festzuhalten: Die Halbwertszeit von Polonium-210 ist relativ niedrig und beträgt nur 138 Tage; die Obduktion des  Leichnams erfolgte acht Jahre nach Arafats Tod; zu diesem Zeitpunkt war, folglich, nur noch ein Millionstel der ursprünglichen Menge nachweisbar; diese war, mithin, erheblich.

Aufgrund der „Ungereimtheiten im Todesfall Jassir Arafat“ erstattete Arafats (seinerzeit in Frankreich lebende) Witwe Suha im Sommer 2012 im Pariser Vorort Nanterre Anzeige wegen Mordes. Gegen Unbekannt: „Die Anwälte Suha Arafats hoben … hervor, dass sich die Anzeige ausdrücklich nicht gegen einen Staat, eine bestimmte Gruppe oder Person richte. Die Anzeige wegen ´Ermordung´ sei ausdrücklich gegen Unbekannt erstattet worden. Außerdem sei der Fall auch nicht verjährt, weil die Klage weniger als zehn Jahre nach den Vorgängen eingereicht werde.“

Die französischen Behörden nahmen die Ermittlungen auf: „Die französische Justiz hat acht Jahre nach dem Tod von Palästinenserpräsident Jassir Arafat Ermittlungen wegen Mordverdachts eingeleitet. Die Staatsanwaltschaft von Nanterre bei Paris reagierte damit am Dienstag auf eine Ende Juli eingereichte Anzeige von Arafats Witwe Suha gegen unbekannt … Suha Arafat vermutet, dass ihr Mann mit Polonium vergiftet wurde.“

„Israels Regierung scheint den neuen Bericht al-Dschasiras [die Anzeige betreffend] nicht sonderlich ernst zu nehmen. Im Beitrag wird ein Sprecher des israelischen Außenministers mit den Worten zitiert: ´Wenn lächerliche Aussagen töten könnten, dann wäre diese Reportage wohl der Hauptverdächtige.´“

In der Tat: Wenn lächerliche Aussagen – wie die, dass derzeit im Gaza-Streifen Zehntausende von Frauen, Kindern und Alten zu Tode gebombt werden, um dem Terror zu wehren –, wenn solch lächerliche Aussagen töten könnten, dann wäre die Behauptung der Zionisten, der Genozid geschehe „rein präventiv“, der Hauptverdächtige. In einem Völkermordprozess vor dem Internationalen Strafgerichtshof.

Obwohl im Islam Exhumierungen eigentlich verboten, zumindest obsolet sind, wurde die Ausgrabung Arafats nicht nur durch seine Witwe, sondern auch durch die Palästinenserführung befürwortet: „Die palästinensische Führung verlangt nun eine internationale Untersuchung der Todesumstände des ehemaligen Präsidenten und Chefs der Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) Yassir Arafat …“

Die Exhumierung fand Ende November 2012 statt; „Französische Untersuchungsrichter wohnten der Exhumierung ebenso bei wie Experten aus der Schweiz und Russland.“ Fazit der anschließenden, monatelangen Untersuchungen: Die Schweizer Untersuchungskommission hielt eine Polonium-Vergiftung Arafats für wahrscheinlich; die Kommission, die auf Ersuchen der französischen Justiz tätig wurde, veröffentlichte ihre Ergebnisse nicht; eine ebenfalls betraute russische Untersuchungskommission war der Meinung, eine Vergiftung sei auszuschließen, welche Wertung der Leiter des Schweizer Untersuchungsteams folgendermaßen kommentierte: „Die Russen stellen Behauptungen ohne Angabe von Zahlen auf, ohne irgendwelche wissenschaftliche Argumente. Für mich ist das hohl und nichts anderes als ein politisches Statement.“

2016 lehnte ein Pariser Gericht die Wiederaufnahme der Ermittlungen und die Eröffnung eines Mordprozesses in Sachen Arafat ab; die Witwe Arafats verzichtete auf Rechtsmittel.

Bleibt nur übrig, mit Christian Morgenstern „die unmögliche Tatsache“ zu kommentieren:

„Palmström, etwas schon an Jahren,

wird an einer Straßenbeuge

und von einem Kraftfahrzeuge

überfahren …

Eingehüllt in feuchte Tücher,

prüft er die Gesetzesbücher

und ist alsobald im Klaren:

Wagen durften dort nicht fahren!

Und er kommt zu dem Ergebnis:

Nur ein Traum war das Erlebnis.

Weil, so schließt er messerscharf,

nicht sein kann, was nicht sein darf.“

353. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): صراع الإخوة: KONFLIKT DER BRÜDER. TEIL 2: DIE AUSEINANDERSETZUNG ZWISCHEN FATAH UND HAMAS. PART I. FÜNFZIG JAHRE ZWISCHEN HOFFEN UND BANGEN: NACH DEM JOMKIPPUR-KRIEG, VOR DEM VÖLKERMORD IN GAZA. NEBST VORGESCHICHTE. TEILBAND 7, Teil 2, Part 1. In der Reihe: DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Dort: BAND  42  (NEBST 19 TEIL- UND 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

I.

Gregor Gysi (Die Linke, im Dezember 1989 zum letzten SED-Vorsitzenden gewählt): „Der Genozid-Forscher Omer Bartov [Professor für Holocaust- und Völkermordstudien, Brown University, Rhode Island, USA, prominenter Holocaust-Forscher und Experte für Völkermordstudien] sagte am 16.10.2023 in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau: ´Ministerpräsident Netanjahu hat sich bewusst dafür entschieden, die Hamas zu unterstützen und die Palästinensische Autonomiebehörde im Westjordanland zu schwächen, weil er glaubte, dass dies der beste Weg sei, um die Gründung eines palästinensischen Staates zu verhindern.´  In einem Gespräch von mir [Gysi] mit dem früheren israelischen Botschafter in Deutschland im letzten Jahr hat er bestätigt, dass der israelische Geheimdienst bei den Vorläufern und der Hamas selbst geholfen hat, weil sie dachten, die palästinensische Bewegung insgesamt zu schwächen … Der britisch-israelische Historiker Avraham Shlaim sagte im ´Guardian´ schon am 7.1.2009: ´[Israel] spielt das alte ´Teile und Herrsche´-Spiel zwischen rivalisierenden Palästinenser-Gruppen. In den späten 80ern unterstützte Israel die aufsteigende Hamas, um Arafats säkulare Nationalistenbewegung Fatah zu schwächen.´“ „… tatsächlich habe ich darauf hingewiesen [so erneut Gregor Gysi], dass der israelische Geheimdienst geholfen hat, die Hamas zu gründen. Er ging davon aus, dadurch eine Konkurrenz zur PLO zu schaffen. Alles nach dem Prinzip[:] [T]eile und herrsche.“

Im STERN (der nicht gerade im Verdacht steht, er sei Israel feindlich gesonnen) ist zu lesen: „Dauer-Premier Benjamin Netanyahu war spätestens seit seiner Rückkehr an die Macht 2009 überzeugt: Die Hamas-Kontrolle in Gaza nütz[t] Israel mehr, als sie schade[t]. Denn sie schwächt die Autonomiebehörde in Ramallah und untergräbt so die Aussicht auf einen Palästinenserstaat. Um die Hamas über Wasser zu halten, gestattete Netanyahu Katar jahrelang, von Israel aus Koffer voller Bargeld in den abgeriegelten Gazastreifen zu bringen – wohlwissend, dass ein Großteil des Geldes in die Aufrüstung der Miliz ging. Militärs und Sicherheitsleute, die auf das wachsende Risiko hinwiesen, ignorierte er. Über eine Milliarde Dollar sollen aus Katar geflossen sein. Dazu kommen Geld und Waffen aus [dem] Iran. Die liberale israelische Tageszeitung ´Haaretz´ stellte nach dem 7. Oktober 2023 fest: ´Netanyahu und die Hamas sind eine unausgesprochene politische Allianz eingegangen.´“

„Israelnetz“ schreibt: „Zu der Debatte … gehört auch der Verdacht, dass Israel die Terror-Organisation Hamas als Gegengewicht zur ´Palästina-Befreiungsorganisation´ (PLO) gefördert, wenn nicht sogar gegründet habe. Der Gedanke dabei: Solange die Palästinenser in innere Konflikte verstrickt sind, kämpfen sie nicht in der Intensität gegen Israel, wie sie es könnten, noch sind sie in der Lage, einen Staat zu gründen … Es ist kein Geheimnis, dass Israel in den vergangenen Jahren der Hamas entgegengekommen ist: Im Jahr 2018 genehmigte Regierungschef Benjamin Netanjahu massive Geldflüsse von Katar in den Gazastreifen – anfangs monatlich 10 Millionen US-Dollar … Da Netanjahu die Geschicke Israels fast in den gesamten vergangenen 15 Jahren bestimmt hat, ist er verantwortlich für diese Politik. Doch als Naftali Bennett und Jair Lapid im Sommer 2021 für anderthalb Jahre an der Macht waren, setzten sie diese Politik nicht nur fort, sondern bauten sie massiv aus …  Die Gelder … [aus] Katar wurden weiter gezahlt, mittlerweile sind es 30 Millionen US-Dollar pro Monat … Das Entgegenkommen hat… also auch Befürworter bei den Rivalen Netanjahus …Diese Politik weckte … einen weiteren Vorwurf: Israel wolle die palästinensischen Gruppierungen gegeneinander ausspielen. Dazu wird eine Äußerung Netanjahus bei einer Sitzung der Likud-Fraktion 2019 angeführt: Wer einen palästinensischen Staat verhindern wolle, müsse die Gelder aus Katar für den Gazastreifen unterstützen … Es ist nicht undenkbar, dass Israel so[lche] Politik betreibt. Warum auch nicht? … Entgegen westlichen Träumereien gibt es bei den tonangebenden Palästinensern keinen Friedenswillen. Insofern könnte man es auch fahrlässig nennen, würde Israel nicht versuchen, die Gruppierungen gegeneinander auszuspielen.“

Josep Borrell i Fontelles (auch José Borrell genannt, von 2019 bis 2024 Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Vizepräsident der „EU-Kommission von der Leyen I“, zuvor spanischer Außenminister): „Die USA gründeten ISIS, Israel gründete Hamas … Die Obama-Regierung half beim Aufbau der IS-Dschihadisten und des IS-Kalifats, um die Assad-Armee im syrischen Bürgerkrieg zu bekämpfen, und die israelische Regierung unterstützte die Hamas, um die Fatah-Regierung in Ramallah zu kontrollieren. Beides ist gescheitert … 1987, während der ersten Intifada, gründeten Achmed Yassin und sechs weitere Mitglieder der islamistischen Mudschaheddin die Hamas, die sie ursprünglich als ´paramilitärischen Flügel´ der palästinensischen Muslimbruderschaft bezeichneten, und Yassin wurde ihr geistiger Führer. Die neue Al-Mujama‘ al-Islami (Islamisches Zentrum) ist eine islamische Wohltätigkeitsorganisation, die bereits 1973 von Scheich Achmed Yassin in Gaza gegründet wurde. Sechs Jahre später wurde Al-Mujama‘ al-Islami von Israel als Wohltätigkeitsorganisation anerkannt, was es der Organisation ermöglichte, die Islamische Universität in Gaza (IUG) zu gründen und neben anderen sozialen Einrichtungen Moscheen, Clubs, Schulen und eine Bibliothek in Gaza zu errichten.

Yassins Organisation leistete humanitäre und wohltätige Hilfe und wurde von der israelischen Militärverwaltung in den Gebieten unterstützt. Und warum? Um die Macht der säkularen PLO von Yassir Arafat zu schwächen. Israel erlaubte Yassins Organisation, aus der schließlich die Hamas hervorging, die Kontrolle über praktisch alle religiösen Organisationen zu übernehmen und gleichzeitig die gemäßigten Elemente zu unterdrücken. Mitte 1987, kurz vor Ausbruch der ersten Intifada im Dezember 1987, versuchte Israel, die Hamas zu stoppen, was jedoch nicht gelang … Vor genau 20 Jahren wurde Ahmed Yassin von drei Hellfire-Raketen aus einem israelischen Hubschrauber im Rahmen einer gezielten Tötungsaktion in der Stadt Gaza eliminiert.“

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Obwohl diesbezüglich keine/kaum einschlägige Forschungsliteratur zu finden ist, lässt sich davon ausgehen, dass die Hamas von Israel (mit-)gegründet wurde; zweifelsohne fördert Israel – ob nun direkt oder indirekt – die Finanzierung der Hamas. Die Bereitstellung finanzieller Mittel dürfte namentlich durch Katar erfolgen; es gibt, darüber hinaus, eine Vielzahl von Gruppen und Organisationen, die der Hamas in erheblichem Maße Spendengelder zur Verfügung stellen. Offensichtlich gehört es zur Divide-et-impera-Strategie des „Werte-Westens“, im Nahen Osten zu zündeln, damit sich die eigenen geo-strategischen Ziele umsetzen und dementsprechend Macht und Profit maximieren lassen – im „Spiel“ um Herrschaft und Dominanz ist die Hamas nur eine der Schachfiguren, die diejenigen, welche die Welt beherrschen (wollen), ebenso bewegen wie die Zionisten, die nach Eretz Israel streben.

II.

Die 1. Intifada war ein allgemeiner, war der erste allgemeine Aufstand der palästinensischen Bevölkerung in den seit 1967 besetzten Gebieten: Die gesamte  Bevölkerung erhob sich gegen das zionistische Besatzerregime, Volkskomitees wurden gegründet, Blockaden wurden organisiert, Hunderttausende beteiligten sich an friedlichen Demonstrationen, die Arbeiter streikten, Steuern und Abgaben wurden nicht mehr gezahlt. Und die alten Konflikte zwischen den verschiedenen politischen Strömungen und bewaffneten palästinensischen Widerstandsbewegungen wurden – vorübergehend – beigelegt, traten zumindest in den Hintergrund.

Die „verstärkt im Gazastreifen aktive[n]… islamischen Kräfte, die nach dem Ausbruch der Intifada mit den säkularen Gruppierungen um die Vormachtstellung innerhalb der palästinensischen Gesellschaft wetteiferten“ waren resp. war die HAMAS (حركة المقاومة الإسلامية, „Islamische Widerstandsbewegung“), die im Dezember 1987 gegründet wurde, und zwar durch Scheich Ahmed Yassin und weitere Muslimbrüder (u.a. Abd al-Aziz ar-Rantisi, Mahmud az-Zahar und Hassan Yousef) sowie als regionaler Ableger der (1928 in Ägypten gegründeten) Muslimbruderschaft in Gaza, der 1979 von Israel anerkannten Mujama al-Islamiya (al-dschamiya al-islamiya), die insbesondere im Bereich von Kultur und Wohlfahrt tätig war und durch diese Tätigkeit mehr und mehr Einfluss auf die palästinensische Bevölkerung namentlich im Gaza-Streifen erlangte.

Bis zur 1. Intifada war die Politik der Muslimbruderschaft in Gaza „auf die ´Islamisierung´ der Gesellschaft durch Erziehungsarbeit und Wohlfahrt ausgerichtet – diese Innenorientierung war es, die sie unter ´Jihad´ (heiliger Krieg) verstanden. Damit verbunden war das Argument, dass der inneren Befreiung durch den Glauben irgendwann auch die äußere Befreiung von der Besatzung folgen würde. Aber die Stimmung des Aufstandes erfasste auch die Mitglieder der Mujama, und die Organisation erkannte, dass sie jeglichen Einfluss verlieren würde, wenn sie sich nicht anpasste. So wurde ein politischer Arm gegründet: die Hamas. Der Name ist ein Akronym für das arabische Ḥarakat al-Muqāwamah al-ʾIslāmiyyah, was Islamische Widerstandsbewegung bedeutet.“

Die Hamas lehnte die westlich orientierten säkularen palästinensischen Parteien, die unter dem Dach der PLO vereint waren, ab und machte den nationalen Konflikt zu einem religiösen; dadurch schuf sie ein Gegengewicht zur PLO. Im August 1988 veröffentlichte die Hamas ihr – islamistisch orientiertes – Grundsatzpapier, die „Charta der Hamas“ (ميثاق حماس); in ihr, der Charta, wurden die Ziele der Hamas definiert, in Sonderheit

  • Der Anspruch des palästinensischen Volkes auf die Region Palästina
  • Kein Existenzrecht für einen israelischen Staat
  • Alle Araber und Muslime sind zur Befreiung Palästinas aufgerufen, denn:

„Der Zionismus macht nirgends Halt: Nach Palästina strebt er eine Expansion vom Nil bis zum Euphrat an, und wenn er sich diese Region einverleibt hat, folgt weitere Expansion und so fort. Die Pläne der Zionisten sind in den ´Protokollen der Weisen von Zion nachzulesen und ihre derzeitigen Taten belegen bestens, was wir hier sagen.“

Die Hamas-Charta wird oft als antisemitisch bezeichnet, weil sie sich auf die „Protokolle der Weisen von Zion“ (als Grundlage zionistischer Pläne) bezieht. Diese – angeblich – grundsätzlich antisemitische Haltung der Hamas wird durch das Hamas-Grundsatzpapier von 2017, eine Neufassung der Hamas-Charta, modifiziert: Sofern ein palästinensischer Staat in den Grenzen vor dem Sechstagekrieg (grüne Linie nach dem 1. Palästinakrieg) mit Jerusalem als Hauptstadt sowie mit einem Rückkehrrecht für die geflüchteten Palästinenser infolge Übereinkunft mit Israel zustande kommt – vgl.: Lässt sich der Beginn des 1. Palästina-Krieges eindeutig festlegen (15. Mai 1948), so ist es schwieriger, dessen Ende zu bestimmen, denn die Kämpfe dauerten, jedenfalls partiell, bis Ende 1949. Offiziell markieren die Waffenstillstandsabkommen, die Israel mit Syrien, mit dem Libanon, mit Jordanien und Ägypten schloss, das Kriegsende; in diesen Abkommen wurde auch die Demarkationslinie (Waffenstillstandslinie, sog. „Grüne Linie“) festgelegt. Diese war bis zum Sechstagekrieg von 1967 de facto die Grenze zwischen Israel und seinen Nachbarn resp. Nachbarstaaten, also zwischen Israel und West-Jordanland (im Osten), GAZA-Streifen (im Westen), Golan-Höhen (im Norden) und Sinai-Halbinsel (im Süden) –, falls eine solche Vereinbarung und ein palästinensischer Staat als deren Folge zustande kommt, anerkennt die Hamas das Existenzrecht Israels.

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Die Hamas ist eine sunnitisch-islamische/islamistische und palästinensische Organisation; sie besteht aus einer politischen Fraktion, einer sozial-kulturell geprägten Hilfsorganisation und einem (para-)militärischen Arm, den 1991 gegründeten  (Izzaddin al-)Qassam-Brigaden: „Das Akronym HAMAS (´Harakat al-Muqawama al-Islamiya´) bezeichnet die sog. ´Bewegung des Islamischen Widerstands´, die anlässlich der Intifada von 1987 im Gaza-Streifen als regionaler Ableger der Muslimbruderschaft durch Scheich Ahmed Yassin und weitere Muslimbrüder am 10. Dezember 1987 gegründet wurde. In der arabischen Sprache steht ihr Name auch für Eifer bzw. Glaubenseifer. Seit ihrer Gründung verfolgt sie die doppelte Zielsetzung, sowohl mit hoher Militanz gegen den Staat Israel zu kämpfen als auch ein innerpalästinensisches Gegengewicht zur Fatah-Bewegung bzw. zur PLO (Palästinensische Befreiungsfront) zu etablieren.“

Die Hamas hat die Mehrheit der Sitze (74 von 132) im Palästinensischen Legislativrat (Einkammer-Parlament), der letztmals 2006 gewählt wurde (regulär beträgt eine Legislaturperiode vier Jahre!). Die Zahl der Hamas-Mitglieder wird für die Zeit vor dem 7. Oktober 2023 auf 35.000 bis 80.000 geschätzt; es ist schwer, die Mitgliedszahl genau zu bestimmen, „da verschiedene Quellen unterschiedliche Schätzungen liefern. Laut einer Analyse des Deutschen Bundestages gibt es keine exakten Zahlen, da die Organisation ihre Mitgliederzahl nicht offiziell veröffentlicht. Zudem gibt es Berichte darüber, dass die Hamas ihre Statistiken manipuliert und instrumentalisiert.“

Zur Holocaustleugnung (ebenso der ägyptische Muslimbruderschaft wie) der Hamas erlaube ich mir, ausnahmsweise(!), Wikipedia zu zitieren, weil ich nicht mit § 130 (3) StGB (Holocaustleugnung) in Konflikt geraten will (namentlich Horst Mahler, Ernst Zündel, auch Ursula Haverbeck u.v.a.m. saßen für ihre diesbezüglichen Meinungsäußerungen viele Jahre im Gefängnis, weil man, jedenfalls in Deutschland, zwar [noch] die Erde für rund, die Mondlandung für ein Fake, 9/11 für ein False-Flag-Attentat, das HIV-Narrativ für ein Märchen sowie die Corona-PLandemie für das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte halten, aber niemals den [in Deutschland so genannten] Holocaust – die Juden selbst sprechen von der Shoah, der Katastrophe – leugnen darf):

  • „Wie die ägyptische Muslimbruderschaft vertrat die Hamas wiederholt öffentlich die Holocaustleugnung. Im Januar 2000 bezeichnete ein Hamas-Text den Holocaust als zionistische Geschichtsfälschung. 2003 nannte der Hamas-Führer Abd al-Aziz ar-Rantisi den Holocaust eine Lüge und zionistische Propaganda und behauptete eine Zusammenarbeit der Zionisten mit dem NS-Regime.
  • Wie zuvor Irans damaliger Staatspräsident Mahmud Ahmadineschād bezeichneten der Muslimbruderschafts-Führer Muhammad Mhadi Akif und der Hamas-Führer Khalid Mashal den Holocaust Ende 2005 als Mythos …
  • 2009 schrieb die Hamas an die UNRWA, man lehne es ab, ´dass unsere Kinder eine Lüge lernen sollen, die von den Zionisten erfunden wurde´. Die UNRWA erklärte dazu, der Holocaust komme im Schulmaterial der rund 200.000 Palästinenserkinder im Gazastreifen aktuell ohnehin nicht vor. 2011 erklärte die Hamas, Schulunterricht zum Holocaust im Gazastreifen sei ein Plan der ´zionistischen Entität´ (Israel), um eine Realität zu erzeugen, Untaten gegen die Palästinenser zu rechtfertigen und das Denken palästinensischer Flüchtlingskinder zu ´vergiften´. Das werde man nicht zulassen.“

Zur Finanzierung der Hamas bleibt – nochmals und abschließend – wie folgt anzumerken: „Israel hatte einem Bericht der ´New York Times´  zufolge bereits im Jahr 2018 detaillierte Geheimdienstinformationen über umfangreiche Finanzoperationen der Hamas – unternahm jedoch nichts, um diese zu stoppen und den Geldfluss an die Terrorgruppe einzudämmen. Wie die Zeitung berichtet, konnten die Sicherheitsbehörden damals vom Computer eines ranghohen Hamas-Vertreters detaillierte Auflistungen von Vermögenswerten im Wert von Hunderten Millionen Dollar abgreifen. Dennoch sei jahrelang keine der darin aufgelisteten Firmen mit Sanktionen belegt worden, weder von der israelischen Regierung noch von den USA. Auch sei kein Druck auf die Türkei ausgeübt worden, d[ie] angebliche Drehscheibe des Hamas-Finanzierungsnetzwerks.“

„Die sanktionierten Einnahmequellen der Hamas sind beträchtlich und belaufen sich Schätzungen zufolge auf einen zweistelligen Millionenbetrag. [Da dies jedoch nur ein] ´Prozentsatz des Gesamtbudgets der Terrorgruppe [sei,] ist es … viel wichtiger, sich in erster Linie auf den Iran und Katar zu konzentrieren´ … Nach Angaben des ehemaligen Finanzanalysten für Terrorismusbekämpfung verfügt die Hamas über ein jährliches Budget von rund einer Milliarde Dollar … Es wird angenommen, dass die Türkei seit der Machtübernahme durch Präsident Erdoğan im Jahr 2002 die Hamas finanziell unterstützt. Im Gegensatz zu vielen ihrer NATO-Verbündeten und … [zur] EU stuft die Türkei die Hamas nicht als terroristische Vereinigung ein und beherbergt Mitglieder der Gruppe auf ihrem Hoheitsgebiet. ´Die Hamas ist keine terroristische Organisation, sondern eine Befreiungsgruppe, ´Mudschahedin´ [arabische Bezeichnung für Muslime, die für ihren Glauben oder ihre Gemeinschaft kämpfen], die einen Kampf zum Schutz ihres Landes und ihres Volkes führt´, erklärte Erdoğan kürzlich vor Abgeordneten seiner Partei.“ Mithin und wie so oft im Leben: Legal, Illegal, sch…egal. Wenn es denn und den je eigenen Interessen dient.

Grundsätzlich erfolgt die Finanzierung der Hamas durch Eigen- und durch Fremdmittel: Die Eigenfinanzierung resultiert im Wesentlichen aus Steuern und Abgaben aus dem Gaza-Streifen; die Fremdfinanzierung kommt durch Drittstaatenmittel und durch Spenden von internationalen Organisationen und vermögenden Privatpersonen zustande, wobei auch illegale Transfers und Geldwäsche eine nicht unwesentliche Rolle spielen sollen. Der Jahresumsatz der Hamas lag – laut FORBES –  2014 bei einer Milliarde $, 2017 hatte sie ein Jahreseinkommen von 700 Millionen, 2021 von mehr als einer halben Milliarde US-Dollar. All die „Spenden-Sammelvereine“ der Hamas aufzuzählen macht wenig Sinn; der interessierte Leser sei auf die ausführlichen einschlägigen Quellen verwiesen.

354. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DER PALÄSTINENSISCHE BÜRGERKRIEG. FÜNFZIG JAHRE ZWISCHEN HOFFEN UND BANGEN: NACH DEM JOM-KIPPUR-KRIEG, VOR DEM VÖLKERMORD IN GAZA. NEBST VORGESCHICHTE. TEILBAND 7: KONFLIKT DER BRÜDER. TEIL 2, PART 2. IN DER REIHE: DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 43 (NEBST 20 TEIL- UND 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

355. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DIE HAMAS ALS HERAUSFORDERUNG FÜR PLO UND FATAH. FÜNFZIG JAHRE ZWISCHEN HOFFEN UND BANGEN: NACH DEM JOM-KIPPUR-KRIEG, VOR DEM VÖLKERMORD IN GAZA. NEBST VORGESCHICHTE. TEILBAND 7: KONFLIKT DER BRÜDER. TEIL 2, PART 3. IN DER REIHE: DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 44 (NEBST 21 TEIL- UND 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

Mit Ausbruch der 1. Intifada wurden „Harakat al-Dschihad al-Islami“, die Bewegung des islamischen Heiligen Krieges (engl.: PIJ – Palestinian Islamic Jihad), und „Harakat al-Muqawama al-Islamiya“, die Bewegung des islamischen Widerstands, gemeinhin als Hamas bekannt, zur nationalen und religiösen Konkurrenz von PLO und Fatah (letztere wichtigste Kraft innerhalb der PLO).

Durch die Verhaftung ihrer Führer durch die IDF (Israel Defense Forces; analysiert man den jüdischen Siedlerkolonialismus und den zionistischen Imperialismus in Palästina, dürfte bei den IDF – dem Mittel zur Durchsetzung kolonialer wie imperialer Ziele – die Betonung wohl kaum auf „defense“ liegen!), durch Verhaftung und Deportation der PIJ-Führer alsbald nach Gründung der Partei 1980 verlor diese rasch an Bedeutung; die 1987/1988 gegründete Hamas hingegen hatte großen Zulauf aus der Bevölkerung und wurde schnell zur ernsthaften Konkurrenz von PLO und Fatah. „Die Hamas war dabei keine eigenständige Bewegung, sondern [re]präsentierte laut Artikel 2 ihrer Charta als schlagkräftiger Arm in Palästina die 1928 von Hasan al-Banna in Ägypten gegründeten Muslimbruderschaft, die für die Verbreitung islamischer Moralvorstellungen und gegen den Kolonialismus und die Besatzung eintrat“; sie, die Hamas, organisierte von Beginn der (ersten) Intifada an Massendemonstrationen im GAZA-Streifen und griff dadurch aktiv in den Aufstand ein.

Die Hamas distanzierte sich alsbald – nach Ermordung von Fatah-Führer Khalil al-Wazir im April 1988, der sich sehr um eine Zusammenarbeit von Fatah und Hamas bemüht hatte – von der VNFI („Fatah, PFLP, DFLP und die Palästinensische Kommunistische Partei schlossen sich in den besetzten Gebieten zur ´Vereinigte Nationale Führung der Intifada´ [VNFI] zusammen, zwar unter der Führung von Intellektuellen aus der Westbank, aber mit direkter Verbindung zur PLO-Spitze nach Tunis“): Die Intifada wurde zu Arena und Bühne, in resp. auf der Hamas und Fatah, in und auf der säkulare und religiöse Kräfte wetteiferten. Um die Gunst der Masse, um deren Unterstützung im Kampf gegen den Besatzer und Eroberer Israel, um die Führung des palästinensischen Widerstands.

Mehr und mehr übernahm die Hamas bei der Organisation der Massenproteste eine Führungsrolle in GAZA; die VFNI war deutlich unterrepräsentiert. Als der PNR (Palästinensische Nationalrat) 1988 auf seiner 19. Sitzung einer Teilstaatenlösung – gemäß den Resolutionen 242 und 338 des UN-Sicherheitsrates – zustimmte, kam es zum endgültigen (ideologischen) Bruch zwischen der von der Fatah dominierten PLO und der Hamas, weil das Ziel letzterer war, Palästina ganz von der israelischen Besatzung zu befreien: „Auf jedem Fußbreit“ Palästinas sollte ein – auf der Scharia basierender – islamischer Staat errichtet werden; in Friedensverhandlungen auch nur auf einen Teil Palästinas zu verzichten würde nach Auffassung und Überzeugung der Hamas bedeuten, seine eigenen Religion, zumindest teilweise, aufzugeben, mehr noch: zu verraten. Palästina wurde nach Dafürhalten der Hamas somit zu einem unveräußerlichen islamischen Gut, der Dschihad, der Heilige Kampf, zur Pflicht für jeden Muslim – in Wort und Tat.

Nicht zuletzt aus religiösen Motiven fokussierte die Hamas sozial-politische Themen wie Ungleichheit, Korruption und Armut – nicht nur propagandistisch, sondern auch in ihrem konkreten Vorgehen: Sie errichtete Krankenhäuser und Schulen, verteilte Geld an Arme, Kranke und sonstige Bedürftige, wurde derart zu einer allseits geachteten Wohlfahrtseinrichtung im Gaza-Streifen. Und lief der PLO, deren Führung sich nach dem Exil in Tunis in Westjordan-Land bequem einzurichten begann, mehr und mehr den Rang ab. Zumal letztere zunehmend eine Teilstaaten-Lösung favorisierte, die in weiten Teilen der palästinensischen Bevölkerung auf wenig Gegenliebe stieß. So wurde jede diplomatische Niederlage der PLO in ihren – jedenfalls die Eigenstaatlichkeit betreffenden – letztlich fruchtlosen Verhandlungen mit Israel zu einem Gewinn für die Hamas und vertiefte den Graben zwischen den beiden Befreiungsbewegungen.

Gleichwohl: Ursprünglich (und ausweislich Artikel 27 ihrer Charta) war es dezidiertes Ziel der Hamas, die palästinensische Einheit nicht (durch Konfrontation mit der PLO resp. Fatah) zu gefährden: „Die PLO gehört zu den der Islamischen Widerstandsbewegung am nächsten Stehenden: In ihr sind Vater oder Bruder oder Verwandter oder Freund … Denn unsere Heimat ist ein und dieselbe, unser Unglück ist ein und dasselbe, unser Schicksal ist ein und dasselbe[,] und unser Feind ist ein gemeinsamer.“ Erst die Beschlüsse des 19. PNR (s. zuvor) sowie Arafats diplomatische Bemühungen, die auf eine Teilstaatenlösung abzielten, führten zum offenen Bruch zwischen PLO und Hamas, die, letztere, sich zunehmend als alternative Führungskraft in der palästinensischen Gesellschaft präsentierte.

Bemerkenswerterweise verhielt sich Israel gegenüber Hamas-Demonstrationen im Gaza-Streifen „rücksichtsvoller“ als gegenüber Demonstrationen und Widerstandshandlungen, die von der VFNI initiiert und organisiert wurden; offensichtlich sollten derart – durch eine Stärkung der Hamas – nunmehr PLO und Fatah geschwächt werden. (Vgl.: Zusammenfassend lässt sich festhalten: Obwohl diesbezüglich keine/kaum einschlägige Forschungsliteratur zu finden ist, lässt sich davon ausgehen, dass die Hamas von Israel [mit-]gegründet wurde; zweifelsohne fördert Israel – ob nun direkt oder indirekt – die Finanzierung der Hamas. Die Bereitstellung finanzieller Mittel dürfte namentlich durch Katar erfolgen; es gibt, darüber hinaus, eine Vielzahl von Gruppen und Organisationen, die der Hamas in erheblichem Maße Spendengelder zur Verfügung stellen. Auch durch Saudi-Arabien wurde die Hamas finanziell unterstützt; die Sauds wollten PLO und Fatah dadurch zu verstehen geben, dass sie, letztere, sich im 1. Golfkrieg von 1991 auf der falschen Seite, der von Saddam Hussein und des Irak, positioniert hatten.)

Mehr und mehr nahm nun die Hamas die ursprüngliche Fatah-Position – die des bewaffneten Widerstands – in Anspruch; die Fatah ihrerseits konnte ohne Gesichtsverlust nicht mehr zum bewaffneten Kampf zurück, nachdem sie diesen zugunsten einer angestrebten Lösung auf dem Verhandlungsweg aufgegeben hatte (Lemmata: Oslo I und Oslo II): Die 1. Intifada endete 1993 mit Unterzeichnung der Osloer Verträge. Der Begriff des bewaffneten Kampfes wurde dann 1996 (auf der 21. Sitzung des Palästinensischen Nationalrats) aus der PLO-Carta gestrichen; die einschlägige Verlautbarung der PLO anlässlich der Unabhängigkeitserklärung (1988)  ist zu diesem Zeitpunkt mehr und eher als eine Absichtserklärung zu werten, die der Veränderung der Verhältnisse Rechnung zu tragen versucht, als „ein Anfang, der einen deutlichen Bruch mit der Vergangenheit signalisiert, der die Bereitschaft zu Opfern im Interesse des Friedens zum Ausdruck bringt, als endgültige Erklärung der palästinensischen Akzeptanz eines internationalen Konsenses“ (Y. Arafat: Speech to the UN General Assembly, 13.12.1988). Mit anderen Worten: Peu à peu wendete die PLO sich vom bewaffneten Kampf ab, die Hamas indes blieb ihrer Maxime des bewaffneten Widerstands bis dato treu.

„Aufgrund der äußeren Umstände … – trotz der Intifada hatten sich bis 1990 die Lebensbedingungen für die Palästinenser in den besetzten Gebieten kaum verbessert, die diplomatischen Verhandlungen auf internationaler Ebene blieben … erfolglos[,] und der Islam war aus Enttäuschung über die bisher erfolglose palästinensisch-nationalistische Ideologie für viele Palästinenser zur neuen Hoffnung auf eine Befreiung geworden – zog die Hamas mit ihrem Dschihad weit mehr Unterstützer an als die Fatah zuvor durch ihren bewaffneten Kampf. Damit drohte der Fatah eine Isolation innerhalb der eigenen Gesellschaft.“

PLO und Fatah blieb im Machtkampf mit der Hamas nur übrig, auf einen diplomatischen Erfolg in der „Palästina-Frage“ zu hoffen, um die eigene Position wieder zu stärken; Schützenhilfe erhielt sie, die PLO, ab 1992 durch Israel, weil die Hamas den Zionisten zu stark wurde und sie, letztere, diese, die Hamas, nunmehr durch Unterstützung der Fatah – divide et impera: partes et partes vice versa – schwächen wollten: „… wenn die Israelis nicht mit Arafat paktieren, wird es unabwendbar zu einem Umschwung im palästinensischen Volk kommen; wenn die Intifada weitergeht, werden die Fundamentalisten die Führung übernehmen, weil sie extremer, radikaler und manchmal auch populärer … [sind] als die viel gemäßigtere al-Fatah. Auf diese Weise kam Rabin endlich zu Arafat.“ Denn durch eine Verhandlungslösung in der Palästina-Frage, durch eine Zweistaatenlösung hätten PLO und Fatah einen Erfolg verbuchen können, der ihnen die Gunst weiter Teile der palästinensischen, kriegsmüde gewordenen Bevölkerung beschert und dadurch wieder die Führungsrolle in der Widerstandsbewegung gegen Israel verschafft hätte.

Bekanntlich nahm die Geschichte in der Palästinafrage einen anderen Verlauf: Palästina ist bis heute durch die Zionisten – als Sachwalter und Interessenvertreter der nationalen und supra-nationalen Kräfte, die hinter ihnen, den Zionisten, stehen  – besetzt. Und die Hamas kämpft weiter. Um die vollständige Vernichtung der Zivilbevölkerung in GAZA abzuwenden. Möge der Herrgott, Allah, wer auch immer verhindern, dass ein weiteres Mal ein Volk (mehr oder weniger) in toto abgeschlachtet wird.

356. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): GEGENSATZ UND KONFLIKT ZWISCHEN PLO UND HAMAS NACH DEM PALÄSTINENSISCHEN BÜRGERKRIEG. FÜNFZIG JAHRE ZWISCHEN HOFFEN UND BANGEN: NACH DEM JOM-KIPPUR-KRIEG, VOR DEM VÖLKERMORD IN GAZA. NEBST VORGESCHICHTE. TEILBAND 7: KONFLIKT DER BRÜDER. TEIL 2, PART 4. IN DER REIHE: DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 45 (NEBST 22 TEIL- UND 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB     

Nach dem palästinensischen Bürgerkrieg war das Tischtuch zwischen PLO resp. Fatah einerseits und Hamas andrerseits zerschnitten; nach wie vor galt: Mahmud Abbas, PLO-Chef in Nachfolge des 2004 ermordeten Jassir Arafat, agierte zwar selbstherrlich auf der palästinensischen Bühne, verhielt sich indes willfährig gegenüber den USA und Israel und war stets bemüht, von dort kommende Direktiven umzusetzen: „Zwei Beispiele dafür sollen genügen. Entgegen seiner Ankündigung von 2009, dass er sich erst nach einem Siedlungsstopp wieder mit dem israelischen Premierminister Netanjahu treffen werde, gab er dem amerikanischen Druck nach und traf sich mit Netanjahu und US-Präsident Obama in New York. Eine regelrechte Krise provozierte er mit seinem schon fast unterwürfig zu nennenden Gehorsam gegenüber den USA und immer wieder auch Israel, als er ebenfalls 2009 im Alleingang entschied, die Abstimmung im Menschenrechtsrat in Genf über den Goldstone-Bericht zu verschieben.“

Der GOLDSTONE-Bericht von 2009 – benannt  nach dem federführenden [südafrikanischen] Richter Richard Goldstone, verfasst von der United Nations Fact Finding Mission on the Gaza Conflict im Auftrag des UN-Menschenrechtsrates und veröffentlicht am 15. September 2009 – fasst die Menschenrechtsverletzungen während des Gaza-Krieges von 2008/09, besser bekannt unter dem Namen „Operation Gegossenes Blei“, zusammen.

„Die – bisher – beispiellose Gewaltanwendung während der Offensive Gegossenes Blei im Jahr 2008/2009 zeigte sich allein schon im extrem ungleichen Verhältnis der Opferzahlen: Den 1.400 palästinensischen Toten standen 13 israelische gegenüber … Während vergangene Kriege die israelische Wirtschaft belasteten, kommen ihr die Offensiven gegen Gaza eher zugute. Der Gazastreifen bietet sich als Testgebiet für Produkte der israelischen Rüstungsindustrie geradezu an, ´kampferprobte Waffen´ – so heißt es im Werbematerial der Hersteller – lassen sich erfolgreich auf dem internationalen Markt verkaufen … Israelische Militärexporte haben sich in den letzten zehn Jahren verdreifacht und Israel zum viertgrößten Waffenexporteur weltweit gemacht. Der dauernde Kriegszustand erwies sich als derart profitabel, dass die israelische Wirtschaft von ihm abhängig ist …“

Der Gaza-Krieg, die „Operation Gegossenes Blei“, begann am 27. Dezember 2008 und endete am 18. Januar 2009: mit einem Waffenstillstand, den beide kriegsführende Parteien – i.e. Israel auf der einen und die Hamas, der Islamische Dschihad, das Volkswiderstandskomitee, die al-Aqsa-Märtyrerbrigaden und die Volksfront zur Befreiung Palästinas auf der anderen Seite – einseitig und ohne gemeinsame Übereinkunft erklärten. „Gegossenes Blei“ kostete fast 1.500 Menschen das Leben; nahezu 50.000 Häuser wurden zerstört, mehr als 100.000 Menschen wurden in GAZA obdachlos – Zionisten und IDF leisteten wieder einmal, ganze Arbeit: „Nach achttägigen Luftangriffen läuft Israels Bodenoffensive im Gazastreifen auf Hochtouren. Unterstützt von Kampfhubschraubern und Panzern liefern sich mehrere Tausend Soldaten im Palästinensergebiet heftige Gefechte mit Hamas-Kämpfern. Israelische Medien berichteten von zahlreichen Todesopfern unter den Palästinensern, nannten jedoch keine genauen Zahlen.“

Kurzum: Durch den Abkoppelungsplan von Scharon (2005) und den Konvergenzplan von Ehud Olmert hatten die Zionisten den (seit 1967 besetzten) Gaza-Streifen vom Rest des Landes und von Ägypten abgetrennt: durch einen sog. Sperrzaun, der in fataler Weise an den vormaligen innerdeutschen „Antifaschistischen Schutzwall“ erinnert. Die israelischen Siedlungen wurden geräumt, damit die Palästinenser unter sich waren – wie die Affen im Zoo, im größten Freiluftgefängnis der Welt, das die Gazaer nur noch über den Grenzübergang Rafah (an der Grenze zu Ägypten) verlassen konnten. Wohlgemerkt: Die DDR hatte eine ganze Reihe von Grenzübergangsstellen, auch wenn  diese ähnlich scharf kontrolliert wurden wie die Einreise nach und die Ausreise aus dem Gaza-Streifen. Stellt sich jedenfalls die Frage: Haben derart Internierte nicht jedes (Völker- und Natur-) Recht der Welt, aus solch Internierungslager auszubrechen, auch unter Anwendung von Gewalt?

Indes: Israel riegelte GAZA immer rigoroser ab, inhaftierte frei gewählte (!) Minister und Parlamentarier der Hamas – „Israel will festgenommene Hamas-Minister vor Gericht stellen. Nach Militärschlägen im Gazastreifen hat Israel auch die politische Handlungsfähigkeit der Palästinenser-Regierung extrem eingeschränkt. Ein Drittel aller Hamas-Minister und zahlreiche Abgeordnete wurden festgenommen. Ihnen soll der Prozess gemacht werden“ – , bombardierte und beschoss die palästinensische Infrastruktur (und die Zivilbevölkerung – nach dem Motto: Der Zweckheiligt die Mittel – gleich mit):

  • „Das Europäische Parlament … 1. bekundet sein tiefstes Entsetzen über das Massaker in Beit Hanun durch die israelischen Truppen und verurteilt dieses aufs Schärfste;
  1. spricht den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus und erklärt sich mit ihnen solidarisch;
  2. fordert die israelischen Behörden auf, die kollektive Bestrafung der palästinensischen Bevölkerung unverzüglich einzustellen, da diese neue Angriffe nicht verhindern konnte, weitere unschuldige Opfer gefordert und umfassenden Schaden verursacht hat und im Widerspruch zum Völkerrecht steht; fordert die palästinensischen Milizen gleichzeitig auf, keine Raketen mehr auf israelisches Gebiet abzuschießen;
  3. fordert die israelische Regierung mit Nachdruck auf, die militärischen Operationen einzustellen, keine Hinrichtungen ohne Gerichtsverfahren mehr vorzunehmen, die Menschenrechtsverletzungen und die wiederholten Verstöße gegen die Genfer Übereinkommen einzustellen und die Besetzung des Gaza-Streifens aufzuheben und ohne weitere Verzögerungen das Abkommen über den Grenzverkehr umzusetzen;
  4. fordert die Einsetzung einer unabhängigen internationalen Kommission zur Durchführung einer umfassenden Untersuchung der von der israelischen Armee in Beit Hanun seit Beginn ihrer Operationen begangenen Verbrechen …“
  • „´Die ersten sechs Monate des Jahres zeigten eine merkliche Verschlechterung der humanitären Bedingungen´, heißt es im jüngsten UNRWA-Report. Fast die Hälfte – genau 44 Prozent der Palästinenser in den besetzten Gebieten – friste ein Dasein unterhalb der Armutsgrenze, schon Anfang des Jahres habe die Arbeitslosigkeit bei 31,1 Prozent gelegen. Die Menschen in Gaza wüssten immer weniger, wie sie die nötigen Lebensmittel beschaffen sollten …“

Festzuhalten gilt: Nach der Errichtung des Internierungslagers GAZA (und der Machtübernahme durch die Hamas) erklärte Israel das Freiluftgefängnis zum feindlichen Gebiet:

„Dabei sieht es ganz danach aus, als werde die Operation ´Gegossenes Blei´, mit der Israel in der Weihnachtswoche überraschend losschlug, als siebter Nahost-Krieg in die Geschichtsbücher eingehen. Allein der erste Tag war der blutigste im israelisch-palästinensischen Konflikt seit mehr als 40 Jahren. So viele Tote, so viel Leid gab es zuletzt im Sechstagekrieg 1967, als Israel den Gaza-Streifen eroberte und besetzte.

Gegenwärtig tobt die erste Phase in einem asymmetrischen Krieg: Luftangriffe der maßlos überlegenen israelischen Streitkräfte, während die Hamas Raketen aus Wohngebieten auf Israel abschießt. Dutzende F-16-Kampfjets warfen in den ersten neun Stunden der Offensive mehr als 100 Tonnen Sprengstoff auf Ziele im Gaza-Streifen …

Auf den Bodenkrieg stellen sich beide Seiten ein. Die israelische Regierung genehmigte die Einberufung von fast 10.000 Reservisten, Soldaten der Elite-Einheit ´Golani´ warten mit ihren Merkava-Panzern kurz vor der Grenze zum Gaza-Streifen auf den Marschbefehl. Es wäre allerdings eine bittere Ironie der Geschichte, sollte die Armee den Küstenstreifen zurückerobern, den Israel vor dreieinhalb Jahren gegen heftigen Widerstand der israelischen Rechten aufgegeben hatte.“

Festzuhalten ist weiterhin: Die Abriegelung des Gaza-Streifens führte im Sperrgebiet zu wirtschaftlicher Not und zu sozialem Elend; Israel steht sich, zudem, die Füße platt, bis es, jeweils, neue Gründe hat, in den Sperrbezirk einzumarschieren. Auch wenn dort nicht Rosi wartet, sondern die Hamas. Die für die Interessen des palästinensischen Volkes kämpft. Während PLO und Fatah nach und nach und mehr und mehr in Dekadenz und Korruption versinken. In solch Kontext ist (auch) die Operation „Gegossenes Blei“ zu betrachten und als einer der mittlerweile zahllosen Versuche einer Endlösung der Palästinenserfrage zu erachten: Das „Massaker vom Schwarzen Samstag“, bei dem ca. 230 Palästinenser durch israelische Bomben getötet und mehr als 700 verletzt wurden, ist eines der zahllosen Mosaiksteinchen in diesem Puzzle des Grauens.

Und zu bedenken gilt: Der Palästinensische Bürgerkrieg von 2007 tobte nicht nur im Gaza-Streifen, sondern auch im Westjordan-Land, wobei in letzterem, im Gegensatz zu ersterem, die Fatah die Oberhand behielt. Die Einheitsregierung aus Hamas-, Fatah-, Splittergruppen- und nicht parteigebundenen Mitgliedern wurde durch Präsident Mahmoud Abbas (PLO) aufgelöst; dieser verhängte auch den Ausnahmezustand, entließ Premierminister Ismail Haniyya (Hamas) und erklärte sich selbst zum Regierungschef. De facto wurden die Palästinensischen Autonomiegebiete zweigeteilt: in den Herrschaftsbereich der Hamas (Gaza-Streifen) und den der PLO/Fatah (Westjordanland). Die Feindschaft zwischen Hamas und Fatah war so groß, dass der Hamas-Führer Mahmud az-Zahar erklärte, er schließe selbst Selbstmordattentate der Hamas gegen die Fatah nicht mehr aus.

Und, in der Tat: Es kam wohl zu Folterungen und Tötungen von Fatah-Anhängern durch die Hamas: Indes: Bei diesen dürfte es sich um pro-israelische Spione gehandelt haben. So dass sich die Frage stellt, ob sich die (zu verurteilenden!) Aktionen der Hamas gegen die Fatah oder gegen Israel richteten. Jedenfalls war das israelische Herrschaftsprinzip: divide et impera wieder einmal aufgegangen.

„Amerikanischer Druck scheint … eine Rolle im Gerangel um die lange überfällige sechste Fatah-General-Konferenz gespielt zu haben, die schließlich auf der Basis einer Entscheidung von Mahmud Abbas im Juli 2009 in Bethlehem abgehalten wurde. Für die USA stand die Reform der Fatah im Mittelpunkt. Nur mit einer reformierten Bewegung, so die amerikanische Einschätzung, hätte die Fatah eine Chance, bei den nächsten Wahlen die Hamas zu besiegen. Diese Konferenz, ihre Einberufung, ihre Durchführung und die Wahlen zu den zentralen Fatah-Organen bildeten wohl einen Wendepunkt für den Umgang von Mahmud Abbas mit der Macht, für sein eigenes Selbstverständnis als der Mann an der Spitze der PA, der PLO und der Fatah.“

Und weiterhin: „Der Tod Arafats und die Übernahme der Führung durch Mahmud Abbas, eine völlig andere Führungspersönlichkeit als Arafat, verschärften die Krise der Fatah, die spätestens seit dem Abzug aus dem Libanon begonnen hatte. Dadurch hatte die Fatah als Bewegung jeden direkten Kontakt zur palästinensischen Gesellschaft verloren. Sie bestand als eine Art künstlicher Blase aus lauter Kadern und Führern fort, die völlig abhängig vom neopatrimonialen Führer Yasir Arafat waren. Dieser ließ zwar die Elite, die er direkt kontrollierte, immer an allem, was entschieden wurde, teilhaben. Die letzte Entscheidung lag jedoch in seiner Hand …

In den Osloer Jahren waren es Arafat und seine Elite aus Tunis, die alles weitgehend kontrollierte. Die Aktivisten und die Teile der Bewegung aus den besetzten Gebieten, die sich dem neuen Herrschaftssystem nicht anschlossen oder sich nicht in dieses integrierten, wurden tendenziell marginalisiert. Der gesamte Stil der internen Fatah-Beziehungen begann sich infolge der unentwirrbaren Verknüpfung von PA und Fatah-Bewegung zu ändern. Solange Arafat als neopatrimonialer Führer alles bestimmte, konnten potenzielle Konflikte aufgefangen werden … Sein Tod sollte dies jedoch ändern. Bis heute … besteht ein Graben zwischen der Basis der Fatah und dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas. Abbas scheint am besten aus dem Präsidenten-´Palast´ in Ramallah zu operieren. Innerhalb der Fatah-Bewegung hat er zwar seine Anhänger, aber vor allem sehr viele Kritiker und offene Gegner. Das Problem seiner Kritiker und Gegner ist bis heute, dass eine Alternative zu Abbas nicht erkennbar ist.“

In diesem Kontext ist festzuhalten: Zur Bethlehem-Konferenz 2009 durften Fatah-Mitglieder (mit Erlaubnis Israels und wohl auf Druck der USA) auch aus dem Ausland anreisen; die Hamas indes verweigerte mehreren Hundert Fatah-Anhängern aus GAZA die Teilnahme am Kongress. Mahmud Abbas drohte daraufhin, Finanzhilfen für GAZA zu kürzen, weshalb die Hamas ihrerseits mit erneuter Gewalt drohte.

Seit 2010 setzen PLO und Abbas die Hamas – in diesem von Israel geschürten Bruderkampf – durch Unterbrechungen der Stromzufuhr für den GAZA-Streifen unter Druck; einschlägige EU-Gelder für die Energieversorgung von GAZA fließen seitdem nicht mehr (zur Weiterverteilung) an Israel, sondern an die Fatah, die sie einbehält und der Hamas deren Anteil verweigert. Versöhnungsversuche zwischen Fatah und Hamas wie das Fatah-Hamas Abkommen vom April 2011 – in der Absicht, eine gemeinsame (Übergangs-)Regierung (bis zu den für 2012 geplanten Wahlen) zu bilden – scheiterten, nicht zuletzt durch die (offenen oder heimlichen) Interventionen Israels:  

„Völlig überraschend einigten sich Fatah und Hamas am 27. April in Kairo darauf, ihren seit vier Jahren andauernden blutigen Konflikt zu beenden und eine aus Experten bestehende gemeinsame Regierung zu bilden. Deren Aufgabe solle darin bestehen, so Mahmud Abbas, den Gazastreifen wieder aufzubauen und innerhalb eines Jahres gemeinsame Wahlen vorzubereiten. Für den Verhandlungsprozess mit Israel, so Abbas weiter, werde die neue Regierung nicht zuständig sein, sondern er selbst und die PLO. Er werde es nicht zulassen, dass es zur Anwendung von Gewalt komme. Parallel dazu erklärte Mahmud Zahar, Führer der Hamas in Gaza, dass die Hamas weiterhin nicht bereit sei, Israel anzuerkennen oder auf die Anwendung militärischer Mittel zu verzichten …

Die israelische Regierung wurde von der Ankündigung des Fatah-Hamas Abkommens überrascht. Trotzdem brauchte Premier Netanyahu nur zwei Stunden, um das von Ägypten vermittelte Abkommen abzulehnen. ´Es kann nicht zugleich Frieden mit der Hamas und mit Israel geben´, war seine Botschaft an die palästinensische Seite, besonders jedoch an Mahmud Abbas. Dabei scheint es keine Rolle zu spielen, dass diese Aussage in völligem Widerspruch zu dem von Netanyahu bisher stets vorgetragenen Argument steht, dass die Spaltung zwischen Fatah und Hamas und das Fehlen eines Gesprächspartners, der für alle Palästinenser spricht, eines der zentralen Hindernisse für Fortschritte im Friedensprozess sei.“ Fazit: Es kam weder zu einer Versöhnung zwischen Fatah und Hamas noch zu Parlamentswahlen oder gar zur Bildung einer gemeinsamen Regierung.

2013 wiederholte sich das Spiel: Wieder wurden Wahlen und die Bildung einer Einheitsregierung vereinbart, wieder ging das Vorhaben aus wie das Hornberger Schießen, scheiterte in Sonderheit daran, dass die Parteien sich nicht darüber einigen konnten, wie ihre bewaffneten Einheiten zusammengeführt werden und unter wessen Kommando sie stehen sollen.

Im April 2014 starteten Fatah und Hamas einen neuen Versöhnungsversuch und bildeten im Juni desselben Jahres eine „Einheitsregierung“; bis Ende des Jahres sollten laut Vereinbarungen Parlamentswahlen stattfinden: „Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat am Montag in Ramallah eine neue palästinensische Einheitsregierung unter Führung des bisherigen Ministerpräsidenten Rami Hamdallah vereidigt. Die Übergangsregierung mit 17 Ministern besteht aus Experten, die weder der gemäßigten Fatah von Abbas noch der radikalislamischen Hamas angehören. Israel hatte im April die Friedensgespräche aus Protest gegen die Annäherung ausgesetzt, die deutsche Bundesregierung hatte den Schritt hingegen begrüßt … Abbas sagte, die gemeinsame Regierung werde die unterzeichneten Friedensverträge mit Israel anerkennen. Das Kabinett regiert im Westjordanland und im Gaza-Streifen. Vier Minister aus Gaza waren nicht bei der Vereidigungszeremonie, weil Israel ihnen nach palästinensischen Angaben die Ausreise verweigert hatte.“

Israel kam der Einigungsversuch ganz und gar nicht zupass; es unterbrach seine Verhandlungen über die Aufnahme von Friedensverhandlungen (erinnert an das „Antragsformular zur Ausfüllung eines Antragsformulars“; es war und ist durchgängige Praxis der Zionisten, ggf. auf Zeit zu spielen); die westliche Systempresse kommentierte: „Diese Versöhnung gefährdet den Friedensprozess.“

Letztlich kam ein „Einheitskabinett“ zustande, das sich zwar aus Technokraten zusammensetzte, die jedoch loyal zu Mahmoud Abbas, also zur Fatah (und zu kleineren linken und säkularen, jedenfalls nicht religiösen Gruppierungen), aber nicht zur Hamas standen; „pathognomonisch“ für den Einfluss des „Werte-Westens“ (i.e.: westlicher Geberländer) und Israels wurde das „Ministerium für Gefangene“ (die Öffentlichkeit könnte noch auf den Dreh kommen, dass Tausende willkürlich verhafteter Palästinenser in israelischen Gefängnissen schmoren!) in eine PLO-Kommission umgewandelt (die vom Sozialminister geleitet wurde – dolus suprema lex, Tarnen und Täuschen gehört zum Geschäft!). Israel boykottierte die Regierungsbildung nach Kräften, verwehrte, beispielsweise, drei Ministern aus dem Gaza-Streifen die Durchreise zu ihrer Vereidigung im Westjordanland. Und der palästinensischen Legislativrat bestätigte die „Einheitsregierung“ nicht – wie sämtliche Kabinette seit dem Palästinensischen Bürgerkrieg 2007:

„Es ist offensichtlich, dass die sich nach dem … Krieg im Sommer verschlechternde Lage im Gazastreifen größtenteils auf das Scheitern des Wiederaufbaus, auf die anhaltende Schließung der Grenzübergänge und auf eine fehlende Lösung in der Frage der Gehaltszahlungen zurückzuführen ist. Dies veranlasste die parlamentarische Fraktion der Hamas, am 16. November eine Sitzung des Palästinensischen Legislativrats (PLC) für den 19. und 20. November anzukündigen, um die Zukunft der Konsensregierung zu beraten. Am 18. November gab der stellvertretende Vorsitzende des PLC, Ahmed Bahar, jedoch in einer Pressemitteilung bekannt, dass die Sitzung … auf einen unbekannten Termin verschoben werde.“ Auf diesen Termin warten wir noch heute.

Mit anderen Worten: (Auch) die „Einheitsregierung“ von 2014 war eine Totgeburt! Und wir warten weiterhin auf ein einiges palästinensisches Volk. Resp. auf die Einigkeit seiner Führer. Solange es noch ein palästinensisches Volk gibt, was seit Oktober 2023 zunehmend unwahrscheinlicher wird – der Herrgott sei ihrer Seele gnädig, der der ermordeten Palästinenser, der ihrer zionistischen Mörder!

357.  RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): VON DER OPERATION PROTECTIVE EDGE BIS ZUR OPERATION BREAKING DAWN: GRAUEN STATT MORGENGRAUEN. FÜNFZIG JAHRE ZWISCHEN HOFFEN UND BANGEN: NACH DEM JOM-KIPPUR-KRIEG, VOR DEM VÖLKERMORD IN GAZA. NEBST VORGESCHICHTE. TEILBAND 8. In der Reihe: DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 46 (NEBST 23 TEIL- UND 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

I: Die Schonzeit sei vorbei, es sei an der Zeit, „die Samthandschuhe auszuziehen“ – so der israelische Premier und Massenmörder Benjamin Netanjahu im Juli 2014 anlässlich der vom 8. Juli bis zum 26. August dauernden Operation Protective Edge (מִבְצָע צוּק אֵיתָן; „Fels in der Brandung“): „Einerseits besteht kein Zweifel, dass die Hamas im Sommer 2014 einen gewaltigen militärischen Schlag erlitt; sie konnte weder ihre erklärten Forderungen noch ihre strategischen Ziele erreichen. Andererseits überlebte die Hamas den Kampf gegen die IDF, … bekräftigte ihr Ethos, heldenhaft Widerstand zu leisten, … und erreichte ein Waffenstillstandsabkommen, dem zufolge sie weder ihre Waffenlager räumen noch Restriktionen bezüglich einer zukünftige Aufrüstungen akzeptieren musste. [Zumindest] kurzfristig verbesserte die Hamas darüber hinaus auch ihr Ansehen unter den Palästinensern.“

Das Resultat der Auseinandersetzung – zwischen den IDF einerseits und der Hamas, dem Islamischen Dschihad, dem Volkswiderstandskomitee und den al-Aqsa-Märtyrerbrigaden andererseits – in nüchternen Zahlen: 50 Tage des Kampfs, 5.226 Luftangriffe Israels (die, praeter propter, 30.000 Palästinenser obdachlos machten), 74 tote Israelis, ca. 2.200 tote Palästinenser – die hohe Zahl ziviler Opfer spricht der zionistischen Behauptung Hohn, eine „ethisch einwandfreien Militäroperation mit außergewöhnlichen Anstrengungen zur Minimierung von Kollateralschäden“ geführt zu haben.

Festzuhalten gilt:  „Die Militäroperationen der israelischen Armee gegen Gaza vom 8. Juli bis 26. August 2014 forderten über 2.100 Tote und über 11.000 Verletzte. UN-Angaben zufolge waren mindestens 551 der Getöteten und mindestens 3.436 der Verletzten Kinder unter 18 Jahren.“ „Das Geschehen ist Folge der systematischen Straflosigkeit, derer Israel sich seit Jahrzehnte international erfreut, woraus … die ungeheuerlichen Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht während der Feindseligkeiten resultierten.“ Bezeichnenderweise versuchte Präsident Mahmud Abbas, seines Zeichens Führer von PLO und Fatah, der Hamas zumindest eine Teilschuld an den Toten und Verletzten sowie an der Zerstörung zuzuschreiben; viele nennen ihn – auch deshalb – einen Verräter.

II. a. Am 30. März 2018 begannen (zunächst friedliche) Proteste an jener Sperranlage, die die Palästinenser daran hindert, das größte Freiluft-Gefängnis der Welt – mit 385 km2 etwa halb so groß wie die Stadt Hamburg – zu verlassen; zu diesem Zweck wurde mehrere Zeltlager für die Demonstranten errichtet. Am ersten großen Protestmarsch, dem „Marsch der Rückkehr(er)“ nahmen rund 30.000 Palästinenser teil (nach anderen Angaben bis zu 100.000).

Zum „Marsch der Rückkehrer“ gilt zu wissen: „Im März 1976 enteignete die israelische Regierung unter Premierminister und Friedensnobelpreisträger Yitzhak Rabin 21.000 Hektar Land von der palästinensischen Bevölkerung in Galiläa. Selbsternanntes Ziel war eine ´Judaisierung´ des Landes. Jüdische Siedlungen sollten ausgebaut und industrielle Projekte umgesetzt werden.“ Seitdem finden regelmäßig Gedenktage anlässlich dieser Enteignung statt: „´Einer der wichtigsten Tage-des-Bodens-Gedenktage in der neueren palästinensischen Geschichte´ ist der 30. März 2018. Etwa 100.000 Palästinenser… in Gaza versammelten sich in der Nähe des Grenzzaunes. Das israelische Militär tötete ab 9 Uhr morgens 18 Menschen, darunter auch Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderung im Alter zwischen zwei und 72 Jahren, und verletzte tausende. Sie kamen, um ihr Recht auf Rückkehr in ihre Heimatstädte einzufordern.

Die Proteste, die durch den Social Media Post des Dichters Ahmed Abu Artema ausgelöst wurden, hielten bis zum 27. Dezember 2019 an. Jeden Freitag trafen sich Menschen am Grenzzaun. Insgesamt wurden mehr als 200 von ihnen von der Besatzungsarmee umgebracht, mehr als 36.000 verletzt. Videos der Militäreinsätze zeigen, wie Scharfschützen feiernd und lachend auf weit entfernte Palästinenser… schießen und eine Art Spiel daraus machen – etwas, das wir seit dem Völkermord in Gaza nahezu täglich bestätigt sehen. Viele Protestierende sind für ihr Leben gezeichnet, da die Scharfschützen besonders oft die unteren Gliedmaßen ins Visier nehmen. Eine zynische Antwort auf den ´Marsch´. Am 14.05.2018 kam es zu einer größeren Eskalation, als die Protestierenden in Gaza des Nakba-Tags und der massenhaften Vertreibungen im Jahr 1948 gedenken wollten und gleichzeitig unter US-Präsident Trump die amerikanische Botschaft in Jerusalem eingeweiht wurde. An diesem Tag tötete die israelische Armee mehr als 30 Palästinenser… “

Der Tag des Bodens (arabisch: يوم الأرض, hebräisch: יוֹם הַאֲדָמָה) ist ein jährlicher Gedenk- und Protesttag, der am 30. März begangen wird und an die Enteignungen in Galiläa im Jahre 1976 – euphemistisch Landnahme genannt –  erinnert; an jedem 30. März nach 1976 finden deshalb lokale, nationale und internationale Gedenkfeiern statt; die zionistische Regierung Israels versucht, mit aller Macht, diese zu unterbinden, indem sie Einreiseverbote verhängt, bereits Eingereiste ausweist, Veranstaltungen verhindert und die Kundgebungen, die gleichwohl stattfinden, meist mit brutaler Gewalt auflöst. Diejenigen, die sich nicht davon abhalten lassen zu demonstrieren, müssen damit rechnen, von israelischen Sicherheitskräften verletzt oder gar getötet zu werden.

„Im Gazastreifen eskaliert die Gewalt: Bei Massenprotesten sind laut palästinensischen Angaben mindestens zwölf Palästinenser an der Grenze zu Israel getötet worden. Rund 1100 Menschen seien beim sogenannten ´Marsch der Rückkehr´ verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit. Israelische Soldaten hätten bei den gewaltsamen Protesten gezielt auf Rädelsführer geschossen, teilte die Armee mit.“ In der Tat, die Proteste waren äußerst gewaltsam: Einige Mädchen saßen sogar auf dem Grenzzaun, und die Hamas hatte sie geschickt! Welch „Ungeheuerlichkeit“ (kleine Mädchen auf dem Grenzzaun des größten Freiluftgefängnisses der Welt) der Sprecher der IDF mit den Worten kommentierte: „Was wir gestern sahen, war kein Protest, sondern ein organisierter Terrorangriff.“

II. b. Ein weiterer großer Protest fand am 6. April 2018 mit ca. 20.000 Teilnehmern statt; auch an den folgenden Freitagen versammelten sich jeweils (mehr als) 10.000 palästinensische Demonstranten:

  • „Die israelische Luftwaffe hat am Montagmorgen Ziele der Terror-Organisation Hamas im nördlichen Gazastreifen angegriffen. Damit reagierte sie nach eigenen Angaben auf einen Versuch von Palästinensern, nach Israel einzudringen. ´Die Hamas ist für alle Ereignisse und deren Konsequenzen verantwortlich, die vom Gazastreifen ausgehen´, hieß es in einem Tweet der Luftwaffe. Die Palästinenser hätten während des Versuches, den Grenzzaun zu überwinden, zwei Sprengsätze nahe des Grenzzauns platziert. Danach hätten sie sich zurück in den Gazastreifen bewegt. Ein Panzer eröffnete das Feuer auf sie … Bei den Sprengsätzen handelte es sich offenbar um Getränkeflaschen, in die eine explosive Flüssigkeit gefüllt war, berichtet die Onlinezeitung ´Time of Israel´ unter Berufung auf die Armee.“
  • „Bei erneuten Zusammenstößen mit israelischen Soldaten sind im Gazastreifen am Freitag vier Palästinenser getötet worden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums der Hamas-Regierung wurden zudem 729 Palästinenser bei den Massenprotesten verletzt, 126 von ihnen durch Schüsse … Bei den sogenannten ´Märschen der Rückkehr´ hatten bereits an den vergangenen drei Freitagen bis zu 30.000 Menschen Kurs auf den Grenzzaun genommen.“

Aufgrund der zionistischen Gewalt an der „Sperranlage“ zu Gaza erließ die UN-Vollversammlung am 13. Juni 2018 die Resolution A/RES/ES-10/20 (120 Nationen stimmten für, 8 gegen die Resolution, 45 enthielten sich; die Gegenstimmen kamen aus den USA, Australien, Israel, Togo und vier pazifischen Inselstaaten – ob letztere wohl von ersteren gekauft und/oder genötigt wurden: Ein Schelm, der Böses dabei denkt!):

Israel wurde aufgefordert, von Handlungen abzusehen, die gegen Artikel 4 der Genfer Konventionen verstoßen: “In an emergency meeting, the General Assembly today adopted a resolution deploring the use of excessive, disproportionate and indiscriminate force by Israeli forces against Palestinian civilians in the Occupied Palestinian Territory, including East Jerusalem, and particularly the Gaza Strip … [T]he Assembly demanded that Israel refrain from such actions and fully abide by its legal obligations under the Fourth Geneva Convention relating to the Protection of Civilian Persons in Time of War, of 12 August 1949.” Bezeichnenderweise wiesen Israel und die USA, also Herrchen und Hund (wobei unklar ist, ob der Hund mit dem Schwanz oder der Schwanz mit dem Hund wedelt), die Anschuldigungen, wieder einmal, zurück: Israels Außenminister Katz nannte den UN-Bericht „feindselig, verlogen und einseitig“; Mike Pompeo, seinerzeit US-amerikanischer Außenminister, sprach von einer Selbstverteidigung Israels – fürwahr, wenn (israelische) Panzer auf (palästinensische) Demonstranten schießen, ist es unumgänglich, von Selbstverteidigung zu reden.

III. Die Operation Guardian of the Walls dauerte vom 10. bis zum (Waffenstillstand am) 21. Mai 2021 und forderte, erneut, eine hohen Blutzoll unter den Palästinensern im Gazastreifen: 248 – darunter 66 Kinder! – wurden getötet, mehr als 1.900 weitere wurden verletzt. Abertausende von Palästinenser demonstrierten an Hunderten von Orten; die IDF reagierten u.a. mit einem Luftangriff auf ein Flüchtlingslager in GAZA – wahrlich eine angemessene Reaktion! Insgesamt wurden durch Luftangriffe mehr als 30.000 Palästinenser vertrieben (“… has displaced about 34,000 Palestinians from their homes, the UN Middle East envoy, Tor Wennesland, told an emergency meeting of the UN security council, where eight foreign ministers spoke about the conflict”); eine Erklärung des UN-Sicherheitsrates, welche das Vorgehen der IDF verurteilte, wurde durch Vetorecht und Veto der USA blockiert.

Den Demonstrationen und Unruhen sowie ihrer blutigen Niederschlagung ging – so der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas – die „brutale Erstürmung und der Angriff auf die Gläubigen in der gesegneten al-Aqsa-Moschee und ihren Höfen“ voraus; grundsätzlich stellt sich die Frage: „Wie viele tote Kinder, kranke und alte Menschen ist ein ausgeschalteter Hamas-Terrorist wert? Um das Leid des Anschlags vom 7. Oktober begreifbar zu machen, wurde die Anzahl der israelischen Opfer auf die Gesamtbevölkerung umgerechnet. Schnell wurden die Anschläge vom 11. September 2001 zur Maßeinheit, um den Horror begreifbar zu machen. Aber wer rechnet die palästinensischen Opferzahlen um?“

IV. „Anfang August wurden bei einem Angriff auf den Gaza-Streifen – dem keine Gefahr vorausgegangen war – 39 Personen getötet. 151 Kinder, 58 Frauen und 19 ältere Menschen wurden verletzt … Inzwischen hat sich die Lage für die Palästinenser so sehr verschlechtert, dass selbst Amnesty International Israel einen Apartheid-Staat nennt … Die Regierung Scholz will nun die ohnehin schon enge Zusammenarbeit mit Israel weiter vertiefen. Damit rückt die Bundesregierung quasi auf den Schoß einer Regierung, der schwere Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden. Bei der letzten Attacke der israelischen Armee auf den abgeriegelten Gazastreifen … starben 38 mehrheitlich zivile Opfer. Darunter waren 18 Kinder und vier Frauen. Manche von ihnen starben sofort, andere erlagen Tage später ihren Verletzungen. Von den 360 Verletzten waren etwa zwei Drittel Zivilisten: 151 Kinder, 58 Frauen und 19 ältere Menschen. Die Bombenangriffe führen meist zu Verletzungen, die das Leben der Betroffenen für immer beeinträchtigen.“

Die „Operation Breaking Dawn“ (Operation Morgengrauen) begann  am 5. August 2022 mit der „gezielten Tötung“ von Taisir Dschabari, eines Kommandanten des „Islamischer Dschihad in Palästina“ (PIJ): „Die IDF startete am Freitagabend die Operation ´Breaking Dawn´ gegen den Palästinensischen Islamischen Dschihad im Gazastreifen, bei der sie mehrere Ziele der Gruppe angriff und fast ein Dutzend Terroristen tötete, darunter den Anführer der Gruppe im nördlichen Teil der Enklave“; in einer mehrtägigen Operation wurden fast 150 Ziele in GAZA von den IDF bombardiert. Insgesamt wurden 69 Palästinenser getötet  (anderen Angaben zufolge waren es „nur“ 39; was soll´s, auf ein paar Tote mehr oder weniger kommt es Israel ohnehin nicht an, Hauptsache, die Führungsmitglieder jener Gruppen, die Widerstand leisten, werden liquidiert). Bereits am 7. August trat eine Waffenruhe zwischen den IDF und dem PIJ in Kraft; Francesca Albanez, UN-Sonderberichterstatterin bezeichnete die israelischen Angriffe auf Gaza als illegal und fordert die Vereinten Nationen auf, zu untersuchen, ob Israel das Völkerrecht verletzt hat.

Kurzum: Die Operation Morgengrauen war ein weiterer Akt des Grauens in einer jahrzehntelangen Geschichte von Vertreibung und Völkermord. Sie war gleichsam das Präludium zum letzten Akt eines seit nahezu hundert Jahre andauernden Genozids, sie war das Vorspiel für die endgültige Ausrottung der Palästinenser (zumindest) in GAZA und der Auftakt für jene abschließende Aktion, die von den Zionisten mittels LEHOP-/MEHOP (False Flag) auf den Weg gebracht wurde und nun, anno 2023 ff. – im wahrsten Sinne des Wortes bis zum letzten Palästinenser – umgesetzt wird. Gnadenlos. Denn das jüdische Volk ist das auserwählte unter den Völkern. Weshalb andere Völker, die dieser Bestimmung im Wege stehen, zu eliminieren sind.

V. Den ersten Band meiner mehr als 50-bändigen Reihe über den „KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN.  ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN“ begann ich wie folgt:

Band 1 … soll als Einleitung dienen, als Vorrede zur Darstellung jenes Konfliktes, der derzeit in einem Genozid am palästinensischen Volke gipfelt und – bedenkt man kabbalistische jüdische Vorstellungen – das Potential zu einem Weltenbrand, zum Armageddon hat. Die Einführung verfolgt keineswegs die Absicht, Juden, Zionisten, den Staat Israel an den Pranger zu stellen, will vielmehr analysieren, warum sie – bedingt durch ihre Geschichte, die, nur partes pro toto benannt, von der Verfolgung der Juden bereits im Mittelalter über den Judenhasser Luther, über die Dreyfus-Affäre im Frankreich des späten 19. Jhd. sowie die Judenpogrome in Russland zu gleicher Zeit bis zum unsäglichen Tun der Nationalsozialisten reicht –, warum sie, Juden und Zionisten, so handeln, wie sie glauben handeln zu müssen. Auch wenn es für solch Handeln eine Vielzahl anderer Gründe gibt, die sich nicht aus der jüdischen Geschichte herleiten lassen, die vielmehr geopolitische und allgemein machtpolitische Ursachen reflektieren …

Und ich möchte den (vorerst) letzten Band der Reihe ebenfalls mit einem Zitat aus der Einleitung zum 1. Band abschließen:

Man wäre (Irrealis!) geneigt, einen Vergleich mit dem „Holocaust“ anzustellen (wobei Juden bekanntlich – wobei es sich um eine offenkundige Tatsache handelt, „eine Tatsache, deren Wahrheit sich entweder aus zuverlässigen allgemein zugänglichen Quellen ergibt und für jedermann unmittelbar einsichtig ist oder deren Wahrheit ­ bereits amtlich ­ bekannt gemacht wurde“, so Wikipedia –, wobei Juden bekanntlich vergast und nicht – wie die Begrifflichkeit „Holocaust“ (‛ὁλόκαυστος“ [holókaustos]: vollständig verbrannt) suggeriert – verbrannt wurden). Indes: Ich, der Autor, bin ein gleichermaßen staats- wie gesetzestreuer Bürger und würde einen solchen Vergleich niemals anstellen! Gleichwohl erlaube ich mir, das unmenschliche, geradezu diabolische Vorgehen jener Zionisten zu thematisieren, die derzeit mehr als 2 Millionen Menschen in einer Nakba 2.0 vertreiben, verjagen, erneut entwurzeln – sofern sie, die Zionisten, sie, die Palästinenser, nicht zuvor zu Tode gebombt haben.

Mithin: Der Herrgott sei ihren armen Seelen gnädig – jenen der Opfer, jenen der Täter!

358. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. EIN KOMPENDIUM: VON DEN ANFÄNGEN DES KONFLIKTS BIS OKTOBER 2023. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

359. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): VERBA VOLANT SCRIPTUM MANET, PRUDENTER AGAS UT NIHIL LATET. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

360. RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): VITA SAEPE DETESTABILIS, SED – SICUT LUNA ET FORTUNA – IN STATU VARIABILIS. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025                PDF | EPUB

 

 

 

 

IN DER REIHE:

„DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN“

SIND BISHER ERSCHIENEN:

Ein paar Gedanken vorab, ab- und jenseits sonstiger Reflexionen über Zusammenhänge und Hintergründe des Konflikts zwischen Palästinensern und Juden. Gedanken, Reflexionen, die als Weckruf dienen sollen. Mehr noch: als Fanal, als Brandfackel. Die, letztere, das Gewissen der Menschen entfache, auf das es, endlich, erwache.

Sofern sie, die Menschen, noch ein Gewissen haben. Sich bewahrt haben. Als Gottes Gabe, mithin als Gottesgabe, jedenfalls als Geschenk der Schöpfung, das jedem in die Wiege ward gelegt.

Das dann verkümmert, das verkommen durch das Leben, das jedem Menschen aufgegeben, das jedem aufgezwungen, durch nichts und niemand abbedungen. Auf des Herrgotts wunderbarer Welt, die nur durch Menschen, durch die des Satans Kräfte walten, ward und wird entstellt.

Derart, dass bis dato, Sommer 2024, im GAZA-Streifen 50.000 Menschen, Palästinenser, durch Juden – oft nur tumbe Israelis, nicht selten glühende Zionisten, welche allesamt, ebenfalls, Menschen genannt – zu Tode gebombt wurden. Verhungert und verdurstet sind, an anderen Exzessen des derzeit stattfindenden Massen- und Völkermords im GAZA-Streifen zu Tode gekommen, dass schätzungsweise doppelt so viele wie zuvor benannt zu Krüppeln geworden.

Wobei nicht wenige vermuten, dass (in dem Land, in dem Dreiviertel aller Gebäude zerstört wurden und noch Unzählige unter Trümmern begraben liegen) bereits hundert- oder gar zweihunderttausend Palästinenser ermordet wurden:

„Die Körperteile konnten nicht mehr zugeordnet werden, darum haben die Behörden für … [je] 70 kg Leichenmasse einen Toten gezählt.“ Vielleicht indes wurde beim Zählen die Einheit falsch gewählt, waren die 70 kg verbranntes Fleisch nicht nur ein Mensch, sondern mehrere Kinder, die zu Tode geschunden, gequält.

Ermordet, geschändet nicht durch der Hamas, vielmehr durch der IDF mordende Horden. Die – die IDF, die Zahal – die „moralistische Armee der Welt“ sei. So jedenfalls der Zionisten kakophone Schalmei.

Und die – der Zionisten Armee und deren (para-)militärische Horden – in den letzten einhundert Jahren unzählige Verbrechen begangen haben und fleißig weitermorden. Die foltern und vergewaltigen, auch letzteres nicht selten in Horden. Brutaler noch, so jedenfalls UN-Beobachter berichten, nachdem sie gemeinsam beraten, als in Guantanamo der Globalisten Adlaten.

Die, die Zionisten, mithin noch schlimmer morden als US-imperialistische Horden. Morden.

Und sie, Netanjahus Mannen, werden weiter und weiter morden. Beispielsweise unter dem Vorwand, Geiseln befreien zu wollen. Wiewohl die Hannibal-Direktive lautet, dass israelische Geiseln nicht zu befreien, vielmehr mitsamt Geiselnehmern zu töten sind – so in den 1980-er Jahren verfügt, mittlerweile weiß dies jeder, der gegenüber solch schändlichem Befehl, der gegenüber solch Unrecht nicht blind.

Kurzum: Dezidiertes Ziel von Ben-Gurion und Rabin (bevor dieser, nur er und er allein vom Saulus zum Paulus wurde), erklärtes Ziel von Begin und Schamir, von Peres und Sharon, von Olmert und Netanjahu, von anderen zionistischen Granden von der USA und von Chabad-Lubavitschs Gnaden war es, Palästina palästinenserfrei zu machen. Koste es, was es wolle. Und sei es das Leben der zwei Millionen Palästinenser, die derzeit in Rafah, in Süd-Gaza darauf warten, dass auch für sie eine Endlösung gefunden wird.

„Israel Koening, der höchste Staatsbeamte im Innenministerium, bezeichnete die Palästinenser … als ´Krebsgeschwür im Staatskörper´, und der israelische Generalstabschef Raphael Eitan nannte sie öffentlich ´Kakerlaken´“.

Und Kakerlaken muss man ausräuchern. Namentlich, wenn es sich um Palästinenser handelt. Und wenn man (oder auch Frau) bedenkt, was Menachem Begin – der sowohl der Irgun als auch Israels Geschicke lange gelenkt – in einer Rede vor der Knesset voll Inbrunst erklärt, seinen Zuhörern als „Erkenntnis“ geschenkt:

„Wir sind die Götter dieses Planeten. Wir sind so weit entfernt von den minderwertigen Rassen wie diese von Insekten … Andere Rassen sind nichts anderes als menschliche Exkremente. Wir sind dazu be­stimmt, über die niederen Rassen zu herrschen. Unsere Führer wer­den dieses Reich auf Erden mit eiserner Faust regieren. Die Massen werden unsere Füße lecken, sie werden uns als Sklaven dienen!“

Stellt sich die Frage: Gibt es einen eindeutigeren, schlagkräftigeren Beweis für jüdischen, für zionistischen Faschismus als solche Worte? Findet sich Widerwärtigeres in Hitlers „Mein Kampf“?

Und weiterhin: Sieht niemand den roten Faden von Luthers Judenwahn über Hitlers Endlösung bis zur endgültigen Lösung des „Palästinenserproblems“?

Den roten Faden, den satanische Kräfte spinnen, über die Zeiten hinweg, den roten Faden der Verfolgung Anders-artiger, anders Denkender, an einen anderen Gott Glaubender.

Den roten Faden, der aufzeigt, dass Menschen dazu neigen, bei anderen zu verfolgen, was sie an sich selbst hassen.

Und „der Staat lügt in allen Zungen des Guten und Bösen; und was er auch redet, er lügt“. Nicht erst meine – des Autors – Erkenntnis, sondern bereits die von Nietzsche.

Sieht keiner, dass solch Zwietracht zwischen Gottes Geschöpfen von jenen Kräften im Hintergrund auf den Weg gebracht und immerfort geschürt wird, die ebenso in kabbalistischer Tradition wie in kapitalistischer Machtposition und (dadurch) uneingeschränkter Herrschaftsfunktion die Wall Street wie die City of London, die FED wie BlackRock und Vanguard, die als allsehendes Auge in der Spitze der Pyramide den inneren Zirkel der Macht dominieren, die Satan, nicht Gott verehren und als Satans Walter auf Erden das Menschliche ins Diabolische verkehren?

Mithin: Wann endlich werden die Menschen sich dieser Rothschild und Rockefeller, dieser Warburg, Schiff und Konsorten wehren? Die sich Gates und Musk, Scholz und Biden, auch einen Trump und viele andere als gut alimentierte Laufburschen halten. Auf dass sie, die Satanisten, durch die, die ihre subalternen Diener, nach Gusto schalten und walten.

Kurzum: Ich weiß, dass meine Stimme nur die eines einsamen Rufers in der Wüste ist. Gleichwohl ist sie auch Teil jener und jener göttlich´ Kraft, die (anders als bei Goethe) nicht das Böse will und – meist, wiewohl nicht stets – das Gute schafft.

RICHARD A. HUTHMACHER: TEMPORA MUTANTUR ET MANENT IDEM. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN.  ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Band 1.  verlag Richard A. Huthmacher, Landshut, 2023               PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): KOLONIAL- UND GROSSMACHTINTERESSEN VERHINDERN EINE FRIEDLICHE KOEXISTENZ IN DER LEVANTE. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Band 2. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024                PDFEPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): MASSAKER UND TERROR ALS WESENTLICHE ELEMENTE JÜDISCH-ZIONISTISCHER POLITIK. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Band 3. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB   

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): HAGANA(H) UND PALMACH, IRGUN UND LECHI BOMBEN DEN WEG FREI FÜR EINEN JÜDISCHEN STAAT. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Band 4: DIE HAGANA(H). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB 

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): GEWALT WAR DIE SAAT, AUS DER DER STAAT ISRAEL ENTSTANDT. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Band 5: PALMACH, IRGUN UND LECHI. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): WIE MAN EINEM VOLK SEIN LAND RAUBT: DIE NAKBA. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Band 6, Teilband 1: Die Vorgeschichte. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB   

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): WIE MAN EINEM VOLK SEIN LAND RAUBT – DIE NAKBA. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Band 6, Teilband 2: Der UN-Teilungsplan. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DIE NAKBA. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 7. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DER 1. ARABISCH-ISRAELISCHE KRIEG – DAS ERGEBNIS DES ZIONISTISCHEN SIEDLERKOLONIALISMUS´. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTER-GRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 8, TEILBAND 1. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB 

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DIE NAKBA GEHT WEITER – DER 1. ARABISCH-ISRAELISCHE KRIEG, DAS ERGEBNIS DES ZIONISTISCHEN SIEDLERKOLONIALISMUS´.TEILBAND 2. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 8, TEILBAND 2. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DER PALÄSTINAKRIEG – DIE NAKBA GEHT WEITER: DIE SÄUBERUNGEN ESKALIEREN. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 8, TEILBAND 3. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): ABSCHLUSS DER SÄUBERUNGEN IM PALÄSTINA-KRIEG: DIE NAKBA, TEILBAND 4. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 8, TEILBAND 4. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024               PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DIE NAKBA UND DIE HÄSSLICHE FRATZE DER LAGER. KZS GAB ES NICHT NUR IN DEUTSCHLAND. GHETTOS, PLÜNDERUNGEN UND FOLTER WAREN IN PALÄSTINA AN DER TAGESORDNUNG. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 9. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB 

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): WAS IST DIE NAKBA? EIN MÖNSTRÖSES ZIONISTISCHES VERBRECHEN GEGEN DIE MENSCHLICHKEIT! DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 10. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): GROSSMACHT-INTERESSEN, MASSAKER UND TERROR ALS KONSTITUENS BEI DER GRÜNDUNG DES STAATES ISRAEL. VON DEN ANFÄNGEN JÜDISCHER BESIEDLUNG BIS ZUR GRÜNDUNG EINES ZIONISTISCHEN STAATES. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 11. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024           PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): VON DEN ANFÄNGEN JÜDISCHER BESIEDLUNG BIS ZUR NAKBA – DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 12. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): NACH DEM PALÄSTINA-, VOR DEM SUEZKRIEG. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Band 13 (nebst 5 Teilbänden). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN: VON OKTOBER 1956 BIS MAI 1967. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Band 14, Teilband 1: DER SUEZKRIEG            PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Band 14, Teilband 2: DIE EISENHOWER-DOKTRIN; DEUTSCHLAND NIMMT DIPLOMA-TISCHE BEZIEHUNGEN ZU ISRAEL AUF. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): PLO UND FATAH. Teil 1: DIE GRÜNDUNG DER FATAH. DER KONFLIKT ZWISCHEN JUDEN UND PALÄSTINENSERN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Band 15 (nebst 8 Teilbänden). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): PALESTINE SHOULD BE FREE FROM THE RIVER TO THE SEA. PLO UND FATAH – Teil 2. DER KONFLIKT ZWISCHEN JUDEN UND PALÄSTINENSERN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Band 16 (nebst 8 Teilbänden). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024                PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): „THE PLO WAS MORE A RESPONSE TO THE NEED OF ARAB LEADERS THAN IT WAS A RESPONSE TO THE NEEDS OF PALESTINIANS.“ PLO UND FATAH – Teil 3. DER KONFLIKT ZWISCHEN JUDEN UND PALÄSTINENSERN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Band 17 (nebst 8 Teilbänden). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): NACH DEM PALÄSTINA-,VOR DEM SECHSTAGEKRIEG. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. Band 18 (nebst 8 Teilbänden). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): MYSTISCHE KABBALA, DIE MACHTSTRUKTUREN, SCHLICHTWEG KABALE ZU VERSCHLEIERN VERSUCHT: CHABAD-LUBAWITSCH – TEILBAND 1. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Band 19 (nebst 8 Teilbänden) – SONDERBAND. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): CHABAD-LUBAWITSCH – MYSTISCHE KABBALA, DIE MACHTSTRUKTUREN, SCHLICHTWEG KABALE ZU VERSCHLEIERN VERSUCHT. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Band 20 (nebst 8 Teilbänden) – SONDERBAND. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024             PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): PALÄSTINA EST OMNIS DIVISA IN PARTES TRES, QUARUM OMNES IMPERAT «POPULUS ELECTUS»: CHABAD-LUBAWITSCH (III).  DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Band 21 (zusätzlich 8 Teilbände; 3 Sonderbände eingeschlossen). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB   

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): WATSON WATCHING BIBI SAYING THE NAKBA – NOT THE FORMER BUT THE LATER – WILL BE BIGGER, WILL BE GREATER …: CHABAD-LUBAWITSCH (IV). DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN.
ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Band 22 (nebst 8 Teilbänden). SONDERBAND IV. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB  

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DIE ENDZEIT-SEKTE CHABAD LUBAVITCH. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 23 (nebst 8 TEILBÄNDEN und 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDFEPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): ERETZ ISRAEL? WARUM? FÜR WEN? TEIL 1. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN.  BAND 24 (nebst 8 TEIL- und 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB 

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): SIEDLERKOLONIALISTEN, GENANNT ZIONISTEN, EROBERN, BEHERRSCHEN UND ZERSTÖREN PALÄSTINA. EIN ÜBERBLICK. DER ETWAS ANDEREN ART. TEIL1. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. BAND 25 (nebst 10 TEIL- und 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB   

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): WARUM? FÜR WEN? ERETZ ISRAEL? (TEIL 2.) DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 26 (nebst 10 TEIL- und 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): WER WILL DEN UNTERGANG PALÄSTINAS, WER WILL ERETZ ISRAEL? TEILBAND 3. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 27 (nebst 10
TEIL- und 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): VON DAN BIS BEERSCHEBA – EIN FASCHISTISCHER STAAT AUF DEM WEG NACH ERETZ ISRAEL. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 28 (nebst 10
TEIL- und 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB 

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): SECHS TAGE IM JUNI. UND DIE GESCHICHTE DAVOR. UND DAHINTER. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTEGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 29 (NEBST 10 TEILBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DER RAMADANKRIEG. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 30 (NEBST 8 TEIL- UND 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): POST BELLUM EST ANTE BELLUM: SUEZ-, SECHSTAGE- UND JOM-KIPPUR-KRIEG. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 31 (NEBST 8 TEIL- UND 5
SONDER-BÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024                PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DIE VÖGEL SINGEN NICHT MEHR. FÜNFZIG JAHRE ZWISCHEN HOFFEN UND BANGEN: NACH DEM JOM-KIPPUR-KRIEG, VOR DEM VÖLKERMORD IN GAZA. NEBST VORGESCHICHTE. TEILBAND 1. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 32 (NEBST 9 TEIL- UND 5 SONDER-BÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): ZIONISTISCHER LUG UND TRUG – SABRA UND SCHATILA, PARTES PRO TOTO. FÜNFZIG JAHRE ZWISCHEN HOFFEN UND BANGEN: NACH DEM JOM-KIPPUR-KRIEG, VOR DEM VÖLKERMORD IN GAZA. NEBST VORGESCHICHTE. TEILBAND 2. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 33 (NEBST 10 TEIL- UND 5 SONDER-BÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2024            PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): SCHWARZER SEPTEMBER. TEILBAND 1. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 34 (NEBST 11 TEIL- UND 5 SONDER-BÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025             PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): „HAUPTSACHE, SIE KÄMPFEN SCHÖN.“ SCHWARZER SEPTEMBER. TEILBAND 2. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 35 (NEBST 12 TEIL- UND 5 SONDER-BÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025            PDF | EPUB 

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DIE UTOPIE VON DER PALÄSTINENSISCHEN REVOLUTIO. SCHWARZER SEPTEMBER, TEILBAND 3. DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 36 (NEBST 13 TEIL- UND 5 SONDER-BÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025            PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DER LIBANONKRIEG VON 1982. FÜNFZIG JAHRE ZWISCHEN HOFFEN UND BANGEN: NACH DEM JOM-KIPPUR-KRIEG, VOR DEM VÖLKERMORD IN GAZA. NEBST VORGESCHICHTE. TEILBAND 3. In der Reihe: DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Dort: BAND 37 (NEBST 14 TEIL- UND 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025              PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DIE ERSTE INTIFADA. FÜNFZIG JAHRE ZWISCHEN HOFFEN UND BANGEN: NACH DEM JOM-KIPPUR-KRIEG, VOR DEM VÖLKERMORD IN GAZA. NEBST VORGESCHICHTE. TEILBAND 4. In der Reihe: DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Dort: BAND 38 (NEBST 15 TEIL- UND 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): VERBA PRO FACTIS – DIE ZIONISTEN SPIELEN AUF ZEIT. Nach der ersten, vor der zweiten Intifada. FÜNFZIG JAHRE ZWISCHEN HOFFEN UND BANGEN: NACH DEM JOMKIPPUR-KRIEG, VOR DEM VÖLKERMORD IN GAZA. NEBST VORGESCHICHTE. TEILBAND 5. In der Reihe: DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Dort: BAND 39 (NEBST 16 TEIL- UND 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): GEWALT ERZEUGT GEGENGEWALT – DIE 2. INTIFADA. FÜNFZIG JAHRE ZWISCHEN HOFFEN UND BANGEN: NACH DEM JOM-KIPPUR-KRIEG, VOR DEM VÖLKERMORD IN GAZA. NEBST VORGESCHICHTE. TEILBAND 6. In der Reihe: DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Dort: BAND 40 (NEBST 17 TEIL- UND 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): صراع الإخوة: KONFLIKT DER BRÜDER. TEIL 1: JASSIR ARAFAT WIRD ERMORDET. FÜNFZIG JAHRE ZWISCHEN HOFFEN UND BANGEN: NACH DEM JOM-KIPPUR-KRIEG, VOR DEM VÖLKERMORD IN GAZA. NEBST VORGESCHICHTE. TEILBAND 7, Teil 1. In der Reihe: DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Dort: BAND 41. (NEBST 18 TEIL- UND 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025                PDF | EPUB  

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): صراع الإخوة: KONFLIKT DER BRÜDER. TEIL 2: DIE AUSEINANDERSETZUNG ZWISCHEN FATAH UND
HAMAS. PART I. FÜNFZIG JAHRE ZWISCHEN HOFFEN UND BANGEN: NACH DEM JOMKIPPUR-KRIEG, VOR DEM VÖLKERMORD IN GAZA. NEBST VORGESCHICHTE. TEILBAND 7, Teil 2, Part 1. In der Reihe: DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. Dort: BAND  42  (NEBST 19 TEIL- UND 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DER PALÄSTINENSISCHE BÜRGERKRIEG. FÜNFZIG JAHRE ZWISCHEN HOFFEN UND BANGEN: NACH DEM JOM-KIPPUR-KRIEG, VOR DEM VÖLKERMORD IN GAZA. NEBST VORGESCHICHTE. TEILBAND 7: KONFLIKT DER BRÜDER. TEIL 2, PART 2. IN DER REIHE: DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 43 (NEBST 20 TEIL- UND 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DIE HAMAS ALS HERAUSFORDERUNG FÜR PLO UND FATAH. FÜNFZIG JAHRE ZWISCHEN HOFFEN UND BANGEN: NACH DEM JOM-KIPPUR-KRIEG, VOR DEM VÖLKERMORD IN GAZA. NEBST VORGESCHICHTE. TEILBAND 7: KONFLIKT DER BRÜDER. TEIL 2, PART 3. IN DER REIHE: DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 44 (NEBST 21 TEIL- UND 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): GEGENSATZ UND KONFLIKT ZWISCHEN PLO UND HAMAS NACH DEM PALÄSTINENSISCHEN BÜRGERKRIEG. FÜNFZIG JAHRE ZWISCHEN HOFFEN UND BANGEN: NACH DEM JOM-KIPPUR-KRIEG, VOR DEM VÖLKERMORD IN GAZA. NEBST VORGESCHICHTE. TEILBAND 7: KONFLIKT DER BRÜDER. TEIL 2, PART 4. IN DER REIHE: DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 45 (NEBST 22 TEIL- UND 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB 

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): VON DER OPERATION PROTECTIVE EDGE BIS ZUR OPERATION BREAKING DAWN: GRAUEN STATT
MORGENGRAUEN. FÜNFZIG JAHRE ZWISCHEN HOFFEN UND BANGEN: NACH DEM JOM-KIPPUR-KRIEG, VOR DEM VÖLKERMORD IN GAZA. NEBST VORGESCHICHTE. TEILBAND 8. In der Reihe: DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. BAND 46 (NEBST 23 TEIL- UND 5 SONDERBÄNDEN). verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

RICHARD A. HUTHMACHER („… qui pro veritate militat in mundo“, adhuc posteaque, fortiter in re, suaviter in modo: „Wohl an, ich will aufrührerisch sein“): DER KONFLIKT ZWISCHEN PALÄSTINENSERN UND JUDEN. ZUSAMMENHÄNGE, HINTERGRÜNDE, PERSPEKTIVEN. EIN KOMPENDIUM: VON DEN ANFÄNGEN DES KONFLIKTS BIS OKTOBER 2023. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025               PDF | EPUB

Dieses Buch ist eine Zusammenfassung des sukzessiven Völkermords am palästinensischen Volk, eines Genozids, der derzeit, anno 2023 ff., Höhepunkt und verstörendes Ende durch die Endlösung der Palästina- und Palästinenserfrage findet.

Angeregt durch die Ereignisse des 7. Oktober 2023, an dem eine LEHOP- resp. MEHOP-Aktion (let it happen on purpose bzw. made it happen on purpose, vulgo als False Flag bekannt) Israel den provozierten Anlass lieferte, GAZA palästinenserfrei zu machen, konnte ich – der ich bald nach dem 2. Weltkrieg geboren wurde und mit dessen Ereignissen sowie mit denen der Zeit zuvor, die statt tausend gerade einmal ein Dutzend Jahre dauerte, durch die Erzählungen meiner Eltern und Großeltern aufgewachsen bin –, konnte ich, der solchermaßen Geprägte, nicht umhin, mich mit der Geschichte meines Volkes und der des jüdischen zu beschäftigen, die, letztere, nunmehr seit mehr als hundert Jahren ihrerseits aufs engste mit der des palästinensischen Volkes verbunden ist. Und musste feststellen: Das Volk der Opfer ist zu einem Volk der Täter geworden!

Aus solchen Gedanken ist ein Kompendium entstanden, das (mehr als) ein halbes Hundert an Büchern zusammenfasst. Als da sind: …

Ich erlaube mir, ausdrücklich wie folgt zu betonen:  

Insofern und insoweit in vorliegendem Kompendium Wiederholungen vorkommen, handelt es nicht um ein Versehen, auch nicht um die Faulheit des Autors, diese zu streichen, vielmehr um Absicht!

Denn die Zusammenhänge sind dermaßen komplex, die Fakten derart zahlreich, dass Wiederholungen ggf. dazu dienen, „den roten Faden“ wieder aufzunehmen resp. weiterzuspinnen, um dem werten Leser das Verständnis zu erleichtern. Über die Geschichte davor. Und dahinter. Temporal wie kausal.

So mögen sie, die Wiederholungen, dazu dienen, sich Sachverhalte einzuprägen, die in keinem Mainstream-Narrativ zu finden sind. Denn die „offizielle“ Geschichte ist,  bekanntlich, Geschichte und Geschichtsschreibung, will meinen: Narrativ der Herrschenden und der Sieger. Resp. ihrer Diener, auch Historiker genannt. Die, letztere, sie, die Geschichte, für sie, die Herrschenden – für die sie, die Historiker, die Diener, nicht mehr sind als subalterne Laffen, geradezu willfährige Affen –, biegen und beugen. Wieder und wieder.

So also hoffe ich, (erneut) ein Stück weit zur Aufklärung beizutragen. Damit, schlussendlich, die Vernunft obsiege. Auf dass die Menschen erkennen, dass all die Kriege, die sie führen – im Äußeren wie im Inneren  – von ihrer eigentlichen Bestimmung ablenken: Mensch zu sein, Mensch unter Menschen, Geschöpf Gottes und wunderbare Kreatur: Deus homo, homo deus est; ecce homo, homine (Gott ward zum Mensch und der Mensch zu Gottes Ebenbild; deshalb siehe, Mensch: ein Mensch)!

Anmerkung: Bei vorliegendem Buch handelt es sich meines Wissens um die umfangreichste Monographie, die jemals geschrieben wurde.

 

 

 

 

KONSIDERATIONEN ZU RECHT UND GERECHTIGKEIT

EINIGE RECHTSPHILOSOPHISCHE ÜBERLEGUNGEN

Zur Herrschaft über das Volk 

Die schlimmste Form des Unrecht kommt im Ge­wande vermeintlichen Rechts daher; in dessen, des letzteren Scheine verübte Gewalt und Willkür ma­chen ebenso wehr- wie hoffnungslos, verbreiten Furcht und Schrecken und lähmen den Wider­stands-Willen: genau dies scheint mir die Auf­gabe der Rechtsprechung zu sein, nicht nur in Diktaturen, sondern auch – und vielleicht noch mehr – in sog. Demokratien.

Wo das Sein – meist jedenfalls – geschickt hinter den Kulissen des Scheins ver­borgen wird. Und nur noch der Schein des Rechts über der Menschen Sein bestimmt. Wo die Herr­schaft der Volkes darin besteht, die Willkür derer, die über sie herrschen, zu ertragen. Ertragen zu müs­sen.

Wegen der Gewalt, die von eben diesem Un­recht in Form vorgeblichen Rechts ausgeht. Das erst recht und schon gar nichts mit Gerechtigkeit zu tun hat. Die, letztere, bekanntlich und ohnehin, nur im Him­mel vorkommt. So jedenfalls wird behauptet.

Derart erhält die Rechtsphilosophie von Platon bis Habermas eine höchst anthropologische Dimensi­on.

„Um sicher Recht zu tun, braucht man sehr wenig vom Recht zu wissen.

Allein um sicher Unrecht zu tun,  muss man die Rechte studiert haben“

Mit dem Recht darf man nicht so pingelig sein. Glaubte jedenfalls Konrad Adenauer.

Ich hoffe, dass wir ganz und gar nicht pingelig sind, wenn wir, dermaleinst und so Gott will, die bestra­fen, die Unrecht gesprochen haben. Im Namen des Rechts. Und im Namen des Volkes.

Die – Volk wie Recht – immer dann in Bezug ge­nommen werden, wenn die, welche das Volk be­herrschen, ihr Unrecht hinter dem verstecken, was sie Recht nennen.

Denn in Wahrheit ist es, das Recht, nichts anderes als in Gesetzesform gegossenes Macht. Und deren Gefüge. Welche – die Macht und ihr jeweiliges Ge­füge – die je Herrschenden schaffen. Um ihre Herr­schaft zu wahren. Und zu mehren. Im Namen des Volkes. Will meinen: auf dem Rücken desselben.

Recht hat, wem die Macht gegeben, recht zu haben

Erkenntnis dessen, was recht ist, setzt immer vor­aus, an dem zu zweifeln, was – gemeinhin oder vor­geblich – als gerecht gilt. Indes: Allzu viele denken und handeln nach dem Grundsatz: „Ich weiß nicht immer, wovon ich rede. Aber ich weiß, dass ich recht habe.“

Hegelsche Dialektik?

Es gäbe keine Toleranz, würde man nicht für mög­lich halten, dass auch andere recht hätten. Zumin­dest haben könnten. Mithin: Recht ist die Antithese zu Unrecht. Wer aber definiert die Synthese?

Zwei Seiten einer Medaille

Pflicht ist die andere Seite der Medaille, auf der Recht steht; die Masse des Volkes indes wird – mehr schlecht als recht – dafür bezahlt, ihre Pflicht zu erfüllen und – nolens volens – auf ihr Recht zu verzichten. Mithin: Vermeintliche Rechte sind oft nichts anderes als auferlegte Pflichten.

Recht und Liebe, Menschlichkeit und Gerechtigkeit

Es gibt nur eine Kraft, die immer recht hat: die Lie­be. Jedoch: Wo bleibt das Recht, wenn die Liebe abhanden gekommen? Und: Was passiert mit der Gerechtigkeit in allerorten liebloser Zeit?

Recht kann unmenschlich sein; wie aber könnte der gerecht sein, der nicht auch menschlich ist?  Mithin: Recht hat mit Gerechtigkeit und Menschlichkeit nichts gemein; es, das Recht, drückt vielmehr aus, wie Menschen über andere Menschen herrschen. Jenseits von Gerechtigkeit und Menschlichkeit.

Deshalb: In einem Gemeinwesen, in dem die Liebe herrscht, sind Gesetze entbehrlich.

Sehr viel mehr als eine Wortspielerei

Kinder wissen, was ungerecht ist, Erwachsene wis­sen, was Recht ist. Letztere überlassen es indes nicht den ersteren, zu beurteilen, ob das Recht auch recht oder un-recht und un-gerecht ist.

„In meinem Gerichtssaal entscheide ich, was Recht und Gesetz.“

Vor Gericht kann es durchaus ein Vorteil sein, dass man im Recht ist; es entscheiden aber andere Krite­rien, ob man auch Recht bekommt: „In meinem Ge­richtssaal entscheide ich, was Recht und Gesetz.“ So ein Richter. Das nennt man dann Unabhängig­keit der Rechtsprechung. Sollte man nicht eher von Rechtswillkür sprechen?

Circulus vitiosus

Recht ist nicht das, was die Mehrheit für rechtens oder gar gerecht hält. Recht ist vielmehr, was – sei es gerecht, sei es Unrecht – die als Recht festlegen, welche die Macht haben, nicht nur über das Recht zu bestimmen. Sondern weitgehend auch über un­ser Leben. Das sich in den Bahnen zu bewegen hat, die ihr Recht vorgibt. Das nennt man einen Zir­kelschluss.

Unheilige Allianz

Recht ist, was den Interessen derer dient, die auch Unrecht definieren. Letzteres zu benennen ist Auf­gabe der Gesellschaftswissenschaften. Indem vorige das definieren, was als Unrecht gilt, schaffen sie der Rechtswissenschaft den Raum, das, was Recht sei, zu benennen. Insofern dienen die Gesellschaftswissenschaften der Jurisprudenz als Hilfswissenschaft.

Ut aliquid fieri videatur –  wir bereuen, damit wir erneut sündigen können

Das Grundgesetz, so Heinrich Böll, sei der Beicht­spiegel der Nation. In der Tat: Hier werden die Sün­den der Vergangenheit aufgezählt, ebenso, was besser zu machen man sich für die Zukunft vorge­nommen. Was fürderhin gerecht und was Unrecht sein soll. Indes: Wir Menschen sind ebenso reuig wie Sünder. Und so begehen wir immer wieder und stets aufs neu dieselben Taten. Wie also sollten wir im Gesetz leben, ohne Unrechtes zu tun?

Tief in uns

Der hat wahre Herrschaft über die Menschen, der erwirkt, dass sie Recht für Unrecht halten und Un­recht für Recht. Dies zu erreichen ist das Ziel aller Herrschaftssysteme. Seit Beginn der menschlichen Gesellschaft. Die einzige Möglichkeit, sich dagegen zu wehren, ist es, in sich selbst hinein zu hören. Denn tief in uns drin wissen wir, was Recht, was Unrecht, was zulässig und was moralisch verwerf­lich. Derart hat die Natur uns, jedem von uns, selbst dem schlimmsten Verbrecher, ein Korrektiv zur Hand gegeben, dass zuverlässiger funktioniert als jegliche Indoktrinierung.

Nicht an ihren Worten, an ihren Taten sollt ihr sie erkennen

„Jede Kanone, die gebaut wird, jedes Kriegsschiff, das vom Stapel gelassen wird, jede abgefeuerte Rakete bedeutet letztlich einen Diebstahl an denen, die hungern und nichts zu essen …, de­nen, die frieren und keine Kleidung haben. Eine Welt unter Waffen verpulvert nicht nur Geld allein. Sie verpulvert auch den Schweiß ihrer Arbeiter, den Geist ihrer Wissenschaftler und die Hoffnung ihrer Kinder.“

Dies ist wohl wahr. Indes: Es war Dwight D. Ei­senhower, der es sagte. Jener Eisenhower, der verantwortlich war für die Rheinwie­senlager. Wo in wenigen Monaten einige Hundert­tausend Menschen ermordet wurden. Manche spre­chen von mehr als einer Million Opfer.

So stellt sich die Frage: Glauben wir einem Mörder die Wahrheit? Und mehr noch: Hat jemand, der so viel Unrecht begangen, das Recht, über Recht und Unrecht zu reden, gar über Gerechtigkeit.

Deshalb, mithin: Glaubt nicht ihren schönen Worten. An ihren Taten sollt ihr sie erkennen.

 

 

 

VISIONEN FÜR EINE BESSERE ZUKUNFT

Für eine zukünftige demokratische und sozial gerechte(re) Gesellschaft ist  zu fordern:

  • Abschaffung des Zinses-Zins-Geldsystems
  • Abschaffung von Fiat Money
  • Trennbanken-System resp. vollständige Abschaffung des Finanz-Bankensystems mit Derivaten und sonstigen Casino-Finanzprodukten
  • Nicht die Einleger von Banken, also deren Kunden (d.h. die Kontoinhaber als Gläubiger), sondern die Eigner der Finanzinstitute selbst tragen allfällige Verluste, und zwar mit ihrem gesamten Vermögen: Wer Schulden macht, verursacht, muss dafür auch geradestehen (Bail out statt Bail in)
  • systemrelevante Banken „in Schieflage“ werden nicht mehr mit Steuergeldern (in unbegrenzter Höhe) gestützt, sondern vom Staat übernommen und weitergeführt oder abgewickelt (unter den unmittelbar zuvor benannten Kautelen)
  • Kapitalsammelbecken (beispielsweise Banken, große Konzerne oder globale Vermögensverwalter – Lemma: BlackRock) werden durch gemeinnützige Genossenschaften mit Zweckbindung des Kapitals ersetzt
  • Abschaffung leistungsloser Einkommen über das bedingungslose Grundeinkommen (s. hierzu im folgenden) hinaus, insbesondere Abschaffung von leistungslosem Einkommen aus Mieten, Pachten, Zinsen, Dividenden u.ä.m.; ggf. ist das bedingungslose Grundeinkommen durch ein allfälliges leistungsloses Einkommen zu ersetzen resp. mit diesem zu verrechnen. Mit anderen Worten: Wer Einkommen bezieht, ohne dafür zu arbeiten, hat in entsprechender Höhe keinen Anspruch auf das Grundeinkommen
  • Schwundgeldsystem á la Wörgl (Stichwort: Michael Unterguggenberger) und ohne die Möglichkeit, Geld aus der Real-Wirtschaft in ein Finanzbanken-System zu verschieben
  • Genügend hohes, wirklich bedingungsloses Grundeinkommen (ohne eine Bindung an Wohlverhalten, Impf-Willigkeit und dergleichen mehr); das Grundeinkommen muss den Menschen ein Leben mit Anstand und in Würde ermöglichen.
  • Das universelle Grundeinkommen, das von Klaus Schwab und Konsorten propagiert wird, soll zwar global gewährt, aber nicht bedingungslos zugewendet werden, vielmehr an das „Wohlverhalten“ des jeweiligen Empfängers gebunden sein!

Anmerkung: Die Produktivkräfte sind durch die technologische Entfaltung dermaßen entwickelt, dass eine Wochenarbeitszeit von fünf bis zehn Stunden allen Menschen auf der Welt ein menschenwürdiges Leben ermöglichen würde; das Problem ist nicht die Erwirtschaftung, vielmehr die Verteilung der (vorhandenen) Ressourcen. Zum ersten Mal in der (uns bekannten) Menschheitsgeschichte wäre, problemlos, möglich, dass alle Menschen der Welt in materiellem Wohlstand leben!

  • Kein digitales Zentralbankgeld, weiterhin Bargeld als gesetzlich verbrieftes Zahlungsmittel (weil eine ausschließlich digitale Währung eine totale Kontrolle – aller Menschen, weltweit und zu jeder Zeit – ermöglichen würde)
  • Verstaatlichung von Schlüssel-Industrien / systemrelevanten Bereichen (Gesundheitswesen/Banken/Energieversorgung/Montan-Industrie usw.)
  • Mischform aus planwirtschaftlichen und marktwirtschaftlichen Elementen
  • Begrenzung des monatlichen Einkommens (aus Arbeit und Kapital) auf das 5-fache/10-fache (?) des Durchschnittseinkommen (für alle Berufe und sämtliche Einkommensarten)
  • Begrenzung des Gesamtvermögens auf 10 Millionen / 50 Millionen (?) Euro
  • Direkte Demokratie mit einem hohen Anteil an plebiszitären Elementen:
  • Volksabstimmung bei allen wichtigen Gesetzen (einfach umzusetzen über eine Handy-App)
  • Räte-Demokratie (direkt gewählte Volksvertreter, deren Mandats-Zeit zeitlich grundsätzlich begrenzt ist und denen das Mandat jederzeit durch die Mehrheit ihrer vormaligen Wähler wieder entzogen werden kann)
  • Abschaffung des Lobbyismus´; „einschlägige“ Zuwendungen an und Vorteile für Politiker (jedweder Art, auch nach ihrem Ausscheiden aus der Politik) müssen als das sanktioniert werden, was sie sind: schlichtweg und schlechterdings Bestechung und Bestechlichkeit
  • Kleine lokale und regionale statt großer über- und transnationaler Strukturen (wie die EU; allenfalls wirtschaftliche Kooperation der Nationalstaaten wie vormals in der EWG)
  • Weitestgehend lokale/regionale (Selbst-)Versorgung mit Lebensmitteln („Wer das Öl kontrolliert, der beherrscht die Staaten; wer die Nahrungsmittel kontrolliert, der beherrscht die Völker; und wer das Geld kontrolliert, der beherrscht die Welt!“)
  • Gesundheitswesen: Der Patient soll aufgeklärt werden und frei darüber entscheiden, für welche Behandlungs-Methode er sich entschließt; Übernahme der Kosten, unabhängig von der gewählten Behandlungsform; keine Elektronische Patientenakte (ePA), keine digitale ID
  • Umlage-Finanzierung, keine Privat- und Kassenpatienten
  • Zerschlagung der Pharma-Konzerne und ihrer Machtstrukturen
  • Zerschlagung des Digital-Finanziellen-Komplexes (Änderung des Kartellrechts. Durchsetzung eines neuen Kartellrechts)
  • Öffentlich-rechtliches Medien-System ohne Zensur von Meinungen (sofern diese nicht andere diskreditieren und/oder zu Gewalt aufrufen)
  • Zerschlagung der Medien-Konzerne (mit Abfindungen, die nicht über der Vermögens-Höchstgrenze liegen)
  • Erbschafts-Steuern (die sich nicht durch die Gründung von Stiftungen und dergleichen mehr umgehen lassen), die dem Erbenden maximal ein Vermögen hinterlassen, das mitsamt eigenem Vermögen nicht die zulässige Vermögens-Höchstgrenze übersteigt
  • Kapitalflucht-Steuern (solange andere Gesellschaftsformen im Ausland überdauern)
  • Förderung regionaler und lokaler Strukturen auf allen Ebenen von Wirtschaft und Gesellschaft
  • Soweit möglich Übertragung der Entscheidungsgewalt über regionale/lokale Entscheidungen auf eben diese regionale/lokale Ebene
  • Ein freies Europa mit freien Nationalstaaten
  • Erhaltung der jeweiligen kulturellen Identität
  • Kein Genderismus/Genderwahnsinn: Die Menschen sind Mann, Frau oder Kind, unabhängig von ihren sexuellen Neigungen und Präferenzen; sie sind indes nicht heute Nashorn und morgen Quietsche-Ente (weil man ihnen dies – zwecks Verunsicherung ihres Identitäts-Empfindens – so suggeriert)
  • Keine hierarchisch-autoritären Strukturen in Schulen und Universitäten; freies Lernen (Stichwort: Prinzip Summerhill)
  • Rückbesinnung auf ein humboldsches Bildungs-Ideal, kein sinnloses Bulimie-Lernen (warum wohl versagen die Ärzte in der Corona-Krise?)
  • Freie Entfaltung der Persönlichkeit, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion, Weltanschauung und finanziellen Verhältnissen – heute sind nicht alle Menschen gleich (wie vom Grundgesetz gefordert), sondern, aufgrund ihrer finanziellen Möglichkeiten, (von Geburt an) in höchstem Maße ungleich
  • Förderung, nicht Unterdrückung all der Ressourcen, die in jedem einzelnen Menschen angelegt sind; (tatsächliche) Freiheit von Kunst und Wissenschaft
  • Last but not least: Gerechte Bestrafung derer, die am gigantischsten Betrug und Verbrechen der Menschheitsgeschichte, gemeinhin als „Corona-Pandemie“ bezeichnet, beteiligt sind/waren.
  • Und als Aufgabe für künftige Generationen: Nicht mehr der Holocaust, sondern die Corona-Pandemie soll den Menschen als warnendes Beispiel für menschliche Verirrung dienen; die alten Forderungen der französischen Revolution von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit (resp. „Schwesterlichkeit“) müssen Inhalt, Grundlage, Ziel und Vollendung unserer Bildungsbestrebungen und unseres Gesellschaftsideals werden.
  • Reduktion staatlicher Strukturen und Funktionen soweit möglich
  • Anarchie, also Freisein von Herrschafts-, Macht- und (fremden, nicht selbstbestimmten) Ordnungsstrukturen (soweit konkret realisierbar)
  • Ideal aus Anarchie und Humanismus (mit dem Menschen im Mittelpunkt des Denkens, Fühlens und Handelns)

(RICHARD A. HUTHMACHER :POST MOLESTAM VITAM NOS OMNES HABEBIT HUMUS – QUID ERGO TIMES? Vulgo: Nach einem Leben voller Müh und Plag wartet, auf uns alle, nur das Grab – wovor also fürchtest Du dich, sag ! verlag richard a. huthmacher, Landshut (aut alibi), 2025, 1837 ff.)

 

 

 

ZU GUTER LETZT

Als ich fünf Jahre alt war, brachte mir mein Vater Lesen und Schreiben bei. An einem einzigen Abend. Sicherlich schrieb ich anfangs noch ungelenk, nichtsdestotrotz erzählte ich allen, die es hören oder auch nicht hören wollten, dass ich in Bälde ein Buch schreiben werde – derart wurde ich zur reinsten Nervensäge. Für meine Familie und mein komplettes soziales Umfeld.

Trotz meiner kindlichen Ankündigungen dauerte es noch fast zwei Jahrzehnte, bis ich, in der Tat, mein erstes Buch – und in Folge einige weitere Bücher – veröffentlichen konnte. In einem klitzekleinen Berliner Verlag. Den es seit Ewigkeiten nicht mehr gibt und der es seinerzeit verabsäumte, die erforderlichen Pflichtexemplare bei der (damaligen) Deutschen Bibliothek (und heutigen Deutschen Nationalbibliothek) abzuliefern.

Durch die vielen Umzüge, die mir das Leben und namentlich meine Feinde aufzwangen (hierüber habe ich zur Genüge berichtet), gingen auch meine Autoren-Exemplare verloren, mein „Jugendwerk“ gilt somit als verschollen.

Während meines Berufslebens war ich mit allem möglichen, indes nicht mit Schreiben beschäftigt. Weil mir zu letzterem schlichtweg die Zeit fehlte. Umso mehr vermisste ich die intellektuelle Auseinandersetzung mit Gott und der Welt. Nicht selten verabscheute ich meine treu-doofen, oft gar bösartigen, jedenfalls mehrheitlich ebenso kleingeistigen wie kleinmütigen Patienten: Eher hätte man einem Affen das Radfahren beibringen als ihnen die einfachsten Zusammenhänge erklären können. (Notabene: Ich bin zu alt, um noch ein Blatt vor den Mund zu nehmen!)

Schließlich konnte ich innere Leere und äußere Zwänge nicht mehr ertragen. Deshalb beschloss ich, aus meinen bisherigen Leben auszusteigen, um endlich das zu tun, was mir seit Kindertagen Bedürfnis war und Berufung schien: Schreiben.

Leider war ich zwischenzeitlich „wohlstandsverwahrlost“, verkaufte deshalb nicht mein durchaus ansehnliches Hab und Gut, um davon fürderhin zu leben, sondern baute „auf die Schnelle“ noch ein Multi-Millionen-Imperium auf, weil ich „großbürgerlich“ wie Thomas Mann und nicht so bescheiden wie sein ungleich genialerer Bruder Heinrich leben wollte.

Indes: Meine Unternehmen wurden – da nicht system-konform – durch kriminelle Machenschaften zu Fall, und ich wurde an den Bettelstab gebracht. Nun hatte ich, in der Tat, nichts mehr zu verlieren. Als ich meine Altersrente erhielt, musste ich mich, wenigstens, nicht mehr ums nackte Überleben kümmern, und ich fing, endlich, wieder an zu schreiben: Mehr als tausend Bücher in den letzten Jahren. Mehr als je ein Mensch in der Geschichte der Menschheit in einem vergleichbaren Zeitraum. Im Durchschnitt ein Buch in drei oder vier Tagen.

Wobei die meisten meiner Bücher wohl mehr als ein halbes Tausend Seiten zählen, ich, mithin, keine Büchlein schreibe. Und das Spektrum, mit dem ich mich in meinen Büchern beschäftige, von Medizin, Psychologie und den Gesellschaftswissenschaften über Theologie, Philosophie und Geschichte bis zu den Wirtschaftswissenschaften und zur Lyrik reicht. Auch an einem Hörspiel, einem Theaterstück und einem Roman hab ich mich versucht. Wobei ich (derzeit noch?) zu unstet, zu getrieben, vielleicht auch zu komplex und multidimensional bin, um einen „großen“, einen episch breiten Roman zu schreiben. Indes: Tempora mutantur.

Warum aber schreibe ich?

Weil mein innerstes Verlangen, zu erkennen und zu benennen. Weil ich nach der Wahrheit, nach der Wirklichkeit hinter den potemkinschen Fassaden suche, die unsere „Oberen“ errichten, um uns in Dummheit, Unwissenheit und Abhängigkeit zu halten. Damit sie uns – umso besser – versklaven können. Seit jeher. Und in Zukunft, in ihrer geplanten Neuen Weltordnung, mehr denn je.

Ich schreibe, weil ich weder Herr sein will noch Knecht, weder Unterdrücker noch Unterdrückter, vielmehr Mensch unter Menschen, die sich gemäß ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten entwickeln und entfalten.

Ich schreibe, weil ich Teil der göttlichen Schöpfung bin, Kreatur im wahrsten Sinne des Wortes, Kreatur, die mit anderen Kreaturen empfindet und leidet.

Ich schreibe, weil es Kriege geben wird, solange es Schlachthäuser gibt, und ich weder Schlachthäuser noch und erst recht keine Kriege brauche.

Ich schreibe, weil niemand reich ward ohne Schuld, weil es keine Reiche gibt ohne die Not der Armen.

Ich schreibe, weil viele als Genie geboren werden und –  durch soziale Unterdrückung gebeutelt – als Schwachköpfe sterben: auch ohne Demenz. Da man schon in frühen Kindertagen jegliche Klugheit aus ihnen geprügelt, da man ihre Empathie mit dem Wundeisen von Strafen und Belohnen ausgebrannt hat wie eine schwärende Wunde.

Ich schreibe, damit ich meiner Verzweiflung über die gesellschaftlichen Missstände – welche die meisten bedenkenlos ertragen – Herr werde.

Ich schreibe, um selbstbestimmtes Subjekt, nicht bloßes Objekt (der Interessen anderer) zu sein.

Ich schreibe, weil das Schreiben ebenso physisches wie emotionales Wohlbefinden hervorruft (ersteres wohl aufgrund der biochemischen Vorgänge, die letzteres bedingt).

Kurzum: Ich schreibe, weil ich nicht anders (wiewohl, durchaus, anderes) kann.

Weil das Schreiben mir ward zur zweit Natur. Von Reue, nirgends, nie und nimmer, darob auch nur die kleinste Spur.

Auch wenn mein Aufbegehren mich in ein FEMA-Lager, in ein „Corona“-Camp, in ein „modernes“ KZ bringen sollte.

Indessen: Zuvor werde ich mich nach Kräften wehren. Allen Widerstandskämpfern zu Ehren.

Mithin: Ich bin mir bewusst, dass jedes Buch, das ich schreibe, mein letztes sein könnte. Und ich bin überzeugt, dass die Nachwelt wird achten und ehren, was ich geschaffen, ohne Waffen, allein mit dem, was aus dem Mensch den Menschen macht: mit meinem Geist, mit meiner Seele, mit Achtung vor Gottes Schöpfung und jeglich Kreatur.

Auf dass wir den Schwachköpfen wehren, die sich Transhumanisten nennen und verkennen, wie erbärmlich, was sie zustande bringen, angesichts des Herrgotts wunderbarer Welt.

Auf dass der Teufel sie hole, sie, die Schwab und Konsorten, der Teufel, dem sie sich verschrieben für ihr diabolisches Schaffen, für ihr satanisches Wirken und Werken mit Luzifers Waffen.

Auf dass in Frieden ruhen, die sie gemordet.

Auf dass die Menschen sich erheben, um im Einklang zu leben mit Gottes Schöpfung, mit seiner wunderbaren Welt:

Deus homo, homo deus est – ecce homo, homine!

(Richard A. Huthmacher: OHNE PUNKT UND KOMMA – GEDANKEN ZUR ZEIT, ZUM LEBEN, ZU WANDEL UND VERGÄNGLICHKEIT. EIN TAGEBUCH, BAND 1. verlag Richard A. Huthmacher, Landshut (aut alibi), 2023, 41- 45)